Gesundes Wohnen

Darauf sollten Bauherren beim Hausbau achten

Viele Häuser der 60er und 70er Jahre sind mit Schadstoffen wie Formaldehyd, Asbest oder Holzschutzmitteln belastet. Zwar wurden inzwischen viele gesundheitsschädliche Produkte vom Markt genommen. Doch solche Schadstoffe findet man teilweise noch heute in "zugelassenen" modernen Baustoffen. Wie soll man sich da als Bauherr im Produkt-Dschungel in Sachen Wohngesundheit zurechtfinden?

Keiner möchte sein Haus mit Schadstoffen teilen. Doch vielen Bauherren ist es beim Hausbau gar nicht bewusst, dass sich noch heute in so manchen Baumaterialien, Möbeln, Bodenbelägen und Wandbekleidungen gesundheitsbelastende Schadstoffe verstecken. Dies betrifft Ersatzwirkstoffe wie beispielsweise in Holzschutzmitteln, aber auch viele Baustoffe – sowohl mit dem krebserzeugenden Formaldehyd oder Styrol als auch mit zahlreichen Glykolen und anderen schwerflüchtigen Lösemitteln (sogenannte SVOC). Darüber hinaus können Schadstoffe in Estrichen (Toluol, Azeton), Dichtmassen und Dämmstoffen enthalten sein. Vor allem sind es auch viele Gerüche und Emissionen, die zwar nicht als giftig bewertet werden, Allergiker und empfindliche Hausbewohner aber durchaus belasten können.

Strategien für mehr Wohngesundheit an Wand und Boden

Auf der Suche nach einem neuen Holzboden sollten Bauherren zum Beispiel darauf achten, dass das Holz aus nachhaltiger Forstwirtschaft stammt und nicht mit Holz- oder Flammschutzmitteln behandelt wurde. Gerade Holzfußböden sind oft mit gesundheitsbeeinflussenden Ölen oder Lacken beschichtet. Und wer Holzboden, Linoleum oder Teppich vollflächig verklebt, sollte einen emissionsarmen Kleber verwenden. Früher kamen für den Fußbodenaufbau auch häufig teerhaltige Produkte zum Einsatz, die für die Abgabe von krebserzeugenden PAKs (polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe) verantwortlich sein können. Doch die Hersteller reagieren inzwischen auf die Nachfrage nach wohngesunden Baumaterialien: So gibt es speziell für den Innenausbau Trockenbauplatten, die mit natürlichen Inhaltsstoffen Schadstoffe aus der Raumluft aufnehmen und dauerhaft binden. Und eine "gesunde Wandbekleidung" ohne Schadstoffe macht bei der Innenraumgestaltung besonders Sinn, da die Wände eine große Fläche des Hauses ausmachen. Hier können Bauherren anstatt der üblichen Tapete auf Putze aus natürlichen Materialien wie Kalk oder Lehm zurückgreifen. Diese sorgen dank Diffusionsoffenheit und feuchtigkeitsregulierenden Eigenschaften für ein gesundes Wohnklima: Befindet sich zu viel Feuchtigkeit im Raum, kann diese vom Putz aufgenommen und später wieder an die Raumluft abgegeben werden. Kalkputze sind zudem von Natur aus alkalisch und besitzen einen hohen pH-Wert. Dadurch wirkt der Putz desinfizierend und schützt auf natürliche Weise vor Schimmel-, Algen- oder Pilzbefall – ganz ohne Chemie.

So erkennen Bauherren wohngesunde Baustoffe

Grundsätzlich sind Naturmaterialien die beste Wahl beim Hausbau. Alternativ zu reinen Naturprodukten sind eine Reihe schadstoffarmer konventioneller Produkte auf dem Markt erhältlich. Doch leider stehen nur sehr wenige, inhaltlich "strenge" Produktlabels für ausreichend Sicherheit in Sachen Wohngesundheit. Sichere und klare Bewertungskriterien bieten unter anderem Gütezeichen vom eco Institut Köln, natureplus und Eurofins oder das Umweltzeichen "Blauer Engel".

Expertentipps für ein wohngesundes Raumklima

Experten empfehlen Bauherren, zwischen Bauende und Bezug mindestens 30 Tage zum Auslüften einzuplanen. So können vermeintlich schadstoffbelastete Baustoffe ausdünsten. Vorsicht ist geboten bei Formaldehyd, wie es in Bindemitteln in Holzwerkstoffen vorkommt. Diese Emissionen nehmen auch über Jahre nicht ab. Hier sollten Bauherren auf streng geprüfte Lösemittel achten. Chemikaliensensitive Bauherren sollten zudem auf geruchsintensive Produkte verzichten.

Welche Baustoffe sich genau für den wohngesunden Hausbau eignen, erfahren Bauherren bei den Baufachhändlern der EUROBAUSTOFF. Gerne empfehlen die Fachhändler schadstofffreie Produkte für Ihren Hausbau und Ihre Wohngesundheit!