Landschaftsbau

Mauern im Garten

Mauern im Garten dienen zum einen der Gestaltung und Dekoration, übernehmen zum anderen jedoch auch stützende Aufgaben. Je nach Materialwahl und Konstruktion sind unterschiedliche Punkte zu beachten. Stets ist ein tragfähiger Unterbau Voraussetzung für eine lange haltbare Außenmauer.

Einzelphasen der Gartenplanung

Gartenmauern sollten ins Grundkonzept des Gartens von Anfang an mit eingeplant werden. Am Anfang der Gartenplanung steht eine umfangreiche Ideensammlung, die anschließend anhand der örtlichen Gegebenheiten und Möglichkeiten umgesetzt wird. Die komplette Gartenplanung lässt sich in vier Einzelphasen zusammenfassen:

Genaue Bestandaufnahme des Gartens, Ausmessen der Örtlichkeiten und Erstellen einer aussagekräftigen Skizze für verschiedene Entwürfe.

    Erstellen einer Wunschliste, in der alle möglichen Gestaltungselemente und Anlagen wie Sitzplatz, Terrasse, Wege, Gartenmauern und Gartenteich, aufgeführt sind. Ideal ist es, diese Wunschliste nach Priorität zu sortieren.

    Platzierung der gewünschten Gartenelemente im Bestandsplan in verschiedenen Entwürfen. Bei der Platzierung sollten erforderliche Standortbedingungen wie Sonne für den Gemüsegarten oder natürlicher Sonnenschutz für den Gartenteich bereits mit berücksichtigt werden.

      Ist einer der Entwürfe ausgewählt, wird die Detailplanung vorgenommen. Darunter fallen die Entscheidung für den gewünschten Gartenstil, genaue Verläufe von Wegen oder Gartenmauern sowie Größe und Form von Sitzplätzen oder Gartenteich. Auch Pflanzenauswahl und Farbkonzept sind jetzt festzulegen.

      Wichtig!

      Insbesondere hinsichtlich der Gartenmauer sollten jetzt bereits das Material und die genaue Größe und Höhe festgelegt werden. Je nach Konstruktion der Gartenmauer ist ein Fundament als Unterbau erforderlich. Dieses muss angelegt werden, bevor die Umgebung bepflanzt wird.

      Gestaltungsmöglichkeiten mit Mauern im Garten

      Die Gartenmauer kann in vielen Varianten gestaltet werden, dies ist unter anderem auch abhängig von der Konstruktion und den gewählten Materialien.

      Berechnung der Wanddicke

      Soll eine Gartenmauer als Sichtschutz dienen, empfiehlt sich eine Höhe von etwa 2,0 m.

      Für eine freistehende Ziegelmauer in dieser Höhe ist eine Wanddicke von 30 cm erforderlich.

      Die erforderliche Dicke in Abhängigkeit der Höhe für freistehende Mauern mit Zementmörtel lässt sich nach folgenden Formeln ermitteln:

      • Wurzel aus (Mauerhöhe in m / 22) = erforderliche Wanddicke in m
      • Höhe der Mauer = 22 x Wanddicke in m²

      Sonderfall Trockenmauer

      Trockenmauern sind vielseitig einsetzbar. Denkbar ist die Nutzung als Abgrenzung in Schwimmteichen, als Beeteinfassung oder als Kräuterspiralen.

      Da Trockenmauern in sich nur bedingt stabil sind, stützen sie sich an Aufschüttungen, Böschungen oder Hänge. Für die Berechnung der Konstruktionsmaße wird folgende Regel verwendet: Die Mauerfußbreite muss mindestens 1/3 der Mauerhöhe betragen und mindestens 40 cm aufweisen. Ein Anlauf von 10 bis 12 % verbessert die Standsicherheit und erhöht die Wasserversorgung bei bepflanzten Trockenmauern.

      Freistehende Trockenmauer können bis zu einer Höhe von maximal 1,20 m errichtet werden und müssen besonders sorgfältig aufgebaut werden, um die Standfestigkeit zu sichern.

