Arten von Fugen
Im Bereich der Fugen wird zwischen offenen und geschlossenen Fugen unterschieden. Im Zusammenhang mit Fliesen und Platten kommen verschiedene Fugenarten zum Einsatz, die jeweils unterschiedliche Aufgaben erfüllen:
Fachgerecht verfugen
Bereits beim Verlegen der Fliese wird die Fugenbreite angelegt, für ein gleichmäßiges Fugenbild sorgen eingelegte Fugenkreuze aus Kunststoff. Sind die Fliesen verklebt, dann wird der Fugenmörtel flächig aufgetragen, für das Verfugen von Bodenbelägen kann der Fugenmörtel eine fließfähige Konsistenz aufweisen. Fugenmörtel für die Wandverfugung ist entsprechend fester anzurühren. Der Mörtel wird abschnittsweise verteilt und so lange eingeschlämmt, bis alle Fugen optisch gleichmäßig verfüllt sind. Nach einer materialbedingten Trocknungszeit werden die Mörtelreste mit einem Schwammbrett von den Fliesen abgewaschen, zurück bleiben die sauber verfüllten Fugen. Um eine vollständige Verfüllung zu erzielen, wird stets diagonal zur Fuge gearbeitet. Sollen Wandfliesen möglichst schmal verfugt werden, ist ein besonders feiner Fliesenmörtel erforderlich.
Fugenkleber richtig auswählen
Bei der Auswahl des Fugenmörtels ist insbesondere auch der Untergrund zu beachten. Herkömmlicher Fugenmörtel kann auf allen biegesteifen Untergründen verwendet werden. Für wasserundurchlässige Fugen zum Beispiel in Spritzwasserbereichen oder für Fliesen, die auf elastischen Untergründen verklebt werden, verwendet man flexiblen Fugenmörtel. Je breiter die Fuge umso höherwertiger und rissresistenter muss auch der verwendete Fugenmörtel sein. Erhöht wird die Elastizität zum Beispiel durch ein nachträglich zugesetztes Additiv. Für das Verfugen von Natursteinplatten wird Fugenmörtel verwendet, der speziell auf die Anforderungen zur Farbgebung eingeht und eine hohe Elastizität gewährleistet.
Mittlerweile sind auch selbstverlaufende Fugenmörtel erhältlich. Der Mörtel ist ist fließfähig und füllt die Fuge ohne Hohlräume. Besonders geeignet sind diese Produkte für unkalibrierte Fliesen sowie raue oder besonders empfindliche Fliesen und Platten.
Fugenlose Verlegung
Die fugenlose Verlegung für Bodenbeläge ist mit genau kalibrierten Fliesen zwar theroretisch möglich, in Deutschland jedoch nicht gestattet. Begründet wird dies damit, dass die Fugen nötig sind, damit eventuelles Restwasser im Untergrund abtrocknen kann und Schäden durch Feuchtigkeit vermieden werden. Weiterhin nehmen die Fugen beziehungsweise der Fugenmörtel Spannungen aus den Fliesen auf und leiten diese ab. Dieser Effekt entfällt bei der fugenlosen Verlegung. Schließlich sprechen auch hygienische Aspekte gegen eine fugenlose Verlegung. In den feinen Ritzen, die auch bei genauester Kalibrierung zwischen den Fliesen verbleiben, können sich Schmutz und Keime ansammeln, die sich nur schwer wieder entfernen lassen.
Raumgestaltung durch Fugenpläne
Im privaten Bad oder WC ist ein Fugenplan nicht zwangsläufig erforderlich. Werden jedoch große Flächen gefliest oder großformatige Fliesen und Platten verwendet, kann ein gut geplantes Fugenbild einen wichtigen Beitrag zur Raumgestaltung leisten. Darüber hinaus werden im Fugenplan auch Dehnungs- und andere wichtige Fugen festgelegt, die die Gebrauchsfähigkeit und Schadensfreiheit des Belages gewährleisten.
Das Fugenbild einer Verlegung mit keramischen Belägen bezeichnet die Anordnung der Fugen im Belag. Nach wie vor die klassische Variante im Bereich der Wand- und Bodenfliesen ist die Kreuzfuge, bei Weiterführung der senkrechten Fuge an der Wand auch Fugenschnittverlegung genannt. Immer beliebter werden Verbandverlegungen wie Halbverband, Drittelverband oder Wilder Verband. Werden unterschiedliche Fliesenformate verwendet, lassen sich durch die Wahl des Verbandes attraktive optische Effekte erzielen.
Fugenreinigung
Im Laufe der Zeit sammeln sich in den Fugen Verschmutzungen an, die durch einfaches Abwischen nicht mehr entfernt werden können. Für die Reinigung der Fugen können chemische Reinigungsmittel verwendet werden, die sehr wirksam sind, allerdings auch die Umwelt und das Wasser unnötig belasten. Eine umweltfreundliche Methode, die ganz und gar ohne zusätzliche Reinigungsmittel auskommt, besteht in der Dampfreinigung. Durch den heißen Wasserdampf löst sich der Schmutz in den Fugen und kann anschließend leicht abgewischt werden. Sind die Fugen so stark verfärbt, dass eine Reinigung nicht möglich ist, sollte das Fugenmaterial im Rahmen einer Sanierung entfernt und durch neuen Fugenmörtel ersetzt werden.