Innentüren und Treppen

Fenster und Türen aus Holz

Rahmen für Fenster und Außentüren aus Holz verfügen über gute Isolier- und Festigkeitswerte, das Material lässt sich leicht bearbeiten und vielseitig gestalten. Als energiesparender und nachwachsender Rohstoff ist Holz als Rahmenmaterial für Fenster und Türen besonders für umweltbewusste Bauherren interessant.

Für die Herstellung von Holzfenstern ist eine Vielzahl von Laub- und Nadelhölzern geeignet. Im Merkblatt HO.06 „Holzarten für den Fensterbau - Eigenschaften, Holzartentabelle“ des Verbandes der Fenster- und Fassadenhersteller e.V. (VFF) sind in einer Holzartenliste die für Fenster geeigneten und zulässigen Holzarten genannt:

Laubhölzer

  • Eiche
  • Eukalyptus
  • Iroko/Kambala
  • Louro vermelho
  • Mahagoni
  • Robinie
  • Rotes Meranti
  • Sapelli
  • Sipo
  • Teak

Nadelhölzer

  • Fichte
  • Kiefer
  • Hemlock
  • Lärche
  • Oregon Pine
  • Tanne

Beschichtung von Holzfenstern und -türen

Beschichtungen schützen das Holzfenster vor allem im Außenbereich vor Witterungseinflüssen und sichern damit Maßhaltigkeit und Funktionsfähigkeit des Bauteils. Nach etwa drei bis sechs Jahren bei lasierender und fünf bis zehn Jahren bei deckender Beschichtung muss der Anstrich erneuert werden. Hinsichtlich der Lackierung von Holzfenstern sind verschiedene Aspekte zu berücksichtigen. So können einseitige Beschichtungen zu einem Feuchteungleichgewicht führen, da der Diffusionswiderstand einseitig verändert wird. Um dieses Phänomen zu vermeiden, können sogenannte Ventilationslacke eingesetzt werden, die im Vergleich zu normalen Anstrichen eine höhere Wasserdampfdiffusionsfähigkeit besitzen.

Potentielle Gefahrenpunkte beim Fensteranstrich sind offene Fugen, Risse und die Abdichtungsfugen hin zur Verglasung. Auch konstruktive Schwachpunkte und später nicht mehr zugängliche Bereiche des Rahmens können im Zusammenhang mit der Beschichtung zu Gefahrenstellen werden.

Holz-Aluminium-Fenster

Als besonders vorteilhafter Materialmix gilt die Kombination von Holz und Aluminium für Fensterprofile. Dabei liefert das Material Holz an der Innenseite ein warmes und natürliches Raumambiente, während das außenliegende Aluminium guten Witterungsschutz bietet und dem Gebäude ein modernes und stilvolles Aussehen verleiht. Verbunden sind die Profile je nach Hersteller über Cliphalter oder Drehhalter. Zwischen den beiden Materialien ist eine Wärmedämmung angeordnet, dadurch sind  die geforderten U-Werte für Fenster nach EnEV gewährleistet.

Fenstermaterialien im Vergleich

Kunststoff, Holz und die Kombination aus Holz und Metall sind die bevorzugten Fenstermaterialien. Hinsichtlich der technologischen und bauphysikalischen Eigenschaften unterscheiden sich die Materialien in mehreren Punkten:

Eigenstabilität und Verformung
Wärmedämmung
Verhalten im Brandfall

Altfensterverwertung

Holz gehört zu den nachwachsenden Rohstoffen, die kein zusätzliches CO2 freisetzen. Erst bei der Verbrennung kommt es zu Emissionen, allerdings wird die Wärmeenergie zur Erzeugung von Wärme oder Strom genutzt. Metall kann umgeschmolzen und zu Sekundär-Aluminium verarbeitet werden. PVC lässt sich nur schwer und in zentralen Anlagen recyceln, dadurch entstehen lange Transportwege. Das erzeugte Granulat wird für die Herstellung von neuen Profilen verwendet.

Um Holzfenster zu recyceln müssen die Materialien getrennt werden, das heißt die Verglasung sowie die Metallteile am Fensterelement werden entfernt. Glas und Metall lassen sich problemlos in entsprechenden Anlagen wiederverwerten. Damit sind bereits ein Drittel der gesamten Fenstermasse dem Recyclingprozess zugeführt. Das Fensterholz selbst eignet sich für die Energieerzeugung durch Verbrennung. Meist wird das Material zu Spänen verarbeitet, die anschließend gesiebt und gereinigt werden.

Richtlinie zur Holzqualität

Hinsichtlich der Holzqualität für Fenster und Türen gilt das Merkblatt „Auswahl der Holzqualität für Holzfenster und -haustüren des VFF als Richtlinie, eine rechtliche Verbindlichkeit ergibt sich aus den dortigen Angaben jedoch nicht. Die Richtlinie berücksichtigt die Europäischen Normen

  • EN 942, Allgemeine Anforderungen
  • EN 13307-1, Anforderungen an Holzkanteln und Halbfertigprofile
  • EN 14220 Anforderungen an Holz und Holzwerkstoffe in Fernstern und Außentüren

Werden Fenster aus heimischen Hölzern hergestellt, werden heute meist lamellierte Fensterkanteln verwendet. Das Holz wird dazu in Lamellen geschnitten und nach DIN EN 204, Gruppe D4 schichtverleimt. Optisch und in der Festigkeit beeinträchtige Holzteile werden entfernt, bzw. im nicht sichtbaren Bereich des Profils angeordnet. Als Endprodukt entsteht ein formstabiles und dauerhaftes Fensterrahmenmaterial.

Konstruktiver Holzschutz beim Einbau von Holzfenstern und -türen

Um die Holzfenster auf der Außenseite zu schützen, eignen sich verschiedene Maßnahmen des konstruktiven Holzschutzes nach DIN 68 800 wie ausreichende Dachüberstände und konstruktiv geschützte Holzbauteile. Für exponierte Holzteile gut geeignet sind Kupferabdeckungen, bei Holzaußentüren ist auf eine fachgerechte Ausbildung des Schwellenbereiches mit Einhaltung der Dichtungsnorm 18195-5 und die Einhaltung von Spritzschutzzonen zu achten. 

CE-Kennzeichnung

Seit 2010 sind die Hersteller von Fenstern und Außentüren verpflichtet, ihre Produkte mit dem CE-Kennzeichen zu versehen. Dieses Label weist nach, dass das jeweilige Produkt den Anforderungen der Produktnorm EN 14351-1:2006+A1:2010 entspricht. Die Zertifizierung erfolgt durch das ift Rosenheim. Der Hersteller bestätigt mit der Kennzeichnung die Einhaltung geltender europäischer Richtlinien und bestimmte Eigenschaften des Fensters. bzw. der Tür wie Widerstandsfähigkeit gegen Windlasten, Schlagregendichtigkeit oder U-Werte. Wie bei anderen Produkten auch steht das CE-Kennzeichen bei Fenstern nicht für die Produktqualität und die Gebrauchstauglichkeit. Dafür sind Gütesiegel wie das RAL-Gütezeichen oder eine Empfehlung vom ift geeignet.