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Dachgeschoss mit großer Dachfensterfront

Dachfenster im Überblick

Dachfenster bringen Licht und Luft ins Dachgeschoss. Durch die besondere Einbausituation innerhalb der Dachebene müssen diese Fenster viele Aufgaben und hohe Anforderungen erfüllen. Insbesondere dem luft- und schlagregendichten Anschluss kommt eine wichtige Bedeutung zu. Die meisten Dachfenster lassen sich in Dächer mit Dachneigungen von 15 bis 90 Grad einbauen.

Dachfenster – Ausführungen und Formen

Dachfenster sind in verschiedenen Ausführungen erhältlich, insbesondere auch im Hinblick auf den Öffnungsmechanismus: 

  • Ganz klassisch ist das Dachflächenfenster als Schwingfenster. Ein Feststellriegel sorgt vor unkontrollierter Bedienung. Moderne Dachflächen-Schwingfenster besitzen zudem eine sogenannte Putzkippstellung. Das Fenster kann einmal komplett um seine mittig gelagerte Achse gedreht und so auch von Außen leicht gereinigt werden. Eingebaut werden kann diese Öffnungsvariante in Dächer mit Neigungen zwischen 15 und 90 Grad.
  • Soll der Ausblick aus dem Dachflächenfenster ungestört sein, dann eignen sich Klapp-Schwing-Fenster. Der Fensterflügel wird über einen Öffnungsmechanismus am unteren Rand bedient und kann je nach Öffnungswinkel unterschiedlich weit nach oben geklappt werden. Der Flügel bleibt wie ein Dach über der Fensteröffnung stehen. Je nach Eindeckung ist der Einbau dieser Fenstervariante für Dachneigungen zwischen 15 und 55 Grad möglich.
  • Dachflächenfenster, die als Dachausstiegsfenster genutzt werden, zum Beispiel vom Schornsteinfeger oder als Notausstieg, können als Klappfenster oder mit Türfunktion eingebaut werden. Bei modernen Ausstiegsfenstern mit Türfunktion wird die Öffnung des Flügels häufig mit einer Gasdruckfeder unterstützt.
  • Für Dachbalkone gibt es verschiedene Systemlösungen. Abhängig davon, ob ein Drempel ins Dach integriert ist, erfolgt die Öffnung über Klapp-Schwingfenster oder -türen oder über kombinierte Elemente aus Klappschwingfenster und senkrecht stehender Fenstertür.

Systemlösungen der Dachfensterhersteller ermöglichen den Einbau von Dachflächenfenstern in fast jede Dachgeschosssituation. Breite Fensterfronten, Lichtbänder vom Boden bis zur Decke oder feststehende Glaselemente für den Drempel sorgen für ausreichend Licht im ausgebauten Dach und sichern die Belüftung.

Anforderungen an Dachflächenfenster

Als abgrenzendes Bauteil zur Außenluft muss das Dachflächenfenster hohe Anforderungen erfüllen, die sich aus der Gebrauchsfähigkeit, aber auch aus den gesetzlichen Vorgaben ergeben. Folgende Faktoren spielen eine wichtige Rolle:

  • Guter Wärmeschutz
  • Gute Luftzirkulation 
  • Geprüfte Schlagregendichtheit (mindestens CE-Kennzeichnung)
  • Guter bis sehr guter Schallschutz
  • Zeitgemäße Optik

Moderne Dachflächenfenster erfüllen diese Anforderungen standardmäßig, entscheidend ist allerdings auch der Einbau. Besonders hinsichtlich der Dichtigkeit muss hier ausgesprochen sorgfältig gearbeitet werden. Die Anschlussdetails unterscheiden sich je nach Art der Dacheindeckung und des Dachaufbaus.

Für den Einbau ist die Beachtung der korrekten Warmluftführung wichtig. Eher ungünstig sind rechtwinklig eingebaute Innenfutter, da die warme Luft an den Ecken vorbeizieht. Dies begünstigt die Bildung von Kondensat und Schimmel. Ideal ist ein Innenfutter, das senkrecht (Fensterunterkante) beziehungsweise waagrecht (Fensteroberkante) eingebaut wird.

Materialvarianten für den Rahmen

Wie andere Fenster auch, sind Dachflächenfenster in verschiedenen Rahmenmaterialien erhältlich: Üblich für gedämmte Fenster sind Holz oder Kunststoff, seltener kommen auch Metall- oder Aluminium in Frage. Die Kunststoffvariante besteht je nach Hersteller zum Beispiel aus stahlverstärkten Kunststoffprofilen oder einem mit Kunststoff ummantelten Schichtholzkern.

