Dach und Dachsanierung

Bitumenwellplatten

Bitumenwellplatten findet man häufig auf kleineren Dächern von Garagen, Carports, Gartenhäusern oder Pergolen. Oft werden die Platten vom Heimwerker auch selbst auf das Dach gebracht.

Wissenswertes zu Bitumenwellplatten

Die gewellten Dachplatten aus einem bitumengetränkten Faserstoff sind wartungsfrei und besitzen eine lange Lebensdauer. Außerdem sind die Platten gut zu verarbeiten und leicht zu verlegen. Der Heimwerker kann beim Kauf der Bitumenwellplatten zwischen vielen verschiedenen Farben wählen. Die Platten gibt es zum Beispiel in Grün, Rot, Schwarz oder Braun.

Zum Anbringen der Bitumenwellplatten dürfen nur Spezialnägel mit einem Kunststoffkopf verwendet werden. Diese Nägel werden vom Hersteller extra für die Wellplatten angeboten. Sie verhindern, dass später Wasser durch die Nägel ins Dachinnere rinnt. Zudem sind die Nägel korrosionsbeständig.

Voraussetzungen

Richtige Dachneigung

Damit Bitumenwellplatten problemlos verwendet werden können, muss die Dachneigung mindestens 7° betragen. Liegt sie darunter, muss durch ein Unterdach, eine Unterdeckung oder Unterspannung dafür gesorgt werden, dass das Dach regensicher wird. Je steiler das Dach, desto besser und schneller kann das Wasser ablaufen.

Mit Bitumenwellplatten können auch Wände verkleidet werden. Die Platten können also problemlos bei Neigungen zwischen 7° und 90° verwendet werden. Sie werden auf eine Unterkonstruktion aus Holz genagelt, wobei der Abstand der Holzlatten vom Hersteller vorgegeben wird. Je geringer die Dachneigung, desto geringer muss der Lattenabstand gewählt werden. Die Dachlatten sollten eine Große von 40 x 60 mm besitzen, wobei bei einem großen Binderabstand von bis zu 1,25 m Latten mit einer Abmessung von 60 x 60 mm verwendet werden sollten.

Korrekte Durchlüftung

Wichtig bei einer Eindeckung mit Bitumenwellplatten ist die Durchlüftung des Daches. Es muss also immer genug Luft unter die Abdeckung gelangen, so dass die Konstruktion austrocknen kann. Auch wenn das Dach gedämmt werden soll, muss immer eine freie Lüftungshöhe von zwei Zentimetern vorhanden sein. Es ist zudem sicherzustellen, dass die Öffnungen für die Zu- und Abluft groß genug sind. Das sollte bei offenen Dachkonstruktionen für einen Carport oder eine Pergola kein Problem darstellen, doch bei abgeschlossenen Dachkonstruktionen sind gegebenenfalls entsprechende Maßnahmen zu ergreifen.

Damit es beim Verlegen der Platten keine vierfache Überdeckung gibt, müssen sie versetzt zueinander angenagelt werden. Jede zweite Reihe ist daher mit einer halben Bitumenwellplatte zu beginnen. Geteilt können die Platten zum Beispiel mit einer Stichsäge werden. Es sollte allerdings kein feinzahniges Sägeblatt verwendet werden. Zudem sollte der Pendelhub der Säge ausgeschaltet und eine hohe Drehzahl eingeschaltet werden.

Vorgehensweise:

Anbringung

Damit die Platten einfacher verlegt werden können, wird zunächst mit der windabgewandten Seite begonnen. Auch die Reihenfolge der zu verlegenden Platten ist genau festgelegt. Zunächst wird die Platte links unten befestigt und dann die Platte genau darüber, es folgen die zwei Platte in der ersten und die zweite Platte der zweiten Reihe. Nun kann mit der dritten Reihe begonnen werden (siehe Zeichnung). Nach diesem System arbeitet man sich zur rechten Dachseite vor.

Überdeckung

Die einzelnen Platten werden mit einer Überdeckung befestigt. In Längsrichtung beträgt die Überdeckung etwa 20 cm, während in seitlicher Richtung die Überdeckung einen Wellenberg beträgt.

Nägel

Auch wie die Nägel eingeschlagen werden müssen, ist genau vorgeschrieben. Im Bereich der Höhenüberdeckung und an der Traufe wird jeder Wellenberg angenagelt, an den Zwischenauflagern reicht jeder zweite Wellenberg aus. Zudem kommt es auf die Reihenfolge der Nagelung an, so sind zunächst der erste, vorletzte und mittlere Wellenberg zu nageln. Außerdem sollten die Nägel möglichst senkrecht zur Dachneigung eingeschlagen werden, um eine Verformung der Platten zu vermeiden.

Achtung!

Im Bereich der Traufe dürfen die Bitumenwellplatten höchstens 5 cm überstehen. Ein etwaiger Rinnenträger ist an der Unterkonstruktion zu befestigen. Für die Firstabdeckung gibt es elastische Firsthauben, die ebenfalls für die Gratabdeckung verwendet werden können. In diesem Fall müssen die Wellplatten schräg zugeschnitten und eventuell mit zusätzlichen Holzlatten unterfüttert werden. Der Raum zwischen Firsthaube und Wellplatte kann mit einer Kunststoff-Zahnleiste abgedichtet werden. Wird das gemacht, so muss ein Dachentlüfter im Bereich des Firstes dafür sorgen, dass das Dach ausreichend belüftet wird. Dachkehlen können mit Bitumenbahnen abgedichtet oder mit einer Metallkehle hergstellt werden. Seitliche Anschlüsse zum Beispiel an eine Wand oder einen Schornstein erfolgen mit Blechverwahrungen.