Landschaftsbau

Wege und Terrassen planen und ausführen

Wege und Flächen bilden wichtige Gestaltungselemente in der Landschaft wie auch im Hausgarten. In einigen Bereichen sind die Gestaltungs- und Konstruktionsprinzipien dieser raumgebenden Elemente recht ähnlich. Allerdings gibt es auch wesentliche Unterschiede.

Wege im Garten

Wege im Garten können aus verschiedenen Materialien bestehen. Jede Wegeart hat verschiedene besondere Eigenschaften, was Material und Optik betrifft. Immer wichtig sind eine sorgfältige Planung und die mängelfreie und umsichtige Ausführung des Unterbaus.

Kies- und Splittwege

Kies- und Splittwege sind einfach und kostengünstig herzustellen. Die ungebundenen Flächen werden aus Kies oder gebrochenem Gesteinsmaterial in abgestuften Korngrößen hergestellt. Geeignet ist diese Bauweise für Fußwege und wenig befahrene Flächen mit einem Gefälle bis zu 6%. Diese Wegeart ist versickerungsfähig, passt sich gut in die Landschaft ein und bietet eine reizvolle Optik. Allerdings ist der Pflegeaufwand hoch, bei starken Niederschlägen kann es zu Auswaschungen kommen.

Pflasterdecken

Pflasterdecken sind für breite wie schmale Wege geeignet. Für die Ausführung sind eine Vielzahl an Natur- und Betonsteinen erhältlich, auch hinsichtlich des Verlegemusters gibt es unzählige Varianten. Die Haltbarkeit eines gepflasterten Weges hängt in hohem Maß vom Unterbau ab, eine fachgerechte Ausführung ist sehr wichtig.

Klinkerwege

Klinkerwege bestehen aus ungelochten Vollziegeln aus gebranntem Ton. Für Hausgärten ist dieses Pflastermaterial besonders gut geeignet, sehr reizvoll wirkt die Kombination mit Granitpflaster als Randbegrenzung oder Zierstreifen.

Betonpflaster

Betonpflaster ist aus Kostengründen und aufgrund der Materialvielfalt eine häufig verwendete Alternative zum Naturstein. Die Gestaltungsmöglichkeiten sind groß, Betonpflaster ist in vielen Farben und Formen erhältlich. Grob unterscheidet man zwischen Verbundpflaster, Rechteck- und Quadratpflaster sowie Pflastersystemen zum Verlegen von Kreisen und Bögen.

Platten aus Naturstein und Beton

Auch mit Platten lassen sich Wege im Garten realisieren. Die Tragfähigkeit ist aufgrund der Größe geringer, deshalb kommen Platten aus Naturstein oder Beton hauptsächlich für Fußwege zum Einsatz. Es entstehen ebene Beläge, das Material lässt sich sehr gut mit Pflaster kombinieren. 

Holzwege

Wird Holz als Baustoff für Wege eingesetzt, muss die eingeschränkte Haltbarkeit sowie die erhöhte Rutschgefahr bedacht werden. Da Holzwege dicht am Boden verlegt sind, muss imprägniertes Material verwendet werden, der direkte Erdkontakt ist zu vermeiden.

Grundkriterien zur Planung und Gestaltung

Während Wege früher hauptsächlich die Begehbarkeit von Flächen verbessern sollten, dienen sie heute vor allem im heimischen Garten in hohem Maß auch zur Gestaltung und Dekoration. Hinsichtlich Planung und Gestaltung sollten folgende Grundkriterien berücksichtigt werden:

