Und eine Wärmedämmung ist schon einmal der richtige Anfang. Wobei zur energetischen Sanierung neben der Wärmedämmung unbedingt auch der Austausch der alten Fenster und der Einbau einer neuen Heizung gehören. Die Wärmedämmung der Fassade nimmt man am besten dann in Angriff, wenn sowieso ein Fassadenanstrich fällig wird. Dann müssen die Kosten für das Gerüst nur einmal getragen werden. Für welche Fassade sich der Bauherr bei der Sanierung dann entscheidet, bleibt ihm überlassen. Sowohl Putzfassaden als auch Klinkerfassaden oder Holzfassaden haben ihre Vor- und Nachteile und ihren speziellen Charme.
Eine Putzfassade besitzt wohl noch ein Großteil der Häuser in unseren Breitengraden. Unterschiedliche Putzarten und –farben machen eine individuelle Fassadengestaltung möglich. Und verpackt in einem Wärmedämmverbundsystem (WDVS) kann auch bei der Dämmung nur wenig schief gehen. Bei einem WDVS sind die einzelnen Komponenten aufeinander abgestimmt, so dass sich ein abgeschlossenes System ergibt, das sich schon vielfach bewährt hat. Der Bauherr ist dabei auch nicht auf einen bestimmten Dämmstoff festgelegt. Ob natürliche Holzfaserplatten, Mineralwolle, Mineralschaumplatten oder Hartschaumplatten aus Polyurethan oder Polystyrol – fast alles, was der Dämmstoffmarkt so hergibt ist möglich. Wer aus einem ungedämmten Altbau ein Energiesparhaus machen möchten – mit einem WDVS ist das problemlos möglich.
Ein WDVS besteht mindestens aus drei Schichten. Die erste Schicht ist die zuvor beschriebene Dämmschicht, die an die Fassade geklebt und/oder gedübelt wird. Meist sorgt eine Schiene unten an der Fassade für zusätzlichen Halt. Weiterhin braucht ein WDVS eine Armierungsschicht. Diese besteht aus Armierungsmasse und Armierungsgewebe und sorgt dafür, dass der Putz an der Fassade bleibt. Womit wir bei der dritten Schicht wären, die ein WDVS benötigt. Die Schlussbeschichtung bzw. der Putz ist für die Optik und den Wetterschutz der Fassade zuständig. Ein WDVS kann fast auf jedem Untergrund angebracht werden. Beton, Porenbeton, Ziegelstein oder Kalkstein – dies alles ist möglich. Auch auf Mischmauerwerk und auf Neu- und Altputzen (sofern diese eine feste Oberfläche besitzen) kommen WDVS erfolgreich zum Einsatz. Hohlstellen müssen abgeschlagen und mit Mörtel ausgebessert werden. Und sandet der Putz, so sorgt ein Tiefengrund für Festigkeit.
In den Niederlanden und dem norddeutschen Raum sind Klinkerfassaden aus dem Straßenbild kaum wegzudenken. Das liegt zum einen daran, dass Klinker der rauen Seeluft einiges entgegenzusetzen haben. Zum anderen haben Klinkerfassaden ihren eigenen Charme und sind dank verschiedener Zierverbände und Klinkerfarben auch sehr individuell. Ob Holländischer Verband, Kreuzverband, Schlesischer Verband oder Märkischer Verband – jeder dieser Verbände hat seinen eigenen Reiz und seine eigene Geschichte. Und durch die Wahl des Fugenmörtels, den es in verschiedenen Farben gibt, lassen sich zusätzliche Akzente setzen. Auch wenn die Klinker einen guten Wetterschutz bieten – eine zusätzliche Wärmedämmung steht dennoch häufig zu Not. Eine Verklinkerung mit Wärmedämmung ist auch nachträglich problemlos möglich - auch bei Häusern, die bisher z.B. mit einer Putzfassade daherkommen.
Es haben sich auf dem Markt grundsätzlich zwei Klinkerdämmsysteme etabliert. Zum einen werden Dämmung und Klinker getrennt, zum anderen zusammen an die Fassade gebracht. Für die getrennte Anbringung wurden spezielle Dämmplatten mit Fugenleitsystem entwickelt. Rillen auf der Dämmplatte geben die späteren Fugen vor, dazwischen werden die Riemchen geklebt. Unten an der Fassade sorgt eine Schiene für den nötigen Halt, sodass kein zusätzliches Fundament notwendig wird. Beim zweiten System sind Klinker und Dämmung fest miteinander verbunden. So entfällt ein Arbeitsschritt und erleichtert die Montage. Lediglich an den Stößen zwischen zwei Dämmelementen müssen Klinker eingeklebt werden. Zudem muss die ganze Wand noch abschließend verfugt werden. Letztendlich ist dann nicht mehr zu sehen, mit welchem System die Klinker an die Fassade gebracht wurden.
Immer mehr Hausbesitzer entscheiden sich in unseren Breitengraden für „verbretterte“ Außenwände. So sind silbrig glänzende oder bunt daherkommende Holzfassaden in deutschen Straßen kein ungewohnter Anblick mehr. Doch nicht nur Holzhäuser bekommen eine Fassade aus Holz verpasst – auch immer mehr Massivhäuser kommen mit einem natürlichen Kleid daher. Eine zusätzliche Wärmedämmung ist heutzutage fast immer darunter versteckt. Das ist überhaupt kein Problem und Schäden sind nur zu befürchten, wenn bei der Montage der Fassade gepfuscht wurde. Was beachtet werden muss, damit nicht doch irgendwann der Schimmelpilz anfängt zu wuchern, möchten wir in kurzen Worten erklären.
Ob sich unter der zu montierenden Holzfassade eine Fertighauswand oder die Putzfassade eines Massivhauses verbirgt, ist grundsätzlich egal. Sowohl an die Holzständerwand als auch an die gemauerte Wand wird im ersten Arbeitsschritt die Grundlattung gedübelt. Die Grundlattung besteht aus Hölzern, die genauso hoch sind, wie die Dämmung dick ist. Je nach Dämmstoffdicke müssen dementsprechend die Rahmenhölzer gewählt werden. Auf diese Weise sind Dicken von 14 cm überhaupt kein Problem. Diese Dicke reicht aus, um es im Haus mollig warm zu haben. Zwischen der Grundlattung liegt die Dämmung, die an die Wand geklebt und/oder gedübelt wird. Eine diffusionsoffene, wasserabweisende Folie über der Dämmung sorgt dafür, dass diese nicht durch Regenwasser feucht wird. Da Holzfassaden grundsätzlich hinterlüftet ausgeführt werden, muss über der Folie noch die Traglattung angebracht werden. An dieser Traglattung wird schließlich die eigentliche Holzfassade befestigt. Die Holzpaneele werden z.B. entweder horizontal als Stülpschalung oder vertikal als Boden-Decken-Schalung mit der Traglattung verschraubt.