Mauerwerk und Kamine

Test-Gartenmauer

Mauerverbände – so bekommt eine Wand Stabilität

Wände werden im Verband gemauert, da ist es ganz egal, ob hierfür Porenbetonsteine, KS-Steine oder Ziegelsteine verwendet werden.

Was ist Mauerverband?

Im Verband gemauert bedeutet, dass die Steine der benachbarten Reihen versetzt zueinander angeordnet wurden. Das wird gemacht, um die Stabilität der Mauer zu erhöhen und die von oben auf die Mauer wirkenden Lasten gleichmäßig zu verteilen. Wer früher mit Legosteinen Häuser oder Burgen gebaut hat, ist sicherlich ähnlich vorgegangen und hat die Steine untereinander verzahnt. In Verbänden zu mauern macht also durchaus Sinn. Es werden dabei unterschiedliche Arten von Mauerverbänden unterschieden, die wir hier vorstellen möchten.

Aufbau eines Mauerwerks

Zunächst einmal zu den verschiedenen Begriffen rund um das Mauerwerk. Bei einem Mauerwerk handelt es sich um ein Bauteil, dass aus einzelnen Mauersteinen zusammengesetzt ist. Die einzelnen Steine werden von Schicht zu Schicht versetzt zueinander vermauert. Für den Zusammenhalt sorgt der Mörtel, bei dem es sich entweder um einen Dickbettmörtel oder um einen Dünnbettmörtel handelt. Heutzutage kommen meist maßhaltige Plansteine zusammen mit Dünnbettmörtel zum Einsatz. Nur um Unebenheiten auszugleichen, wird dann noch die erste Steinreihe in den dickschichtigen Mörtel gesetzt.

Alle Steine können entweder mit der langen oder der kurzen Seite nach außen verlegt werden. Man spricht dann entweder von Läuferschicht oder von Binderschicht. Sieht man bei der gemauerten Wand also die kurzen Kopfseiten, handelt es sich um einen Binderverband, andernfalls um einen Läuferverband.

Das richtige Maß ist entscheidend

Wie bereits erwähnt, müssen die Steine zur besseren Kraftverteilung versetzt zueinander gemauert werden. Der Fachmann spricht in diesem Zusammenhang von Überbindemaß. Dieses Überbindemaß muss mindestens 4,5 cm betragen und steigert sich mit zunehmender Steinhöhe. Ist der Stein 24,8 cm hoch, beträgt das Überbindemaß z.B. 10 cm, was dem 0,4-fachen der Steinhöhe entspricht. Nicht nur der Kraftfluss wird bei Nichteinhalten der Steinüberlappung gestört, es drohen später auch Putzrisse.

Grundsätzlich sind in einer Schicht nur Steine gleicher Höhe zu vermauern. Ausnahmen dürfen am Wandende oder bei Stürzen gemacht werden. Hier sind weitere Lagerfugen (also zwei Steine übereinander in einer Reihe) erlaubt, um die Höhe oder Länge auszugleichen. Die verwendeten Mauersteine müssen allerdings mindestens 11,5 cm breit sein. Sind Längsfugen vorhanden, darf die Höhe der Mauersteine zudem nicht größer als die Breite sein.

Die verschiedenen Arten von Verbänden

Dass es bei Mauerverbänden Läufer- und Binderverbände gibt, wurde bereits angesprochen. Darüber hinaus gibt es aber auch noch Mischverbände wie Blockverband oder Kreuzverband. Wenn abwechselnd Läufer- und Binderschichten zum Einsatz, so handelt es sich entweder um einen Blockverband oder um einen Kreuzverband.

Läuferverband

Läuferverbände, bei denen die Steine von ihrer langen Seite zu sehen sind, gibt es insbesondere bei nichttragenden Wänden geringerer Stärke, wie zum Beispiel 11,5 cm starken Wänden. Aber auch mit großformatigen Steinen lässt sich im Läuferverband mauern. So sind dann 24 cm, 30 cm oder 36,5 cm starke Wände möglich.

Binderverband

In der Regel werden stärkere Wände, insbesondere wenn es sich dabei um tragende Wände handelt, im Binderverband gemauert. Insbesondere deshalb, weil durch die Verzahnung die Lastableitung besser ist als beim Läuferverband. Beim Binderverband sind nach dem Mauern nur noch die kurzen Seiten der Steine zu sehen.

Blockverband

Beim Blockverband wird das Mauerwerk mit einer Binderschicht begonnen, auf die dann eine Läuferschicht folgt. Für die Läuferschicht sind mindestens zwei Mauersteine nebeneinander notwendig, um die erforderliche Breite zu bekommen. So wechseln sich dann Binder- und Läuferschicht ab, bis die gewünschte Wandhöhe erreicht ist.

Kreuzverband

Fast genauso wie der Blockverband funktioniert der Kreuzverband. Er unterscheidet sich vom Blockverband alleine dadurch, dass auch die Läuferschichten versetzt zueinander angeordnet werden. Dadurch ergibt sich ein Muster aus Kreuzen, das für die Namensgebung verantwortlich ist. Klar ist, dass sowohl beim Block- als auch beim Kreuzverband auf das vorgeschriebene Überbindemaß zu achten ist.