Industriell vorgefertigte Blockhäuser können in Vierkant- oder Rundblockbauweise hergestellt werden. Durch ein hohes Maß an Vorfertigung im Werk wird die Qualität der Materialien gesichert, auf der Baustelle werden die vorproduzierten Bauteile mit kurzer Bauzeit montiert. Eckverkämmungen zwischen den Balkenlagen und unsichtbare Dichtungsbänder sowie verschiedene weitere konstruktive Details sorgen für maximale Dichtigkeit und guten Wärmeschutz. Besonders wichtig bei der Konstruktion eines Blockhauses ist die Beachtung der Setzung. Details wie zum Beispiel T-Leisten werden eingesetzt, um eine schadensfreie Setzung im Bereich der Fenster und Türen zu ermöglichen. In mehrschaligen Wandaufbauten und bei Bauwerksanschlüssen übernehmen Gleitbeschläge diese Aufgabe. Für den Wandaufbau sind verschiedene Konstruktionen möglich. Massive Blockhäuser besitzen eine hohe Stabilität und eine lange Lebensdauer.
Wandaufbauten im Blockhaus
Als Außenwandkonstruktion im Blockhausbau haben sich verschiedene Wandaufbauten etabliert. Dabei gilt: Je mehr Holz in einer Außenwand verarbeitet ist, umso kostenintensiver ist sie. Grund dafür sind die hohen Holzpreise, die entsprechende Dämmmasse ist im Vergleich dazu günstiger.
Die einschalige Blockhauswand
Traditionell besteht die Außenwand eines Blockhauses aus massiven Holzbohlen. Die aktuellen Anforderungen der Energieeinsparverordnung für Außenwände werden nur bei entsprechender Materialstärke erfüllt. So sollten einschalige Vierkantblockbalkenwände eine Dicke von 200mm nicht unterschreiten, für Rundbohlenwände ist ein Mindestquerschnitt von 210mm empfohlen. Hinsichtlich der Realisierung von komplizierten Grundrissen über mehrere Ebenen sind der einschaligen Wand Grenzen gesetzt. Als Alternative kann das Obergeschoss samt Kniestock auch in Holzrahmenbauweise ausgeführt werden.
Doppelblockwände
Doppelblockwände bestehen aus zwei parallel verlaufenden Blockwänden, zwischen denen eine Dämmebene verläuft. Bei der Planung wie auch bei der Ausführung muss bedacht werden, dass sich die Innenwände schneller setzen als die Außenwände. Grund dafür sind die unterschiedlichen Umgebungsverhältnisse. Um Bauschäden zu vermeiden, müssen formstabile und setzungsarm verleimte Blockbalken verwendet werden, ansonsten kann es durch Setzungsschäden zu Rissen und Verformungen zu kommen. Bauschäden durch Undichtigkeiten sind die Folge.
Zweischalige Blockhauswände
Zweischalige Wände im Blockhausbau bestehen aus einer tragenden Blockbalkenwand sowie einer Dämmschicht, die wahlweise innen oder außen angebracht werden kann. Wird die Dämmschicht innen angewandt, dann ist folgender Aufbau (von außen nach innen) zu empfehlen:
- Blockbohlenwand aus Vierkant- oder Rundholzbalken mit mindestens 95mm Querschnitt
- Dämmschicht
- Blockpaneel oder Gipskarton
Innenwandkonstruktion oder Außendämmung?
Die Innenwandkonstruktion muss auf jeden Fall setzungsfrei ausgeführt werden, das heißt, sie muss von der Blockwand entkoppelt sein. Durch die Entkopplung können die Innenwände je nach Wunsch gefliest oder beplankt werden. Ein weiterer großer Vorteil dieser Konstruktion: Alle Installationsleitungen können in der Dämmebene verlegt werden, es besteht insgesamt eine große Gestaltungsfreiheit im Innenbereich. Als Nachteil ist zu bewerten, dass der typische Blockhauscharakter in den Innenräumen verloren geht, auch die regulierende Wirkung des Baustoffes Holz auf das Raumklima kommt nicht zum Tragen.
Andersherum kann die Dämmung auch als Außendämmung aufgebracht werden. Dann bleibt im Inneren der Holzcharakter des Hauses bestehen. Der Aufbau gestaltet sich von außen nach innen zum Beispiel folgendermaßen:
- Blockpaneel mit Hinterlüftung oder andere vorgehängte Fassade
- Windschutzplatte (z.B. Holzfaserplatte)
- Wärmedämmung
- Windschutzpapier
- Vierkantbohle mit mind. 95mm Stärke als geleimter Blockbalken
Diese Wandkonstruktion gehört zu den besten fürs Blockhaus, wenn sie fachgerecht ausgeführt ist. Durch den höheren Arbeits- und Materialaufwand ist dieser Aufbau jedoch auch besonders kostenintensiv. Weiterhin muss bei diesem Wandaufbau die gesamte Installation vorab gründlich geplant werden, da die Leitungen und Verrohrungen bereits beim Zuschnitt mit eingearbeitet werden.
