Dach und Dachsanierung

Haus mit Flachdach und dunkler Mauerwerksfassade

Bitumenbahnen machen das Flachdach dicht

Die Abdichtung von Flachdächern wird meist mit Bitumenbahnen vorgenommen, aber auch bei der Kellerabdichtung kommen die Bahnen zum Einsatz.

Be­währt und effektiv

Diese Beliebtheit lässt sich zum einen dadurch erklären, dass Bitumenbahnen sich bereits seit Jahrzehnten bei der Abdichtung von Gebäuden bewährt haben. Zum anderen lassen sich Bitumenbahnen in mehreren Lagen und überlappend verlegen. So lassen sich Gebäudeteile absolut wasserdicht verschließen. Und sollte sich doch irgendwann einmal ein Leck auftun, lassen sich Bitumenbahnen auch nach Jahren noch warten und reparieren. Auch gealterte Bitumenabdichtungen werden durch das aufbringen neuer Bitumenbahnen wieder dicht. Aufgebracht werden die Bahnen entweder im Gieß- oder Schweißverfahren. Beim Gießverfahren wird heißes Bitumen auf das abzudichtende Gebäudeteil gegossen und die Bitumenbahn darin eingelegt. Beim Schweißverfahren hingegen wird die Bitumenbahn selbst erhitzt (mit einem Handschweißbrenner) und somit der Verbund zum Untergrund hergestellt. Darüber hinaus gibt es die sogenannten Kaltselbstklebebahnen, bei denen überhaupt keine Hitze notwendig ist. Sie werden dort verwendet, wo erhöhte Brandgefahr besteht oder wo der Untergrund keine Hitze verträgt. Solche Abdichtungsbahnen kommen als Dampfsperre oder als Zwischen- bzw. Oberlage zum Einsatz.

Merkmale

Die Oberfläche von Bitumenbahnen ist in der Regel mit einem mineralischen Stoff in unterschiedlichen Farben beschichtet. So gibt es beispielsweise braune, blaue, grüne oder rote Bitumenbahnen, um die Dachflächen auch optisch ansprechend gestalten zu können. Grundsätzlich besteht eine Bitumenbahn aus Bitumen bzw. Polymerbitumen und einer Trägerschicht. Als Trägerschicht sind zum Beispiel Glasvlies, Glasgewebe, Jutegewebe oder Polyesterfaservlies gebräuchlich, bei Dampfsperren werden auch Aluminiumfolien verwendet. Jede dieser Trägerschichten beeinflusst die Eigenschaften der Bitumenbahn auf ihre Weise. Glasvlies ist die Trägerschicht mit der geringsten Belastungsfähigkeit. Sind höhere Belastungen zu erwarten, sollte daher auf Bahnen mit Glasgewebe, Polyesterfaservlies oder Jutegewebe zurückgegriffen werden. Zusätzlich eine hohe Dehnungsfähigkeit besitzen Bitumenbahnen mit einem Polyestervlies als Trägerschicht. Diese sind ebenso wie die Bitumenbahnen mit Glasgewebe auch besonders verrottungsfest.

Gruppierungen

Bitumenbahnen werden in verschiedene Gruppen unterteilt. Es gibt Bitumendachbahnen, Bitumen-Dachdichtungsbahnen, Bitumen-Schweißbahnen und Rillenbahnen. Zudem werden noch Polymerbitumen-Schweißbahnen und Polymerbitumen-Dachdichtungsbahnen für Abdichtungszwecke verarbeitet. Bitumendachbahnen sind die einfachsten Bitumenbahnen. Sie sind am dünnsten und besitzen als Trägerschicht ein Glasvlies. Sie werden im Gießverfahren verarbeit – also in heißem Bitumen verlegt. Ebenfalls im Gießverfahren erfolgt die Verlegung von Bitumen-Dachdichtungsbahnen. Diese haben eine Trägerschicht aus Jute- bzw. Glasgewebe oder Polyestervliesen. Dadurch sind die Bahnen etwas dicker und auch zugfester.

Bitumen-Schweißbahnen sind noch dicker, da sie eine zusätzliche Bitumenschicht besitzen, die etwa zwei Millimeter stark ist. Zwischen vier und fünf Millimeter sind diese Bahnen dann insgesamt dick. Die zusätzliche Bitumenschicht wird mit dem Handschweißbrenner aufgeschmolzen und die Bitumenbahn erhält so eine Verbindung zum Untergrund. Die Bahnen werden also im Schweißverfahren verklebt. Soll eine neue auf eine schadhafte Bitumenbahn aufgeschweißt werden, kommt dazwischen häufig eine sogenannte Rillenbahn. Diese Bitumenbahnen besitzen Rillen, durch die der beim Verschweißen der Bahnen auftretende Wasserdampf entweichen kann. Mit der Rillenbahn wird einer Blasenbildung vorgebeugt.

Polymerbitumenbahnen - Bitumenbahnen aus Kunststoff

Neben den Bitumenbahnen gibt es noch die Polymerbitumenbahnen. Polymerbitumen ist ein Gemisch aus Bitumen und Polymeren – also Kunststoffen. So veredelt können die Bitumenbahnen größerer Hitze ausgesetzt werden und reagieren auch bei Kälte flexibler. Zudem haben sie ein besseres Alterungsverhalten. Es werden dabei Polymerbitumen-Dachdichtungsbahnen und Polymerbitumen-Schweißbahnen unterschieden. Die Dachdichtungsbahnen werden wieder im Gießverfahren, die Schweißbahnen im Schweißverfahren verlegt. Wie bei herkömmlichen Bitumenbahnen auch, besitzen Polymerbitumenbahnen eine Trägerschicht aus Jute- oder Glasgewebe bzw. Polyestervlies. Anstatt Polymeren werden dem Bitumen mitunter auch elastomere Kunststoffe wie Polyurethan zugegeben. Dadurch werden die Bitumenbahnen so elastisch, dass mit ihnen nachträglich im Untergrund auftretende Risse überdeckt werden können. Man unterscheidet wieder je nach Verarbeitungsart Elastomerbitumen-Bahnen und Elastomerbitumen-Schweißbahnen.