Innenausbau

Innendämmung mit Holzfaserplatten

Wenn die Fassade nicht verändert werden kann oder darf, ist die Innendämmung mit Holzfaserplatten eine gute Alternative.

Die Eigenschaften von Holzfaserplatten

Diese Platten eignen sich deshalb so gut, weil sie zum einen kapillar leitfähig sind und zum anderen hygroskopische Eigenschaften besitzen. Das bedeutet, dass sie sehr leistungsfähig hinsichtlich ihrer Wasseraufnahme und der anschließenden Austrocknung sind. Kondensat kann sich im Dämmstoff somit erst gar nicht erst bilden. So wird Schimmelschäden vorgebeugt.

Doch nicht nur hinsichtlich des Feuchtehaushalts haben Holzfaserplatten ihre Vorzüge – sie können auch sehr gut Wärme speichern. Hierin unterscheiden sie sich von anderen Dämmstoffen. So wird an heißen Tagen die Wärme tagsüber im Dämmstoff gespeichert und in den kühleren Nachtstunden wieder an den Raum abgegeben. Und im Winter sind die Wände ebenfalls wärmer, dadurch setzt sich nicht so schnell Tauwasser an den Platten fest. Feuchtigkeit von außen darf bei einer Innendämmung allerdings keine dazukommen. Die Fassade muss also intakt sein und aufsteigende Feuchtigkeit darf nicht eindringen.

Anbringung der Platten

Beim Anbringen der Holzfaserplatten an die Wand sind keine Schrauben, Dübel oder Hilfskonstruktionen notwendig. Die Platten werden einfach vollflächig an die Wand geklebt. Dazu muss der Untergrund jedoch tragfähig sein und darf keine allzu großen Unebenheiten besitzen. Solche sind zunächst auszuspachteln und lose Teile müssen entfernt werden. Geklebt werden die Platten dann mit einem mineralischen Baukleber – sofern es sich um einen mineralischen Untergrund handelt. Bei einem Holzuntergrund kann ein herkömmlicher Holzleim verwendet werden.

Aufgetragen wird der mineralische Kleber mit einer Zahntraufel – und zwar entweder auf die Dämmplatte oder direkt auf die Wand. Nicht durchgekämmt werden muss der Holzleim, der entweder mit der ungezahnten Seite der Traufel oder mit einem herkömmlichen Spachtel aufgetragen wird. Sind die Holzfaserplatten an der Wand, kann diese entweder mit einem Mineralputz oder einem Lehmputz versehen werden. Abschließend kann tapeziert oder gestrichen werden. Bei letzterem ist eine diffusionsoffene Farbe zu verwenden.

Besonderheiten bei der Anbringung

Schwachstelle bei der Innendämmung sind generell die Fensterlaibungen. Um Wärmebrücken zu minimieren, muss daher auch rund um die Fenster gedämmt werden. Hier kann eine etwas geringere Dämmstoffstärke gewählt werden. Anschlussstellen sind auf jeden Fall mit einem Kompriband winddicht zu machen. Eine Flankendämmung wird notwendig, wenn die Stärke der Innendämmung zu gering ist (z.B. lediglich 40 mm). In diesem Fall wird die Dämmung noch in die einbindenden Innenwänden reingezogen. Dies geschieht mit einem 20 mm dicken und 30 cm breiten Holzfaserdämmstreifen, der an die Innenwände geklebt wird.