  • Wie Terrassen und Wege im Garten angelegt werden, richtet sich nach der vorgesehenen Nutzung, der Form und Größe des Grundstücks wie auch der Umgebungsgestaltung.
  • Versiegelt werden sollte nur dort, wo es unbedingt erforderlich ist. Wasserdurchlässigen Belägen ist nach Möglichkeit der Vorzug zu geben.
  • Der Schichtenaufbau der Flächen und Wege muss an die zu erwartende Belastung angepasst sein.
  • Ein Gefälle ermöglicht bei befestigten Flächen den Ablauf von Regenwasser, ebenso muss die Möglichkeit zur Versickerung gegeben sein.
  • Bevorzugt sollten regionale bzw. ortstypische Materialien verwendet werden.
  • Als Mindestgrößen kann für Pflegewege eine Breite von 0,60 m, für andere Wege eine Breite von 1,20 m angenommen werden.
  • Terrassen sollten mindestens 12 m² nutzbare Fläche besitzen.

Besonders bei Wegen empfiehlt es sich, im Vorfeld die bevorzugten Verkehrsverläufe im Garten zu ermitteln, indem der neuangelegte Garten vorerst unbefestigt begangen wird. Nach einiger Zeit zeichnet sich ab, welche Strecken die Benutzer bevorzugt gehen. Diese Markierungen bilden die Grundlage für die ideale Wegführung.

Randeinfassungen für Wege und Plätze

Für eine gute Stabilität müssen Wege und Plätze mit Randeinfassungen versehen werden. Dies gilt insbesondere für die gepflasterten Ausführungen oder für ungebundene Decken. Möglich ist die Einfassung mit einer Vielzahl verschiedener Bauteile aus Stein oder Metall:

  • Bordsteine aus Beton fassen Verkehrsflächen ein.
  • Muldensteine als Betonfertigteile dienen zur Einfassung von Verkehrsflächen und zur Ableitung von Wasser.
  • Pflasterrinnen begrenzen Flächen und Wege mit Pflaster-, Platten- oder Kiesbelag und leiten das Wasser ab.
  • Pflasterzeilen dienen als Randbegrenzung.
  • Pflaster- und Plattenbänder begrenzen nicht befahrene Flächen und Wege.
  • Rasenkanten begrenzen nicht befahrene Flächen und Wege und verhindern das Durchwurzeln. 

Je nach Belastung und Art des Weges beziehungsweise der Fläche können Randeinfassungen direkt in den Boden oder in ein Fundament gesetzt werden.

Terrassenplanung

Generelle Überlegungen

Terrassen im Garten brauchen ebenso wie Wege eine gründliche Vorplanung. Die örtliche Situation, und die Wünsche des Bauherrn müssen möglichst ganzheitlich zusammengebracht werden. So müssen Fragen zur geplanten Nutzung, zur Anbindung ans Haus und die mögliche Anordnung wie auch der Stil der Terrasse vorab geklärt werden. Diese Aspekte bilden die Planungsgrundlage. Idealerweise wird die Terrasse in einer Grundrisszeichnung genau dargestellt. Generell sind folgende Punkte zu beachten:

  • Die ideale Himmelsrichtung für eine Terrasse ist der Südwesten.
  • Für die Beschattung sorgen Bäume, Markisen oder andere Beschattungssysteme.
  • Unabhängig davon, welcher Bodenbelag gewählt wird, sollte dieser leicht zu reinigen sowie säure- und witterungsbeständig sein und zum Stil des gesamten Ensembles passen.
  • Terrassen werden mit einem Gefälle von 2 bis 2,5% angelegt, um das Ablaufen von Niederschlagswasser zu gewährleisten.

Planung von Holzterrassen

Für die Haltbarkeit von Holzterrassen sind zwei Aspekte entscheidend. Zum einen der Unterbau, zum anderen die Auswahl der richtigen Holzart mit passenden Querschnitten. Für Terrassen aus Holz sind folgende Planungsgrundsätze zu berücksichtigen:

