Arten wasserbaulicher Anlagen
Arten von Gartenteichen
Gartenteiche sind in privaten wie öffentlichen Gärten beliebte Gestaltungselemente. Hinsichtlich der Anlage gibt es drei Varianten, die unterschiedliche Anforderungen an Standort, Planung und Ausführung stellen.
Man unterscheidet:
- naturnahe Gartenteiche, die sich im Laufe der Zeit zu kleinen Biotopen entwickeln,
- Schwimmteiche, die zusätzlich zum Gewässerbiotop einen Schwimmbereich enthalten sowie
- Fischteiche, insbesondere zur Haltung der beliebten Kojs.
Der perfekte Standort
Einen hohen Stellenwert bei der Gartenteichplanung nimmt der Standort ein. Die Umweltbedingungen sind maßgeblich für die Wasserqualität wie auch für die Entwicklung der Vegetation im Teich und in seinen verschiedenen Zonen. So müssen Gartenteiche vier bis sechs Sonnenstunden pro Tag erhalten und sollten nicht im Windschatten liegen. Standorte unter Bäumen sind aufgrund der Beschattung sowie des Eintrags organischer Masse eher als ungünstig zu bewerten. Soll ein echtes Biotop entstehen, muss dieses möglichst abgeschieden angelegt werden. Teiche, die mit Pumpen- und Filtertechnik benötigt werden, brauchen einen Stromanschluss in gut erreichbarer Nähe.
Form und Größe
Form und Größe der Teichanlage sind vom vorhandenen Platz wie auch den Wünschen und Ansprüchen des Nutzers abhängig. Wird ein sich selbstregulierendes System gewünscht, sollte der Teich so groß wie möglich sein, für Fischteiche ist eine Mindesttiefe von einem Meter erforderlich. Naturteiche brauchen für die Selbstregulation weiterhin verschiedene Zonen, man unterscheidet Sumpfzone, Flachwasser- und Tiefwasserzonen. Die Zonen haben unterschiedliche Tiefen und sind mit entsprechenden Pflanzen bestückt. Damit kein Wasser aus dem Teich abfließen kann, grenzt eine Kapillarsperre die Uferzone ab.
Teichtechnik
Um den Sauerstoff- und Nährstoffhaushalt im Gartenteich zu regeln, können verschiedene technische Anlagen eingesetzt werden. Die Filteranlage wird über eine Pumpe betrieben, die das verschmutzte Wasser durch den Filter schickt und eventuell zusätzlich mit Sauerstoff anreichert. Sogenannte UVC-Geräte klären das Wasser und reduzieren den Keimgehalt. Ebenfalls üblich sind Skimmer, die Verschmutzungen von der Wasseroberfläche absaugen und so den Nährstoffeintrag und damit den Algenbewuchs reduzieren.
In modernen Gärten bilden Wasserbecken oder auch Wasserläufe Struktur und gestalten die Atmosphäre und Optik des Gartens. Als Wasserbecken werden fest eingegrenzte Wasserflächen mit meist streng geometrischen Abmessungen bezeichnet. Durch eine geschickte Platzierung können Gärten größer wirken.
Je nach Tiefe sind die Becken reines Dekorationselement oder auch Schwimmmöglichkeit. Als ideal gelten Tiefen zwischen 50 und 100 cm, flachere Teichbecken erwärmen sich im Sommer schnell, was wiederum die Bildung von Algen begünstigt. Ab einer Wassertiefe von 80 cm können Teichpflanzen auch im Winter im Wasserbecken verbleiben.
Da die Wasserbecken wie ein Swimming Pool komplett betoniert sind und aus steilen Wänden bestehen, sind Pflanzkörbe oder Mauern aus Lochziegeln geeignet, um die Pflanzen zu platzieren und ihnen den nötigen Wurzelgrund zu verschaffen. Wasserbecken können bei genügend Platz auch zu harmonischen und modernen Wassergärten kombiniert werden und bilden dann ganz besondere Oasen im Garten.
Ein ganz besonderes Highlight im Garten sind Wasserläufe. Diese können ganz natürlich oder streng geometrisch gestaltet werden. Wasserläufe können als isoliertes Gewässer oder als Ergänzung zum Gartenteich angelegt werden.
Bei der Planung wichtig sind Vorüberlegungen zum Verlauf und die Beachtung eines Gefälles besonders wichtig. Als Faustregel werden 5% Gefälle angenommen, sind im Garten steile Stufen oder Abhänge vorhanden, bieten Staustufen einen zusätzlichen Reiz. Ebenfalls sollte die Breite der Uferzone nicht unterschätzt werden. Ein üppig bewachsener Bachlauf wirkt schmäler als er ist. Wie beim Gartenteich auch muss der Bachlauf mit Folie vollständig abgedichtet werden. Je organischer der Verlauf, umso natürlicher wirkt der gesamte Wasserlauf, variiert die Breite, verändert sich auch die Fließgeschwindigkeit und das künstliche Fließgewässer wirkt noch natürlicher.
Damit Wasserläufe dauerhaft in Bewegung bleiben, sind eine leistungsfähige Pumpe und ein Stromanschluss in „Quellen“ Nähe erforderlich. Auch hier gibt es eine Faustregel: Pro cm Bachbreite und Minute sollte die Quelle mindestens 1,5 Liter Wasser ausstoßen.
