Gesundes Wohnen

Ökologisch Bauen mit Massivbaustoffen

Der Massivbau nimmt in Deutschland einen hohen Stellenwert ein und ist nach wie vor im Trend.

Durch den Einsatz von Mauerwerk und Ziegeln als tragendem Wandbaustoff wird generell ein wichtiger Beitrag zum ökologischen Bauen geleistet. Werden zusätzlich noch verschiedene weitere Aspekte hinsichtlich Baustoffauswahl und Bauweise beachtet, dann entsteht ein nachhaltiges Bauwerk mit guter Ökobilanz, langer Lebensdauer und ausgezeichneter Wohnqualität.

Mauerziegel – Herstellung und Eigenschaften

Mauerziegel bestehen vorwiegend aus Ton, der oberflächennah und im Idealfall ganz in der Nähe des Ziegelwerks abgebaut wird. Der Ton wird zerkleinert und homogenisiert sowie bei Bedarf abgemagert. Für höhere Rohdichten, wie sie zum Beispiel für Schallschutzziegel erforderlich sind, werden dem Ton Kalk- oder Natursteinmehle zugefügt. Der fertig aufbereitete Ton wird durch Strangpressen geformt und anschließend in die gewünschte Ziegelgröße geschnitten. In der Trockenkammer werden die Ziegel für 24 bis 48 Stunden vorgetrocknet und anschließend bei Temperaturen zwischen 900 und 1.200 Grad gebrannt.

Mauerziegel werden heute in zwei Grundformen hergestellt, nämlich als Vollziegel sowie als Lochziegel. Die Löcher im Ziegel sorgen für Materialeinsparung und damit für weniger Gewicht, für die Herstellung von Dämmziegeln können die Löcher mit Dämmstoff aufgefüllt werden.

Besonderheiten

Die gute Diffusionsfähigkeit sowie die guten schalldämmenden Eigenschaften zeichnen den Mauerziegel aus. Im Bereich der Wärmedämmung punktet der Tonziegel dagegen weniger gut, deshalb müssen zusätzliche Dämmmaßnahmen erfolgen. Eine Möglichkeit, die Wärmedämmung des Mauersteins zu verbessern ist eine Porosierung, die allerdings hinsichtlich der Ökobilanz als weniger positiv einzuschätzen ist, da zum Erzeugen der Poren Polystyrol eingesetzt wird. Die Styroporkügelchen im Ton verdampfen beim Brennvorgang und setzen in gewissem Maße Schadstoffe frei. Umweltfreundlich und hochdämmend sind Lochziegel, die mit Perlite oder anderem natürlichen Dämmmaterial verfüllt werden. So entstehen Ziegel mit guter Wärmedämmung. Diese werden im Dünnbettverfahren verklebt und es entstehen einschalige, tragende Wände.

Arten von Mauerziegeln

Man unterscheidet verschiedene Arten von Mauerziegeln, die sich in Aufbau, Form und Wärmedämmfähigkeit sowie in der Verarbeitung unterscheiden:

Blockziegel
Planziegel
Vollziegel

Weitere Massivbaustoffe

Massivbaustoff Kalksandstein
Massivbaustoff Porenbeton

Das ökologische Gesamtkonzept

Ein Haus besteht nicht nur aus Mauerwerk, es werden eine Vielzahl weitere Baustoffe und Bauprodukte verwendet. Auch hier sollten Bauherren, die auf ökologisches bzw. nachhaltiges Bauen Wert legen, klug auswählen. Ökologisch unbedenkliche und nachhaltig produzierte Dämmstoffe sind ebenso Teil des Bauwerks wie Abdichtungsfolien, Putze und Materialien für den Innenausbau. Bei jedem Einzelbaustoff sollte Wert darauf gelegt werden, dass insbesondere nach dem Einbau keine giftigen oder gesundheitsschädlichen Stoffe frei werden. Dies gilt für Putze und Farben ebenso wie für Fußbodenbeläge oder Deckenverkleidungen. Die Fenster und Türen im ökologischen Haus bestehen in der Regel aus Vollholz, vorzugsweise erfolgt die Herstellung regional und aus regional waschsenden Hölzern. Licht ins Dunkel der Baustoffe bringen mittlerweile verschieden Ökolabels und Prüfberichte unabhängiger Institute mit denen die Umweltfreundlichkeit und Gesundheitsunbedenklichkeit der Produkte bescheinigt wird.

Nachhaltige Haustechnik – ökologische Energiekonzepte

Durch die Wahl umweltfreundlicher Baustoffe wird ein Gebäude in seiner Grundstruktur nachhaltig. Damit diese Nachhaltigkeit auch in der Nutzung gegeben ist, ist eine nachhaltige Haustechnik mit optimiertem Energiebedarf wichtig. Dies betrifft insbesondere die Heizungsanlage. Ökologisch rund wird ein Bauwerk zum Beispiel dann, wenn die benötigte Energie ganz oder teilweise selbst erzeugt wird, zum Beispiel durch Blockheizkraftwerke, Photovoltaikanlagen für die Stromerzeugung oder Solarthermie. Ebenfalls nachhaltig sind Heizungsanlagen, die mit regenerativen Energien betrieben werden. Dazu gehören zum Beispiel:

  • Wärmepumpenheizungen
  • Halb- oder vollautomatische Pelletzentralheizungen
  • Hackschnitzelheizungen 

Aber auch moderne Brennwerttechnik, die mit Erdgas betrieben wird, kann als Wärmekonzept ein ökologisch errichtetes Bauwerk ergänzen. Wird die Heizungsanlage mit einer kontrollierten Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung kombiniert, sind weitere Einsparungen möglich.

Auch die Ökobilanz ist wichtig!

Bei der Produktion von Mauersteinen, Mörtel und Zement müssen heute eine Vielzahl von Auflagen erfüllt werden, die dazu dienen, die Umwelt zu schonen und zu schützen. Die verschiedenen Regelungen betreffen zum Beispiel den Grundwasserschutz, Luftverschmutzung sowie Lärmemissionen. Durch ein ausgereiftes Energiekonzept in den Herstellerbetrieben wird der Aufwand an Energie gesenkt, das ist gut für die Umwelt und senkt außerdem die Betriebskosten. Innovative Maßnahmen sind zum Beispiel die Reduktion von Schadstoffen durch die Nachverbrennung von Rauchgasen, die Wiederaufbereitung von Wasser oder der Einsatz regenerativer Energien im Betrieb. Ebenfalls positiv auf die Ökobilanz wirkt sich die Verwendung regional vorhandener Rohstoffe an. Die Abbaugebiete von Sand, Kies oder Ton befinden sich in der Nähe der Produktionsstätten, das minimiert den Transportaufwand und spart Energie.