Dach und Dachsanierung

Dachsteine aus Beton – die Alternative zu Dachziegeln

Waren Dachziegel seit Jahrtausenden der Dachbaustoff Nummer 1, haben sie in den vergangenen 50 Jahren zunehmend Konkurrenz durch die Dachsteine bekommen. Optisch unterscheiden sich die beiden nicht allzu sehr, Dachziegel werden allerdings aus Ton gebrannt und Dachsteine aus Beton geformt.

Wissenswertes zu Dachsteinen

Gefertigt wurden die Dachsteine erstmals 1844, ihren Durchbruch schafften sie hierzulande aber erst mit der Erfindung der „Frankfurter Pfanne“ 1954. Dieser Dachstein ist auch heute noch der am häufigsten verwendete, auch wenn es auf dem Markt mittlerweile zahlreiche andere Modelle gibt. Dem Bauherren stehen somit Dachsteine für verschiedene Stilrichtungen zur Verfügung. So ist es dann auch kein Problem, dem Dach den regionalen Bezug zu Bayern, Norddeutschland usw. zu geben.

Beim Herstellen von Dachsteinen wird bis zu 70 Prozent weniger Energie benötigt als beim Herstellen von Dachziegeln. Dachsteine sind daher meist günstiger als die gebrannte Dacheindeckung. Auf Haltbarkeit braucht dabei jedoch nicht verzichtet zu werden. Die meisten Hersteller geben auf ihre Dachsteine eine Garantie von 30 Jahren. Diese gilt dann auch für die Frostbeständigkeit der Steine. Hergestellt werden die Steine aus Sand, Zement, Wasser und Farbpigmenten. Nach dem Mischen werden die Dachsteine in Form gebracht und dann zunächst für acht Stunden in einer Wärmekammer gehärtet. In der Kammer herrschen Temperaturen von etwa 60 Grad Celsius, die größtenteils durch den Reaktionsvorgang zwischen Zement und Wasser erreicht werden. Der Fachmann spricht hier von Hydratation. Nach dem Aufenthalt in der Wärmekammer werden die Dachsteine noch 28 Tage ohne weiteren Energieaufwand gelagert, bis sie ihre Endfestigkeit erreicht haben.

Farben und Formen

Neben unterschiedlichen Formen gibt es die Dachsteine auch in unterschiedlichen Farben. Dabei orientieren sich die Hersteller hauptsächlich an den klassischen Dachfarben wie Ziegelrot oder Dunkelbraun. Es sind aber auch dunkelgraue oder braune Dachsteine erhältlich. Jeder Hersteller hat zudem zahlreiche Sonderfarben im Angebot. Die Oberfläche von Dachsteinen kann glänzend oder matt sein. Dachsteine werden durchgefärbt, es ist also nicht zu befürchten, dass unter der farbigen Oberfläche irgendwann einmal grauer Beton zum Vorschein kommt. Ingesamt sind Dachsteine schwerer als Dachziegel, dafür besitzen sie aber auch eine bessere Passgenauigkeit. Dachziegel schwinden beim Brennen immer etwas, während Dachsteine beim Trocknen ihre ursprüngliche Größe behalten. Dadurch wird die Dacheindeckung insgesamt luftdichter, weshalb höhere Anforderungen an die Hinterlüftung gestellt werden müssen.

Zusätzlich zu den Dachsteinen gibt es im Handel noch zahlreiche Formsteine und Dachsystemteile, die den in den vergangenen Jahren gestiegenen Anforderungen an das Dach gerecht werden. Mit First- und Gratformsteinen können zum Beispiel Firste und Grate ausgebildet werden. Ortgangziegel hingegen ermöglichen einen sauberen seitlichen Abschluss. Um die Lüftung des Daches zu verbessern, kommen Lüftersteine zum Einsatz. Durch sie gelangt die Luft unter die Dacheindeckung. Muss der Schornsteinfeger das Dach betreten, ist ein Standstein hilfreich. Auf ihn kann sich der schwarze Mann stellen. Zusätzliche Sicherheit bieten hier Sicherheitsroste und Sicherheitstritte. Bei einem Mansarddach erfolgt innerhalb der Dachfläche ein Dachneigungswechsel. Um diesen sauber hinzubekommen, helfen Knicksteine.

Besonderheiten

In Gegenden mit heftigem Schneefall ist beispielsweise ein Schneefang anzuraten. Dieser wird am unteren Ende der Dachfläche befestigt und sorgt zusammen mit dem Schneefanggitter dafür, dass keine Dachlawinen auf die Straße stürzen können. Soll in unausgebauten Dachräumen etwas Tageslicht auf den Dachboden gelangen, kommen Lichtpfannen aus Glas zum Einsatz. Diese besitzen die gleiche Form wie die umgebenden Dachsteine. Damit keine Vögel und andere Tiere sich einen Nistplatz unter dem Dach suchen können, kommen Traufgitter zum Einsatz. Diese verschließen die Lüftungsöffnungen an der Traufe. Im Bereich von Dachkehlen sorgen Rippenkehlen dafür, dass das Regenwasser problemlos ablaufen kann. Und mit der Firstklammer werden die Firststeine befestigt. Darüber hinaus gibt es noch viele weitere Dachsystemteile, die hier nicht näher vorgestellt werden.