So funktionieren Pflanzenkläranlagen
Pflanzenkläranlagen sind bestens für die vollbiologische Abwasserreinigung geeignet und werden insbesondere in ländlichen Gebieten bevorzugt angelegt. Das nahezu geschlossene System der Schilfbeetanlagen macht lange Kanalisationsleitungen zum Anschluss an Kläranlagen überflüssig. In der Pflanzenkläranlage arbeiten verschiedene biologische Mechanismen, mit deren Hilfe die Feststoffe der Abwässer neutralisiert werden. Beteiligt sind die Pflanzen selbst, ebenso Mikroorganismen im Boden und nicht zuletzt die durchdachten Konzepte moderner Anlagen.
Bestandteile der Pflanzenkläranlage
Eine Pflanzenkläranlage besteht aus einem Vorklärbecken, in dem die Fest- von den Flüssigstoffen getrennt werden, einem Pflanzenbeet, das sich aus Bodenkörper und Bewuchs zusammensetzt und einem nachgelagerten Kontrollschacht, mit dessen Hilfe die Wasserqualität nach der Reinigung geprüft werden kann.
Verschiedene Systeme
Im Handel sind verschiedene Systeme erhältlich. So wird nach der Konstruktion des Vorklärbeckens wie auch nach der Anlage des Pflanzenbeets unterschieden. Vorwiegend werden für die Vorklärung Mehrkammergruben eingesetzt, zum Teil kommen auch Absetzbecken zur Anwendung. In den Pflanzenbeeten unterscheidet man Bodenkörper mit nicht bindigem Filtermaterial mit vertikaler Durchströmung sowie Beete mit bindigem Filtermaterial und überwiegend horizontaler Durchströmung.
Die Planung einer Pflanzenkläranlage
Bei der Planung sind verschiedene Standortfaktoren zu beachten, so muss für das Schilfbeet ausreichend Platz vorhanden sein. Je nach Anlagentyp wird pro Person eine Fläche von 2,5 bis 5,0 m² benötigt. Pflanzenkläranlagen können ohne Baugenehmigung errichtet werden, allerdings muss die Erlaubnis der jeweiligen Unteren Wasserschutzbehörde eingeholt werden.
Gründe für eine Renaturierung von Gewässern
Die Renaturierung von Gewässern dient dazu, aus einstmals begradigten Flussläufen oder künstlichen Seen natürliche Lebensräume zu schaffen. So soll eine Wiederansiedlung von Tieren und Pflanzen ermöglicht und die Artenvielfalt erhöht werden.
Vielfältige Revitalisierungsmaßnahmen
Eine echte Renaturierung, insbesondere von Bach- und Flussläufen, scheitert jedoch häufig am mangelnden Platzangebot. Dennoch können auch in diesen Fällen verschiedene Revitalisierungsmaßnahmen durchgeführt werden. Es gibt verschiedene Mittel der Renaturierung, die je nach vorhandener Situation eingesetzt werden können oder müssen:
- Natürliche Gewässer suchen sich Ihr Bett selbst. Durch die Entfernung oder Öffnung von Uferbefestigungen, das Einbringen von dem Gewässertyp entsprechendem Sohlsubstrat oder durch eine Anhebung der Gewässersohle wird dies möglich.
- Durch künstliche Bauten wie Wehre oder Abstürze wird den Fischen und Kleintieren im Fluss das Wandern verwehrt. Durch die Umwandlung von festen Sohlstufen in Sohlrampen und Fischtreppen oder Bypässe kann hier ein natürlicher Durchfluss wiederhergestellt werden.
- Natürliche Gewässer variieren ständig in ihren Abmessungen. Diese natürliche Formenvielfalt muss wieder hergestellt oder ermöglicht werden. Hilfreich für vielfältige Strömungsstrukturen sind Strömungshindernisse, lokale Aufweitungen, das Zulassen von Totholzeintrag oder die Schaffung von abwechslungsreichen Uferprofilen.
- Gewässerrandstreifen minimieren Einträge von Fremd- und Schadstoffen in das Gewässer. In den naturnah gestalteten Bereichen entwickeln sich vielfältige Lebensräume, extensiv gehaltene Randstreifen bilden weiterhin wichtige Korridorbiotope, durch die verschiedene Lebensräume verbunden werden. Durch Ufergehölze werden die Uferbereiche belebt und befestigt.
- Zu naturnahen Fließgewässern gehören immer auch Überflutungsbereiche. Neben dem natürlichen Lebensraum, den diese Bereiche bilden, dienen Sie auch als Auffangbecken bei Hochwassergefahr.
Die früheren wasserbaulichen Maßnahmen, die zur Begradigung und Zähmung von Gewässern dienten, werden heute vielerorts rückgängig gemacht, um abwechslungsreiche Struktur und vielfältige Lebensräume wieder zu erschaffen. Der Garten- und Landschaftsbau leistet hier wichtige Beiträge und kümmert sich darüber hinaus auch um die Schaffung von Versickerungsflächen, die Haldenpflege und alle Bereiche der Landschaftspflege. Vor allem in naturnahen Bereichen besteht eine enge Vernetzung mit den verschiedenen Naturschutz-Institutionen.