  • Als Unterkonstruktion für eine Holzterrasse eignen sich passend dimensionierte Tragbalken aus Hartholz, die Ausrichtung sowie die Konstruktionsabstände richten sich nach den Abmaßen der Terrassendielen.
  • Wird die Unterkonstruktion auf Beton verlegt, muss die Befestigung stabil ausgeführt werden. Die Terrassendielen verlaufen dabei quer zur Entwässerungsrichtung.
  • Bei Verlegung auf Erde dient eine verdichtete Sand- oder Kiesschicht als Untergrund. Als Fundament für die Unterkonstruktion können Gehwegplatten genutzt werden.
  • Als Holzarten für die Terrassendielen sind Harthölzer wie Bangkirai oder auch heimische Hölzer wie thermisch vorbehandelte Esche, Douglasie oder Lärche geeignet.
  • Splinthölzer sind nicht witterungsfest. Werden heimische Hölzer mit Splintholzanteil als Terrassendielen eingesetzt, müssen diese kesseldruckimprägniert werden.
  • Um das Rutschen zu vermeiden, sind Terrassendielen meist geriffelt. In Rillenrichtung muss ein Gefälle von 1 bis 2% bestehen, damit Regenwasser ablaufen kann.
  • Wasserabweisender Holzschutz verändert das Quell- und Schwundverhalten und sorgt für eine verbesserte Optik der Oberfläche. Unbehandelt verwittert und vergraut das Holz mit den Jahren, es kann zu Rissen im Material oder zu Verwerfungen kommen.

Durch einen gut durchdachten konstruktiven Holzschutz kann die Lebensdauer der Terrasse verlängert werden.

Terrassen aus Naturstein

Terrassen aus Naturstein benötigen einen stabilen Unterbau. Dieser bildet die Grundlage für eine lange Lebensdauer und gute Stabilität. Auf dem tragfähigen Untergrund werden Tragschicht, Pflasterbett und schließlich das Pflaster eingebaut, die einzelnen Schichten werden jeweils verdichtet. Grundsätzlich entspricht der Aufbau dem von Pflasterwegen im Garten. Steinbeläge für Terrassen können mit verschiedenen Materialien und Formaten realisiert werden. Man unterscheidet:

  • Maßhaltige Platten mit einer Stärke von etwa 3 cm. Die Platten werden in erster Linie für die Hausterrasse eingesetzt. Die Platten besitzen nur geringe Maßtoleranzen, die Verlegung im abgezogenen Pflasterbett ist deshalb ideal. Auch auf Betonplatten kann unter Umständen verlegt werden. Dann werden die Platten mit frostsicherem Fliesenkleber verlegt. Verdichtet werden maßhaltige Platten idealerweise mit dem Gummihammer.
  • Plangespaltene Platten bestehen zum Beispiel aus Sandstein oder Quarzit. Die Platten besitzen eine Stärke von 2 bis 4 cm und werden ebenfalls im abgezogenen Pflasterbett verlegt. Die Abmaße sind individuell, deshalb muss jede Platte einzelne in das Verlegebett eingepasst werden. Für die Verdichtung wird ein Gummihammer eingesetzt.
  • Pflasterplatten mit bruchrauer Unterseite haben Abmaße zwischen 15 und 90 cm und sind als rechteckige oder quadratische Platten erhältlich. Die Stärke liegt zwischen 5 und 10 cm. Diese Platten sind sehr belastbar und können für Terrassen ebenso wir für Einfahrten und Stellplätze verwendet werden. Die Platten werden einzeln im individuell angepassten Pflasterbett verlegt und abschließend mit einer Rüttelplatte mit Gummischürze verdichtet.
  • Pflastersteine und Bruchsteine sind in verschiedenen Größen erhältlich. Für Terrassen sind Steingrößen zwischen 4 und 6 cm ideal. Die Steine werden einzeln in das Verlegebett geschlagen, mit Richtschnur und Wasserwaage wird die plane Verlegung kontrolliert. Verdichtet wird mit der Rüttelplatte, bei der Verwendung von weichen Gesteinen wie Kalk- oder Sandstein ist eine Gummischürze zu empfehlen.