Bad

Wenn das Bad in die Jahre gekommen ist

Früher oder später braucht jedes Badezimmer eine Sanierung. Man hat sich zum Beispiel an den Fliesen aus den 70-er Jahren satt gesehen oder am Bad nagt einfach nur der Zahn der Zeit. Und ganz gleich, ob großes oder kleines Badezimmer – der Planung sollte besondere Aufmerksamkeit geschenkt werden. Denn schließlich soll die Freude am neuen Bad nicht nur von kurzer Dauer sein.

Ideen für die Umsetzung

Wie das neue Bad aussehen soll, hängt maßgeblich auch von der derzeitigen Lebensphase ab. Eine Familie mit Kindern hat natürlich ganz andere Ansprüche als ein älteres Ehepaar, bei dem der Nachwuchs längst Flügge geworden ist. Hier heißt es dann, ans Alter zu denken und das Bad möglichst barrierefrei zu gestalten. Und liegt das Bad unter einer Dachschräge und ist dazu noch sehr klein, muss millimetergenau geplant ausgeführt werden. Handelt es sich um die Modernisierung des Gästebads, sollte auch nicht gespart werden, denn Gästebäder gelten als Visitenkarte einer Wohnung.

Die ersten Schritte

Bevor der Weg in den Fachhandel eingeschlagen wird, sollte man erst einmal eine Skizze vom Badezimmer machen. In die Skizze werden Elektro- und Wandanschlüsse, Fenster und Türen eingezeichnet. Man kann aber auch zu einem der zahlreichen Software-Programme greifen, die es mittlerweile für die Badplanung gibt. Hier lassen sich die Einrichtungsgegenstände bequem hin- und herschieben, bis alles seinen richtigen Platz gefunden hat. War das Badezimmer früher rein zweckmäßig ausgestattet, wird es heutzutage immer mehr als zusätzlicher Wohnraum verstanden. Der Trend sogar zu einer Kombination von Schlafraum und Badezimmer, beide nur abgetrennt von einer getönten oder milchigen Glaswand bei separater Zelle für das WC. Es muss also der Spagat zwischen Funktionalität und Wohlfühlatmosphäre geschafft werden. Was nützt schließlich das schönste Badezimmer, wenn sich die Fliesen bei Feuchtigkeit in eine Rutschbahn verwandeln oder wenn das romantische Dämmerlicht keine anständige Säuberung zulässt?

Materialauswahl

Wer sein Bad neu ausstatten möchte, hat die Qual der Wahl. Das fängt bei den Fliesen an und hört bei den Badaccessoires längst noch nicht auf. Allein die Auswahl an Badewannen ist riesengroß. Da gibt es Einbauwannen, frei stehende Wannen oder Eckbadewannen. Die Wannen können oval, rund, rechteckig oder achteckig und aus Acryl oder Stahl-Emaille gefertigt sein. Auch die Duschwannen werden aus diesen Materialien gefertigt, zudem gibt es diese tief, flach oder superflach. Und dann muss noch die passende Kabine ausgesucht werden. Diese gibt es aus Kunststoff oder Sicherheitsglas, das in verschiedenen Mustern oder glasklar daherkommt. Auch gilt es zu entscheiden, wie viele Waschtische notwendig sind und wie diese beschaffen sein sollen. Da gibt es die Aufsatzwaschtische aus Glas, Edelstahl, Kunststein, Marmor oder Porzellan. Auch die ganz herkömmlichen Einzel- und Doppelwaschtische aus Sanitärkeramik liegen im Trend.

Bad-Objekte

Beim WC muss überlegt werden, ob es sich um ein stehendes oder wandhängendes, ein Flachspül-WC oder Tiefspül-WC handeln soll. Der Spülkasten wird heutzutage meist unter einer Vorwandinstallation versteckt. Der gute alte Spülkasten ist jedoch auch noch möglich. Die Armaturen können als Unterputzarmatur oder Aufputzarmatur ausgeführt werden, werden also im Putz versteckt oder über dem Putz montiert. Die Badmöbel sind ebenfalls wichtiger Bestandteil einer Badplanung. Es gilt die richtige Anzahl an Hoch-, Hänge- und Unterschränken zu finden, damit das Badezimmer nicht zu überladen wirkt. Und natürlich muss die Heizung geplant werden. Soll es eine Fußboden- oder Wandheizung, eine Warmwasser- oder Elektroheizung sein? Die Auswahl der Accessoires überlässt Mann am besten seiner Frau. Frauen haben hierfür einfach das bessere Händchen und schließlich soll das Badezimmer später wie aus einem Guss erscheinen. 

Arbeitsablauf

Ist die Planung abgeschlossen, geht das große Aufräumen los. Das alte Bad muss raus. Da jede Menge Schutt und Abfall anfällt, muss ein Container her. Nun werden die alten Armaturen, Waschbecken, Duschen, Wannen und WCs entfernt. Zum Schluss müssen noch die alten Fliesen und gegebenenfalls alte Leitungen entfernt werden. Soll das Bad eine neue Tür erhalten, muss auch die Zarge raus. Ist der Rohbauzustand hergestellt, müssen eventuell Ausbrüche zugespachtelt oder ein neuer Estrich verlegt werden. Danach erst kann mit der Montage des neuen Bades begonnen werden. Die Vorwandelemente kommen an die Wand und die neuen Leitungen werden verlegt – sowohl die Wasser- als auch die Elektroleitungen inklusive Schalter und Steckdosen. Die Wände werden neu verputzt und eventuell müssen Abmauerungen für die Saniblöcke hergestellt werden. Vor dem Verlegen von Fliesen oder Marmor muss der Untergrund abgedichtet werden. Eine Holzdecke kann jetzt auch montiert werden. Sind dann Wanne, Dusche, Waschtisch und WC drin, sieht das ganze langsam wieder wie ein Badezimmer aus. Nun noch Steckdosen, Lampen und Spiegel montiert, dann kann der Badespaß so richtig losgehen.