Werden Holzfenster gewählt, sollte man sich des erhöhten Pflegeaufwands und der erschwerten Zugänglichkeit bewusst sein. Dachflächenfenster aus Holz sind in hohem Maße der Witterung ausgesetzt und müssen dementsprechend in regelmäßigen Abständen mit Holzschutz behandelt oder lackiert werden.

Den äußeren Abschluss des Dachflächenfensters bildet die Außenabdeckung, die standardmäßig aus beschichtetem Aluminium gefertigt ist. Alternativ werden Kupfer oder Titanzink eingesetzt.

Planung und Abmessungen

Für die Planung von Dachflächenfenstern müssen zum einen Überlegungen zu den Anforderungen gestellt werden, zum anderen ist es wichtig, die vorhandene Dachkonstruktion zu berücksichtigen. Folgende Punkte sind für die Auswahl von Fenstergröße und Fensterart maßgeblich:

  • Wie viel Belichtung ist erforderlich beziehungsweise wird vom Bauherrn gewünscht?
  • Welche Öffnungsvariante wird gewählt, bzw. ist aufgrund der geplanten Nutzung sinnvoll?
  • Aus welchem Material soll das Dachfenster bestehen?
  • Welche Verglasung ist sinnvoll?
  • Soll das Fenster per Hand geöffnet werden oder erfordert die Einbausituation eine automatische Öffnung per Elektromotor oder Solartechnik?

Als Brüstungshöhe hat sich ein Maß von 90cm bewährt, um problemlos im Stehen aus dem Fenster sehen zu können, sollte die Kopfhöhe, also die lichte Höhe der Fensteroberkante, mindestens 2,0 besser 2,20m betragen. Die Größe und Anordnung der Dachflächenfenster hängt zusätzlich von der Sparrenanordnung und der Dachkonstruktion ab. So können Dachflächenfenster entweder genau zwischen ein Sparrenpaar eingebaut werden, für den Einbau breiterer Fenster sind Wechsel erforderlich.

Unter einem Wechsel, teilweise auch als Auswechselung bezeichnet, versteht man im Holzbau einen Balken, der rechtwinklig zur Sparrenlage eingebaut wird und eine Unterbrechung der Sparren – wie sie zum Beispiel auch für den Einbau von Schornsteinen oder Gauben erforderlich ist – stabilisiert. 

Sonnenschutzmaßnahmen

Vor allem für nach Süden bis Südwesten ausgerichtete Dachflächenfenster sind Sonnenschutzmaßnahmen unverzichtbar. Um die Sonneneinstrahlung zu begrenzen, gibt es mehrere Möglichkeiten. Generell ist außenliegender Sonnenschutz besonders gut wirksam, weil bereits die Aufheizung der Verglasung verhindert wird. Als Sonnenschutz fürs Dachflächenfenster sind folgende Maßnahmen geeignet: 

  • Verdunkelungsrollos (innenliegend)
  • Jalousien oder Jalousetten (innenliegend)
  • Faltstores (innenliegend)
  • Hitzeschutzmarkisen (außenliegend)
  • Außenrolläden

Die meisten Sonnenschutzvarianten können manuell oder auch elektrisch betrieben werden. Bei der zweiten Variante ist ein Anschluss an die Hausautomation möglich, so dass die Dachfenster bei voreingestellten Einstrahlungswerten automatisch verdunkeln. Die motorisierte Variante eignet sich auch immer dann, wenn das Dachflächenfenster nur sehr schwer zugänglich ist.

Sonderform Lichtkuppel

Als Dachflächenfenster fürs Flachdach dient die Lichtkuppel, die für Dächer bis 15 Grad Neigung geeignet ist. Diese Fenstervariante ist in unterschiedlichen Varianten erhältlich, zum Beispiel mit Festverglasung, manueller oder automatischer Öffnungsfunktion sowie als Ausstiegsfenster mit Türfunktion oder als Rauch- und Wärmeabzugsfenster. Die Verglasung kann aus durchsichtigem oder undurchsichtigem Glas bestehen, häufig schützt eine Kuppel aus Acrylglas die Isolierglasscheibe vor Beschädigungen. Für einen dichten Einbau wird ein gedämmter Aufsetzkranz in die Dachöffnung eingesetzt. Flachdachausstiegsfenster besitzen einen besonders großen Öffnungswinkel bis 60 Grad und sind mit einer durchsturzsicheren Verglasung ausgestattet.