Aufgrund des Arbeitsbereiches und der Materie ist der GaLa-Bau ganz besonders dem sorgsamen Umgang mit der Umwelt und dem Umweltschutz verpflichtet. Im Hausgarten lassen sich diese Prinzipien ganz besonders leicht und gut umsetzen.
Umweltverträgliche Materialien und Bauweisen für Wege und Flächen
Bei der Garten- wie auch der Landschaftsplanung wird darauf geachtet, dass naturnahe und damit auch umweltverträgliche Materialien eingesetzt werden. Dies gilt insbesondere im Bereich der Anlage von Wegen und Flächen. Natursteinpflaster, Polygonalplatten und andere Naturgesteine kommen hier vorwiegend zum Einsatz, wenn möglich wird auch recyceltes Material, zum Beispiel in Form von Altpflaster, eingesetzt. Bei der Verlegung bestehen Tragschichten und Unterbau ebenfalls aus natürlichen Mineral-Werkstoffen wie Kies, Sand oder Schotter. Diese belasten den Mutterboden nicht und bilden eine verträgliche Einheit mit der Umgebung.
Für die Verlegung werden vorzugsweise durchlässige Pflasterdecken gewählt, so dass so wenig Versiegelungsflächen wie möglich entstehen. Wassergebundenen Wegedecken aus Natursteingemischen ohne Bindemittel werden zum Beispiel für Radwege oder auch wenig befahrene Fahrwege verwendet. Ebenso eignet sich diese Belagsart für Gartenwege und sogar Plätze. Das Gesteinsgemisch wird verdichtet und über Randsteine befestigt. Da kein Bindemittel verwendet wird, kann Niederschlagswasser ungehindert abfließen und es kommt nicht zu Staunässe. Zu den umweltverträglichen, weil wasserdurchlässigen Pflasterungen gehört auch das Öko-Rasenpflaster mit einem Fugenanteil von bis zu 30 %. In den Fugen wächst Gras, das Regenwasser kann im natürlichen Kreislauf versickern. Die so gepflasterten Flächen sorgen für ein gesundes Kleinklima und lassen sich bei minimaler Versiegelung dennoch gut befahren.
Der Gartenteich als Biotop
Viele Hausbesitzer mit Garten träumen von einem eigenen Teich. Hier besteht die Möglichkeit, nicht einfach ein Gewässer im Garten, sondern ein echtes Biotop anzulegen. Wird der Teich entsprechend geplant und angelegt, wird aus dem künstlichen Gewässer schnell ein naturnaher neuer Lebensraum für viele Pflanzen- und Tierarten. Vor allem im städtischen Umfeld werden so Inseln geschaffen, die auch seltenen Spezies einen angemessenen Lebensraum bieten. Ein Gartenbiotop kann als kleines Gewässer oder als großflächiger Schwimmteich angelegt werden. Immer wichtig ist die Einbindung in die herrschende Umgebung und eine angepasste Vegetation. So bestehen gute Chancen, dass sich die Anlage zum Selbstläufer entwickelt und zum lebendigen Teil der Landschaft wird.
Damit der Garten heimische Tierarten auch wirklich anlockt, sollte auf künstliche Springbrunnen ebenso verzichten wie auf Goldfische oder Kois. Dann siedeln sich schnell Libellen, Wasserläufer und Amphibien an. Für Bienen und Wespen wird der Gartenteich im Sommer zur lebensspendenden Trinkquelle, mit einer flachen Uferzone wird der Teich zum beliebten Anlaufpunkt für Singvögel, die dort baden und ihren Durst stillen.
Artenreichtum auf Wiesen stärken
Wer sich als Gartenbesitzer zu einem Stück Naturwiese entschließt, leistet einen echten Beitrag zum Umweltschutz und schafft einen gesunden und naturnahen Lebensraum für viele Tierarten. Generell gehören die sogenannten Mähwiesen zu den artenreichsten Wiesen in Deutschland, mehr als 2.000 Pflanzenarten sind dort zu finden. Je nach Standort können die Naturwiesen als Fett- oder Magerwiese angelegt werden, insgesamt gibt es mehr als 200 definierte Blumenwiesen-Typen mit jeweils mindestens 30 verschiedenen Arten. Ist die Naturwiese einmal angelegt und etabliert, ist der Pflegeaufwand recht gering.
Auch Rasenflächen, die jahrelang als solche genutzt wurden, lassen sich noch in natürliche Blumenwiesen verwandeln. Dazu muss der Rasen abgemagert werden, das heißt, die Düngung wird eingestellt. Voraussetzung für jede Naturwiese ist, dass sie so wenig wie möglich betreten und maximal zweimal pro Jahr gemäht wird.