Innenwände im Blockhaus
Die Innenwände im Blockhaus können ebenfalls als unterschiedliche Konstruktionen ausgeführt werden. So können die Innenwände ebenfalls aus Blockbohlen aufgebaut werden. Eine Variante besteht darin, die nichttragenden Innenwände als leichte Trennwände auszuführen und mit Gipskarton oder Blockpaneelen zu verkleiden. Auch gemauerte Wände sind möglich. Für alle Formen der Innenwand gilt, dass sie in die Blockhauskonstruktion integriert werden müssen. Dies betrifft den konstruktiven Anschluss ebenso wie die Optik. Eine Verbindung mit Langlochanschlüssen berücksichtigt das in der Regel unterschiedliche Setzungsverhalten.
Zu erwartendes Setzmaß
Das zu erwartende Setzmaß kann mit folgender Formel ermittelt werden:
(Gemessene Holzfeuchte – zu erwartende Holzfeuchte) x (Raumhöhe bis Unterkante Deckenbalken x 0,24mm)
Ein Reservezuschlag von 20% auf das Ergebnis schützt vor bösen Überraschungen.
Montagevarianten im Blockhausbau
Mit dem Maß der Eigenleistung sinken im Blockhausbau die Kosten. Welche Montagevariante ausgewählt wird, hängt von der Zeit und auch der Kenntnis des Bauherren ab. Gelegentlich unterschätzen diese jedoch den Aufwand bei der Blockhausmontage und überschätzen die eigenen Fähigkeiten. Hinsichtlich der Blockhausanbieter ist zu beachten, dass es für die einzelnen Montagestufen keine einheitlichen Vorschriften gibt. Angebote und Leistungsbeschreibungen müssen deshalb besonders gründlich verglichen werden.
Das schlüsselfertige Blockhaus
Bauherren mit wenig Zeit oder ohne handwerkliche Erfahrung ist die schlüsselfertige Variante zu empfehlen. Gewählt werden kann hier in der Regel zwischen der Montage mit oder ohne Haustechnik, dem Hausherrn bleiben nur wenige Abschlussarbeiten. Bei der schlüsselfertigen Variante muss das Leistungsangebot des Anbieters besonders gründlich geprüft werden, denn: Was nicht in der Baubeschreibung enthalten ist, wird auch nicht ausgeführt. In vielen Fällen werden schlüsselfertige Bauvorhaben (nicht nur im Blockhausbau) von Generalunternehmern ausgeführt. Der Vorteil ist, dass der Bauherr sich um nichts kümmern muss und die Abstimmung und Zusammenarbeit der einzelnen Gewerke häufig gut funktioniert. Nachträgliche Änderungen sind jedoch meistens kaum oder nur schwer durchzusetzen. Als Variante des schlüsselfertigen Bauens gilt die Komplett- oder Vollmontage: Die bauliche Hülle samt Wärmedämmung wird dann vom Anbieter montiert, um den Einbau der Haustechnik kümmert sich der Bauherr selbst.
Die Ausbaumontage ab Oberkante Fundament
In diesem Fall ist der Anbieter für den kompletten Holzbau zuständig, alle anderen Arbeiten wie Fundamentherstellung, Einbau der Wärmedämmung und kompletter Ausbau inklusive Innentüren und Treppen gehören nicht zum Angebot. Häufig ist die Dachdeckung in dieser Montagevariante mit enthalten. Ist dies nicht der Fall, wird die Ausbaumontage oft als „wetterfeste Rohbaumontage“ bezeichnet. Für den Bauherrn besteht hier die Möglichkeit, durch Eigenleistung Kosten zu sparen und selbst die günstigsten Anbieter für die einzelnen Gewerke zu finden. Für die reibungslose Koordination ist jedoch ein im Holzbau erfahrener Bauleiter ausgesprochen wichtig. Der Kostenvorteil wird oft von Problemen auf der Baustelle und einer verlängerten Bauzeit sowie späteren Baumängeln aufgesaugt.
Die Richtmeistermontage
Eine perfekte Lösung für Bauherren ohne Fachwissen, die dennoch viel Eigenleistung erbringen möchten, ist die Richtmeistermontage. Ein bis zwei Spezialisten arbeiten als Vorarbeiter auf der Baustelle mit. Sie koordinieren und überwachen die Arbeiten. Ergänzend sollten noch mehrere versierte Handwerker engagiert werden. Für eine gelungene Richtmeistermontage ist es empfehlenswert, den Spezialisten schon sehr früh in die Planung mit einzubeziehen. Vorteil der Richtmeistermontage ist die Kosteneinsparung durch Eigenleistung und der Spaß daran, am eigenen Hausbau mitzuarbeiten. Doch die Arbeiten sind körperlich sehr hart und viele Bauherren überschätzen sich in dieser Hinsicht.
Die komplette Eigenmontage
Handwerker und erfahrene Bauherrn können einen Bausatz für ein Holzhaus auch in kompletter Eigenmontage errichten. In diesem Fall wird lediglich das Material samt Montageplänen auf die Baustelle geliefert. Diese Variante zeigt sich auf den ersten Blick als die kostengünstigste, allerdings ist der Aufbau mit viel Zeitaufwand verbunden. Die Fehlerquellen sind gerade im Blockhausbau besonders zahlreich. Ausführungspannen machen sich als spätere Baumängel bemerkbar, die nur noch sehr kostenaufwendig zu beseitigen sind. Die Eigenmontage ist deshalb nur in Einzelfällen zu empfehlen.