Fenster

Fenster - Fassadenelemente mit Durchblick

Fenster verbinden den Außen- mit dem Innenraum und lassen Licht und Luft ins Gebäudeinnere. Sie formen als wesentliche Bestandteile die Fassade und damit auch die Gestaltung eines Gebäudes mit. In technisch- konstruktiver Hinsicht sind vor allem die Anforderungen an die Wärmedämmung, die sich aus den Vorgaben der EnEV ergeben, wichtig.

Fenster können in einer Vielzahl von Varianten ausgeführt werden. Sowohl was Öffnungsart als auch Fensterform angeht, gibt es die verschiedensten Kombinationen. Welche Fenster für ein Gebäude gewählt werden, hängt insbesondere auch mit seiner Nutzung zusammen.
In Wohngebäuden herrschen nach wie vor Isolierglasfenster als ein- oder mehrflügelige Drehkipp-, Kipp- oder Klappflügelfenster in rechteckiger Form vor, zum Teil mit Oberlicht oder feststehenden Fensterelementen. In nicht sanierten Altbauten sind mitunter auch noch
Einfach-, Doppel- oder Kastenfenster üblich. Verbundfenster sind ebenfalls zu finden. In älteren Gebäuden finden sich auch die aufwendigeren Formen, zum Beispiel Rundbogen-, Segment- oder Radfenster.

In öffentlichen Bauten oder Büro- und Verwaltungsgebäuden findet man häufig Fensterbänder oder Fensterwände, zum Teil als rahmenlose Festverglasung. Je nach Automatisierungsgrad hinsichtlich der Belüftung sind die Fenster zum Teil nicht mehr zu öffnen.

Licht und Luft – Anforderung an die Fenster im Gebäude

Moderne Anforderungen an die Raumverhältnisse fordern ein bestimmtes Maß an Licht, Luft und Sonne in den Innenräumen. Die relevanten Regelwerke bestimmen die für Innenräume erforderlichen Fenstergrößen vorwiegend nach folgenden Grundsätzen:

  • Die lichtdurchlässige Glasfläche eines Fensters muss mindestens 1/20 der Grundfläche des zu belichtenden Innenraums betragen.
  • Die Gesamtbreite aller Fenster entspricht 55% der Innenraumbreite, bzw. 1/10 des Raumumfangs.
  • Bei Arbeitsräumen mit einer Raumhöhe von mehr als 3,50m muss die lichtdurchlässige Fensterfläche mindestens 30% der Außenwandfläche betragen, in der das Fenster angeordnet ist.
  • Die Mindesthöhe der lichtdurchlässigen Fläche in Wohnräumen beträgt 1,30m.

In den Landesbauordnungen sind diese grundsätzlichen Vorgaben zum Teil leicht abgewandelt oder präzisiert, größere Abweichungen der genannten Grundregeln gibt es allerdings kaum.

Materialwahl fürs Fenster

Fensterrahmen können generell aus drei Materialien bestehen, nämlich aus Holz, Kunststoff oder Aluminium. Teilweise werden auch Materialkombinationen eingesetzt, wie das Holz-Aluminiumfenster, bei dem die Außenschale aus Aluminium, die Innenschale des Rahmenprofils aus Holz besteht. Vor allem im Bereich der Dachflächenfenster findet man auch Kunststofffenster mit einem Holzkern.

Holzfenster
Kunststofffenster
Aluminiumfenster

Anforderungen an die Bauphysik

An die bauphysikalischen Eigenschaften eines Fensters werden heute hohe Anforderungen gestellt. Dies betrifft die Fensterkonstruktion an sich, aber auch dessen Einbau in die Fensteröffnung.

Wärmeschutz
Schallschutz
Brandschutz

Fensteranschluss an die Gebäudehülle

Das Fenster kann auf verschiedene Arten an die Laibung angeschlossen werden. Man unterscheidet je nach Laibungsform Innenanschlag, Außenanschlag und die stumpfe Fensterlaibung. Dementsprechend werden auch die Fenster selbst unterschieden:

  • Blendrahmenfenster können in Laibungen mit Innen- oder Außenanschlag eingebaut werden.
  • Blockrahmen- und Zargenfenster sind für die stumpfe Laibung geeignet.

Die genaue Art der Befestigung hängt außerdem vom Fenstermaterial sowie der Konstruktion der tragenden Wandebene ab. In der Regel kommen folgende Montagemittel zum Einsatz:

  • Spreizdübel
  • Laschen und Schlaudern
  • Anker- oder Montageschienen

Fenster dürfen nicht ausschließlich mit Dichtstoffen oder Montageschaum befestigt werden, da diese die Kräfte, die auf das Fenster einwirken nicht abfangen können.

Neben der stabilen Befestigung spielen die Anschlussfugen eine wichtige Rolle. Diese müssen dauerhaft luftdicht und schlagregendicht ausgeführt sein und alle Bewegungen der Rahmenprofile schadensfrei aufnehmen können. Als ideale Form der Fenstermontage ist die RAL Montage zu bewerten. Die Dichtung erfolgt hier sowohl auf der Innen- wie auf der Außenseite des Fensterrahmens.

Prüfsiegel für Fenster und Türen

Für gleichbleibende Qualität und lange Lebensdauer sorgen verschiedene Prüfsiegel, die für Fenster und Außentüren vergeben werden. Während die CE-Zertifizierung seit 2010 Pflicht ist, können andere Gütezeichen freiwillig vergeben werden.

Die CE-Zertifizierung
Das VdS-Siegel
Das RAL-Gütezeichen