Solar

Holzhaus mit Solaranlage am Feldrand

Planung einer Photovoltaik-Anlage zur Stromerzeugung

Egal ob für Herd, Waschmaschine oder Computer – ohne Strom würden wir im täglichen Leben häufig ziemlich alt aussehen. Strom kommt jedoch nicht einfach unbegrenzt aus der Steckdose, für die Herstellung von Strom muss jede Menge Energie eingesetzt werden. 

Das geschieht in den verschiedensten Kraftwerken, wo Kohle, Erdöl oder Erdgas verbrannt werden, um an den begehrten Strom zu kommen. Zudem ist die Atomenergie nach wie vor ein großes Thema. Das Problem bei den fossilen Brennstoffen ist zum einen, dass sie irgendwann verbraucht sind, und zum anderen, das bei der Verbrennung das umweltschädliche CO2 entsteht. Die Problematik der Atomenergie konnten wir gerade wieder in Japan miterleben.

Alternativen aus erneuerbaren Energien sind daher im Trend – immer häufiger sieht man daher die Kollektoren einer Photovoltaik-Anlage (PV-Anlage) auf den Dächern schimmern. Noch reicht es nicht aus, sich vollständig von anderen Energieformen zu lösen, doch mit jeder PV-Anlage kommt man dem Ziel einen Schritt näher. Was bei der Planung einer solchen Anlage beachtet werden muss, wird im Folgenden beschrieben.

Anlage sinnvoll auswählen

Zunächst gilt es, die baulichen Voraussetzungen zu überprüfen und die geeignete PV-Anlage für die eigenen Zwecke auszuwählen. Da gibt es als einfachste Variante zunächst die Aufdachanlage, die auf einem bestehenden Steildach montiert wird. Eleganter ist die Indach-Lösung, bei der die Kollektoren Bestandteil der Dachhaut sind. Die Dacheindeckung fehlt hier also an den Stellen, wo sich die Solarkollektoren befinden. Auch für Flachdächer gibt es spezielle PV-Anlagen. Wer kein Dach zur Verfügung hat, kann die Anlage auch auf einer Freifläche aufstellen. Denkbar ist auch die Beteiligung an einer Gemeinschaftsanlage, wie man sie zum Beispiel häufig auf einer Sporthalle oder Schule findet. Es führen also viele Wege zu einer eigenen PV-Anlage. Wer eine haben möchte, kann dieses Ziel auch erreichen.

Ausrichtung

Damit eine PV-Anlage möglichst viel Ertrag in Form von Strom bringt, muss sie möglichst viel Sonne „aufsaugen“ können. Eine Südausrichtung ist daher schon mal nicht schlecht. Maximieren lässt sich der Ertrag dann nur noch mit einer Neigung von 30°. 

Bedenken Sie

Fällt ein Schatten auf die PV-Anlage, reduziert sich die Stromausbeute mit zunehmender Beschattung. Bei der Planung ist dies daher mit zu berücksichtigen. Wo jetzt noch kein Schatten ist, kann in einigen Jahren durchaus einer sein. Der Baum des Nachbarn wird zum Beispiel immer weiter wachsen. Und ein jetzt noch leer stehendes Baugrundstück muss nicht immer unbebaut bleiben. Auf einmal können sich so die Voraussetzungen komplett geändert haben und der Ertrag wird zum Sorgenkind.

Wenden Sie sich an einen Profi

Bei der Planung einer PV-Anlage sollten unbedingt mehrere Angebote eingeholt und verglichen werden. Montieren können eine Anlage sicherlich viele Elektriker, doch ob die Anlage dann auch optimal eingestellt ist, ist dann die Frage. Es macht daher schon Sinn, einen Betrieb zu wählen, der sich auf Solartechnik spezialisiert hat.

Das alleine ist aber noch kein Qualitätssiegel. Der Handwerker sollte auch einige Referenzen aufweisen, bei denen man im Zweifel nachhaken kann, wie es mit der Qualität der installierten PV-Anlagen aussieht.

Ein Angebot kann der Installateur auch schlecht aus der Ferne abgeben. Nur vor Ort lässt sich klären, welche Anlage mit welcher Ausrichtung sich am besten eignet. Die wichtigsten Komponenten einer PV-Anlage sollten im Angebot benannt und detailliert beschrieben werden. Auch die Anzahl der Arbeitsstunden sowie die Kosten für An- und Abfahrt dürfen nicht fehlen. Auch muss das Angebot so formuliert sein, dass ein Vergleich mit anderen Angeboten möglich ist.

Die wichtigsten Komponenten einer PV-Anlage sind beispielsweise:

  • Wechselrichter/Netzeinspeisegerät
  • Solargenerator
  • Zähler
  • Netzanschluss
  • Kabel

Für letzteres wäre es praktisch, wenn es einen nicht mehr benötigten Schornstein gibt, durch das das Kabel geführt werden kann. 

Vorsicht!

Ist das Angebot so formuliert, dass es nur der Experte versteht, ist ebenfalls Vorsicht angesagt. Der Laie sollte schon nachvollziehen können, für was er später sein Geld ausgeben muss.

Die Technik steht bei der Planung einer PV-Anlage natürlich besonders im Fokus. So können die Module zum Beispiel in Reihe oder parallel geschaltet sein. Da bei einer Reihenschaltung die Leistung vom schwächsten Modul bestimmt wird, eignet sich diese Technik vor allem bei Solarkollektoren, die teilweise im Schatten liegen.

Ein weiteres wichtiges Teil der PV-Anlage ist der Wechselrichter, den es in verschiedenen Ausführungen gibt. Es werden Zentralwechselrichter, Modulwechselrichter und Strangwechselrichter unterschieden. Die Wechselrichter gibt es mit oder ohne Trafo; bei Modellen ohne Trafo muss zusätzlich ein Fehlerstromschalter (FI) vorgesehen werden, um Installateur und Betreiber zu schützen.

Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG)

Bei einigen tausend Euro Investition will der Bauherr natürlich auch einen Nutzen haben, die PV-Anlage soll sich irgendwann amortisieren. Wie schnell das geht, hängt vor allem davon ab, wie viel der Stromanbieter für den eingespeisten Strom bezahlt. Dies wird durch das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) geregelt, das sich immer mal wieder ändert. So lässt sich nicht genau sagen, wie viel Geld für die Kilowattstunde Strom auf das eigene Konto fließt. Das EEG stellt aber sicher, dass der Strom mindestens 20 Jahre abgenommen und entsprechend honoriert wird. Der festgelegte Satz verringert sich dabei in jedem Jahr um einen bestimmten Prozentsatz. Durch diese Degression soll ein Druck erzeugt werden, damit die Anlagen kostengünstiger und effizienter werden. Eine PV-Anlage soll nach etwa 15 Jahren abbezahlt sein, so dass damit in den Folgejahren gutes Geld verdient werden kann.