      Der Verlauf der Gartenmauer

      Der Verlauf der Gartenmauer sollte – unabhängig von der gewählten Konstruktion – zum Garten passen. In einem sehr organisch angelegten Garten setzen geschwungene Mauern attraktive Akzente und folgen der allgemeinen Linienführung. So können zum Beispiel Sitzplätze oder Grillplätze halbrund oder mit bogenförmigen Wänden eingefasst werden. Die gerundete Form dieser Mauern ist bereits beim Fundament mit zu berücksichtigen. Generell gilt: Je enger der Bogen gedacht ist, umso kleinteiliger sollten die Mauersteine sein.

      Arten von Gartenmauern

      Für den Aufbau einer Gartenmauer kommen ganz verschiedene Materialien in Frage. So ist es möglich, die Mauer aus Ziegelsteinen oder Natursteinen aufzubauen, auch Fertigelemente wie Pflanzringe oder Hohlblocksteine kommen zum Einsatz. Auch mit Gabionen lassen sich attraktive Effekte im Garten erzielen.

      Ziegelmauern
      Trockenmauern aus Naturstein
      Gartenmauern aus Pflanzringen und Pflanzsteinen
      Gartenmauern aus Gabionen

      Das Fundament für die Gartenmauer

      Gartenmauern aus Ziegelsteinen oder Pflanzsteinen müssen auf tragfähigem Grund und einem stabilen Fundament stehen. So wird Stabilität erzielt und ein Absacken und damit eine Beschädigung des Mauerwerks vermieden. Angefertigt werden hierzu Streifenfundamente in entsprechender Breite. Um Frostfreiheit zu sichern, sollte das Betonfundament in einer Tiefe von 80 cm auf einer Sauberkeitsschicht gegründet sein. Für das Fundament ist ein Beton der Festigkeitsklasse B 15 (neu C 12/15 - C 16/20) in der Regel ausreichend.

      Für Trockenmauern ist kein Streifenfundament aus Beton erforderlich. Hier wird mit einem Schotter oder Kiesfundament gearbeitet, das etwa eine Dicke von 40 cm aufweist. Durch das hohe Eigengewicht der Natursteine erhält die Mauer in sich Stabilität, durch die Trockenbauweise können eventuell auftretende Spannungen über die Fugen leicht ausgeglichen werden. Bei festem gewachsenem Boden kann zum Teil komplett auf ein Fundament verzichtet werden.

      Gartenmauern als Stützmauern

      Sollen Gartenmauern zur Abstützung dienen und zum Beispiel Höhenunterschiede im Gelände ausgleichen, dann empfiehlt es sich, die Mauerdicke gegenüber freistehenden Gartenmauern zu erhöhen. Dadurch wirken die Mauern auch optisch robuster, eine Neigung gegen den Hang mit etwa 10 bis 20 % (Anlauf oder Dossierung) erhöht die Stabilität zusätzlich. Ist mit Hangdruckwasser zu rechnen, dann empfiehlt sich ein Drainagerohr hinter der Mauer, das in einem Kiesbett verlegt wird. Sollen Trockenmauern als Stützmauern bepflanzt werden, dann sollte die Bepflanzung bereits beim Bau der Mauer integriert werden. Andernfalls kann es zu Schäden am Mauerwerk durch die Wurzeln kommen.

      Pflege von Gartenmauern

      Hinsichtlich der Pflege von Gartenmauern empfehlen sich regelmäßige Sichtprüfungen. So können erste Schäden bereits im Ansatz ausgebessert werden. Dies betrifft zum Beispiel Verfugungen in Ziegel- oder Betonmauerwerk sowie herausgefallene oder durch Wurzeln herausgedrückte Steine im Trockenmauerwerk. Besonders wartungsarm sind Gabionen. Einmal aufgestellt, fallen kaum Pflegearbeiten an, dies zumindest dann, wenn die verwendeten Materialien eine hohe Qualität aufweisen. Bei selbst gebauten oder schlecht gearbeiteten Metallkörben kann es zu Rost kommen. Eine Reinigung ist nicht nötig, eventuelle Verschmutzungen werden durch Niederschläge von selbst abgespült.