Umweltschutz im Gemüsebeet
Umweltschutz im Gemüsegarten bedeutet vor allem anderen den Verzicht auf Kunstdünger und Pestizide. Durch naturgemäße Bodenbearbeitung und passende Pflanzengesellschaften sowie die gezielte Ansiedlung von Nützlingen wird ein ökologisches Gleichgewicht geschaffen, das diese Maßnahmen ohnehin unnötig macht. Wichtig im naturnahen Garten ist ein gesunder und vitaler Boden. Dies wird durch regelmäßige Lockerung und nur mäßige Düngung erreicht. Durch regelmäßiges Mulchen wird der Boden feuchtgehalten und aufgewertet. Ebenso wichtig sind sinnvolle Fruchtfolgen und eine Gründüngung in brachliegenden Beeten. Der Boden wird geschützt und durch die Aussaat von Schmetterlingsblütlern mit Stickstoff angereichert.
Für die Düngung im Naturgarten wird Kompost oder Tiermist verwendet. Vor allem Kompost enthält durch seine abwechslungsreiche Zusammensetzung eine Vielzahl an wichtigen Pflanzennährstoffen. Gleichzeitig wird der Boden mit Mikroorganismen angereichert und aufgelockert. Auf sandigen Böden erhöht regelmäßig eingearbeiteter organischer Dünger im Laufe der Zeit die Bindigkeit.
Torf, der oft als Blumen- oder Gartenerde angeboten wird, sollte im umweltfreundlichen Garten außen vor bleiben. Das humusreiche Material wird aus den Mooren abgebaut, die dadurch nach und nach austrocknen. Gerade der Verzicht auf den Einsatz von Torf, nicht nur im Gemüsegarten, trägt zum Erhalt der Moore bei.
Natürliche Schädlingsbekämpfung
Pestizide haben im naturnahen Garten nichts zu suchen. Schädlinge lassen sich auf andere Weise ebenso wirksam und 100 % giftfrei bekämpfen. Erforderlich sind dazu eine sorgfältige Bodenbearbeitung sowie die richtige Pflanzen- und Standortauswahl. So entsteht eine gesunde und widerstandsfähige Vegetation, die sich gegen Schädlings- und Krankheitsbefall gut zur Wehr setzen kann. Im naturnahen Garten stellt sich im Laufe der Zeit – ähnlich wie in Biotopen – ein natürliches Gleichgewicht ein, in dem auch die zu den eventuell auftretenden Schädlingen passenden Nützlinge ihren Lebensraum finden. Nutzinsekten können zusätzlich durch Insektenhotels angelockt werden. Kommt es dennoch zum Befall, wird mit Kräuterauszügen, Pflanzenjauchen, Spritzbrühen oder sogar mit Homöopathie gearbeitet. Auch mechanische Methoden wie Absammeln, das Entfernen befallener Triebe oder mechanische Barrieren können eingesetzt werden.
Wildsträucher und alte Sorten im Garten
Lange Zeit war es Trend, möglichst exotische Pflanzen und Sträucher im Garten anzusiedeln. Das sieht zwar spektakulär aus, nützt der heimischen Tierwelt und dem ökologischen Gleichgewicht allerdings wenig. Im Gegenteil vertreiben dominante Exoten oft die heimischen Pflanzen und bieten nur wenigen Arten ein Angebot an Nahrung oder Nistplätzen. Mehr und mehr finden sich allerdings wieder Wildsträucher oder regional verbreitete Edelsorten in unseren Gärten ein. Einen naturnahen und wertvollen Lebensraum bilden freiwachsende Hecken, die aus heimischen Sträuchern aufgebaut sind. Bei dieser Heckenform können sich die Pflanzen frei entfalten und entwickeln sich ungebremst zu einem wuchtigen Mikrokosmos. Reicht der Platz im Garten dafür nicht aus, können dennoch einige Wildrosen oder Holundersträucher heimischen Tierarten Unterschlupf bieten.
Auch alte heimische Obst- und Gemüsesorten halten zunehmend wieder Einzug in den Garten. Mit dem Kultivieren der ehemals für die eigene Region typischen Arten wird ein wichtiger Beitrag zur Pflanzenvielfalt geleistet. Meist haben diese Gewächse noch einen weiteren Vorteil: Sie sind ideal an die Bedingungen vor Ort angepasst und lassen sich deshalb in der Regel problemlos anbauen und erhalten.