Gesundes Wohnen

Ein Baustoff mit hervorragender Ökobilanz

Lehm ist der Baustoff, der die Anforderungen an Ökologie und Baubiologie am vollständigsten erfüllt. Das traditionelle Baumaterial führte lange Zeit ein Schattendasein, heute, wo der Schwerpunkt zunehmend auf gesundes Wohnen und einen umsichtigen Umgang mit den Ressourcen gelegt wird, nimmt Lehm in seinen verschiedenen Formen immer mehr an Bedeutung zu.

So ist Lehm örtlich verfügbar und kann wieder neu verwertet werden. Die Herstellung der Lehmprodukte benötigt nur wenig Energie, bei der Verarbeitung entstehen keine gesundheitlichen Beeinträchtigungen.

Lehm ist insbesondere auch deshalb heute so beliebt, da er als Baustoff in Innenräumen keine Schadstoffe abgibt. Hinsichtlich der Befürchtung, dass Lehm die Radioaktivität in Räumen erhöhen könnte, gibt es mittlerweile fundierte Stellungnahmen und Baustoffuntersuchungen nach den neuen Normen DIN 18 945 bis DIN 18 947. Die Ergebnisse der Messungen stufen Lehm als unbedenklich ein.

Hinsichtlich der Anwendung im Innenausbau verbessert Lehm das Wohnklima. Entscheidend ist dabei seine Fähigkeit, in hohem Maße Feuchtigkeit aufzunehmen und wieder abzugeben, ohne sich selbst zu verändern. Gute Schalldämmeigenschaften und der Beitrag zum Wärmeschutz machen Lehm ebenfalls zu einer guten Wahl, wenn es um den Innenausbau geht.

Lehm in seinen vielen Formen

Lehm kann auf ganz unterschiedliche Weise am Bau zum Einsatz kommen. Entscheidend sind der Anwendungsbereich und die erwünschte optische, konstruktive und bauphysikalische Wirkung. Man unterscheidet folgende Baustoffe:

Stampflehm
Wellerlehm
Strohlehm
Leichtlehm
Lehmschüttungen
Lehmmörtel

Neben den genannten ungeformten Baustoffen wird Lehm auch als geformter Baustoff verarbeitet:

Lehmsteine

Lehmsteine werden aus den oben genannten ungeformten Lehmbaustoffen gefertigt werden. Die Lehmsteine sind in unterschiedlichen Qualitäten lieferbar, die Herstellung ist wenig energieaufwendig, da die Steine getrocknet und nicht gebrannt werden. Verarbeitet werden die Steine mit Lehm-Mauermörtel nach den auch für andere Mauersteine geltenden Regeln. Lehmsteine können je nach Rohdichte für tragende wie auch nichttragende Wände verwendet werden.

Lehmplatten

Lehmplatten bestehen aus Baulehm unter Zugabe von Tonmehl und sind mehr und mehr wichtiger Baustoff in der Pallette der Trockenbaustoffe. Je nach Stärke sind die Platten tragend, bei Dicken unter 50 mm wird eine Armierung, zum Beispiel in Form von Schilfrohrmatten, erforderlich. Lehmplatten können als Wand- oder Deckenbekleidung verwendet werden oder kommen als verlorene Schalung zum Einsatz. Für die Kombination Wandflächenheizungen werden Lehmbauplatten mit eingearbeiteten Heizschläuchen produziert.

Einsatzbereiche für Lehmbaustoffe

Lehm kann in nahezu allen Bauteilen eines Hauses in seinen verschiedenen Formen verarbeitet werden. In den meisten Fällen können sowohl ungeformte als auch geformte Baustoffe verwendet werden. Lediglich im Fußbodenbau eignet sich meist nur der Stampflehm. Hierbei ist zu beachten, dass auch bei der Verwendung von Lehm eine Sperrschicht gegen aufsteigende Feuchtigkeit erforderlich ist.

Tragende Wände mit Lehm
Nichttragende Lehmwände
Lehm in der Decke
Lehm im Trockenbau
Lehmputze