Betonpflaster - Was ist das eigentlich?
Betonpflaster besteht aus zwei Schichten. Man unterscheidet den Kernbeton mit einem Anteil von etwa 90 % und die obere Vorsatzschicht, die die sichtbare Oberfläche des Pflastersteins bildet. Diese Vorsatzschicht kann nach Belieben gestaltet und eingefärbt werden. Der Vorsatzschicht sind zur Erhöhung der Oberflächenqualität, zum Beispiel der Abriebfestigkeit, hochwertige Zusatzstoffe wie Edelsplitt beigemischt. Zusätzlich werden die Steinoberflächen durch Auswaschen, Schleifen, Strahlen oder Strukturieren bearbeitet und erhalten dadurch typische optische oder auch physikalische Eigenschaften.
Für die Herstellung wird der nach Rezeptur gemischte Frischbeton in die vorgesehenen Formen gegeben und bindet dort ab. Durch spezielle Zusätze wird der Beton widerstandsfähig gegen äußere Einflüsse wie zum Beispiel Frost oder Tausalz.
Vorteile von Betonsteinpflaster
Betonsteinpflaster wird seit etwa 50 Jahren produziert. Deshalb gibt es noch keine Studien und Vergleichsmöglichkeiten hinsichtlich der maximalen Lebensdauer. Allerdings haben sich bereits zahlreiche Vorzüge des Materials in der Anwendung gezeigt:
- Lange Lebensdauer bei niedrigen Anschaffungs- und Wartungskosten sorgt für ein hohes Maß an Wirtschaftlichkeit.
- Betonsteine weisen einen hohen Verschleißwiderstand auf und sind gegen Frost- und Taumittel widerstandsfähig.
- Das Material ist unempfindlich gegen aggressive Stoffe wie sie zum Beispiel in der Landwirtschaft auftreten.
- Durch eine hohe Maßhaltigkeit und Rutschfestigkeit lässt sich Betonpflaster gut begehen und vor allem im Langsamfahrbereich komfortabel befahren.
- Betonsteinpflaster lässt sich leicht verlegen und kann mit der Hand wie auch mit der Maschine gesetzt werden.
- Bei nachträglichen Bodenarbeiten sind die Steine gut aufnehmbar und können anschließend wieder verlegt werden.
- Betonsteine können unter Umständen wiederverwendet werden.
Durch die große Auswahl an Formaten und Farben gibt es eine Vielzahl an Gestaltungsmöglichkeiten.
Formate von Betonpflaster
Betonpflaster lässt sich in verschiedene Formate einteilen. Grundsätzlich besitzen die Pflastersteine eine Druckfestigkeit von 55 N/mm², für Platten ist für die Biegezugfestigkeit ein charakteristischer Wert von 5 N/mm² angegeben. Folgende Pflastervarianten sind im Handel erhältlich und können als Belag für Flächen, Terrassen und Wege eingesetzt werden. Die klassische Dicke des Pflasterbettes beträgt 30 bis 60 mm:
Betonsteine
Betonsteine sind in quadratischer und rechteckiger Form erhältlich. Die Kante kann gebrochen oder ungebrochen sein. An den Steinseiten sind Noppen oder andere Abstandshilfen angebracht, die die Verlegung erleichtern und für exakte Fugen sorgen. Betonsteine sind in Abmessungen von 60 bis 40 mm Breite und 60 bis 140 mm Tiefe verfügbar.
Betonplatten
Betonplatten verfügen ein Verhältnis Länge : Dicke von 4 : 1. Aufgrund der Abmaße brechen Betonplatten deutlich leichter als Betonsteine, deshalb ist die Materialfestigkeit des Betons höher. Die Abmessungen reichen von 200 / 200 mm bis 500 / 500 mm. Auch Platten in Bischofsmützen- oder Eckform sind erhältlich. Dies ermöglicht die Verlegung im Diagonalverband.
Verbundsteinpflaster
Verbundsteinpflaster aus Beton ist in sehr großer Auswahl vorhanden. Durch die spezielle Konstruktion und die damit erzielten Verbände ist das Betonverbundpflaster in horizontaler wie vertikaler Richtung ausgesprochen tragfähig. Die Verbundsysteme sind in verschiedenen Formvarianten wie zum Beispiel einfach, doppelt-symmetrisch, S-Form, I-Form oder H-Form erhältlich. Auch polygonales Verbundpflaster ist üblich und verfügbar.
Betonrasensteine
Betonrasensteine werden für die Herstellung von wasserdurchlässigen Pflasterdecken verwendet. Diese Steine werden häufig auch unter der Bezeichnung Rasengitterstein geführt. Die Steine verfügen über eine Rasenkammer, die ebenso wie die Fugen mit geeigneten Pflanzsubstraten, gemischt mit Saatgut, gefüllt werden.
Dränsteine
Dränsteine, auch als haufwerksporige Betonsteine bekannt, bestehen aus Haufwerksbeton mit vielen Hohlräumen. Das anstehende Niederschlagswasser versickert durch den Betonstein ins Erdreich. Auch dieser Stein eignet sich für die Herstellung wasserdurchlässiger Pflasterdecken, allerdings nimmt die Sickerfähigkeit mit der Lebensdauer in der Regel ab.
Randeinfassung als Widerlager
Alle Pflasterflächen, die aus Pflastersteinen ohne Verbund hergestellt sind, benötigen eine Randeinfassung als Widerlager. Damit wird verhindert, dass die Pflastersteine bei einer Belastung zur Seite weggedrückt werden. Als Randeinfassung kommen häufig Bordsteine und Randsteine aus Beton zum Einsatz, auch eine Einfassung mit Pflasterreihen, die in Beton verlegt werden, ist möglich.
Reinigung und Pflege
Modernes Betonsteinpflaster benötigt nur wenig Wartung. Im Gegensatz zu den früher verlegten Platten und Steinen, die sich oft nach einigen Jahren entfärbten, haben neuere Produkte in der Regel eine Garantie auf die Dauerhaftigkeit der Farbe. Für die Reinigung können neutrale Haushaltsreiniger eingesetzt werden, gröbere Verschmutzungen lassen sich mit Steinreinigern entfernen. Vorsicht ist geboten, wenn für längere Zeit Blattgut oder anderes organisches Material auf den Steinen liegt. Dadurch kann es zu Verfärbungen kommen, die sich nicht oder nur schwer entfernen lassen. Vermieden werden kann dies durch eine spezielle Oberflächenversiegelung als Imprägnierung.