Innenausbau

Trockenestrichplatten verlegen - so geht's

Insbesondere bei der Altbausanierung ist Trockenestrich eine gern genutzte Alternative zum Nassestrich.

Trockenestrich - was ist das?

Als Trockenestrich fungieren zum Beispiel Gipsfaserplatten oder Leichtbetonplatten, die auf einem ebenen Untergrund schwimmend verlegt werden. Vorteil eines solchen Trockenestrichs ist, dass er sofort nach dem Verlegen betreten werden und auch der Fußbodenbelag sofort verlegt werden kann, sobald der Kleber trocken ist. Und das dauert nicht wie beim Fließestrich mehrere Wochen, sondern nur wenige Stunden. Zudem ist ein Trockenestrich leichter als die nasse Version. Insbesondere bei Altbauten, bei denen hinsichtlich der Statik auf jedes Kilogramm geachtet werden muss, ist dies ein großer Vorteil. Trockenestrichplatten gibt es ohne oder mit aufkaschierter Wärmedämmung. Die Platten sind in diesem Fall zusätzlich mit einer Schicht Holzfaser-, Mineralwolle- oder Hartschaum-Dämmung versehen. Bei Estrich-Elementen aus Gipsfaser werden zwei Gipsfaserplatten mit einem Versatz von 50 mm zueinander verklebt. An diesem Stufenfalz werden zwei Platten aneinander gestoßen, verklebt und verschraubt bzw. geklammert.

Anwendungsbereiche

Verlegt werden können Trockenestrichplatten u. a. auf Massivdecken (Kellerbodenplatten) und Holzbalkendecken. Bei Massivdecken muss unter den Platten noch eine PE-Folie verlegt werden, wenn mit Restfeuchte zu rechnen ist, die nach oben in die Estrich-Elemente dringen könnte. Zwischen zwei Geschossen mit einer Massivdecke ohne Restfeuchte kann auf die Folie auch verzichtet werden. Soll eine Bodenplatte mit Trockenestrich versehen werden, muss zuvor überprüft werden, ob diese eine Abdichtung (wie eigentlich vorgeschrieben, aber bei Altbauten weiß man ja nie) gemäß DIN 18195 besitzt. Falls dies nicht der Fall ist, muss erst eine solche Abdichtung vorgenommen werden. Bei Holzbalkendecken ist zunächst einmal der konstruktive Zustand zu untersuchen. Fall notwendig, müssen lose Dielen zum Beispiel festgeschraubt werden. Zudem darf der Untergrund nicht nachgeben oder federn.

Das Verlegen

Die Estrichplatten selbst werden im schwimmenden Verband verlegt. Sie haben also keinen festen Kontakt zum Untergrund und müssen versetzt zueinander ohne Kreuzfuge eingebaut werden. Zudem müssen die Platten von angrenzenden Bauteilen wie Wänden, Stützen oder Heizungsrohren vollständig entkoppelt werden. Dazu wird ein Randdämmstreifen verlegt. Vor der Verlegung der Estrich-Elemente ist zu überlegen, nach welchem Schema vorgegangen wird.

Den Anfang finden...

Da eine Ausgleichsschüttung nicht mehr betreten werden darf, bietet es sich in dem Fall an, an der Tür zu beginnen und sich dann Schritt für Schritt zur gegenüberliegenden Wand vorzuarbeiten. Wer das nicht möchte, kann auch mit sogenannten Laufinseln arbeiten. Diese werden auf die Ausgleichsschüttung gelegt, so dass auch überall sonst im Raum mit dem Verlegen der Platten begonnen werden kann.

Unebenheiten im Boden ausgleichen

Der Fußboden muss vollkommen eben sein, bevor die Estrich-Elemente verlegt werden können. Ist der Fußboden uneben, gibt es grundsätzlich drei Möglichkeiten, um dies zu ändern.

kleinere Unebenheiten bis etwa 20 mm
mittlere Unebenheiten zwischen 10 und 60 mm
große Unebenheiten zwischen 40 und 2.000 mm

Die richtige Ausrichtung ist entscheidend

In Fluren und schmalen Räumen sollten die Estrich-Elemente auf jeden Fall längs angeordnet werden. Der Versatz zwischen zwei benachbarten Platten beträgt mindestens 20 cm. Zur Wand hin müssen die Falze der Platten abgesägt werden. Das gelingt am besten mit einer Handkreissäge.

Die richtige Verbundenheit

Die Estrich-Elemente werden an den Falzen miteinander verbunden. Das geschieht zum einen mit einem speziellen Estrichkleber und zum anderen zusätzlich noch mit Schrauben oder Klammern. Diese verhindern, dass sich durch Aufquellen des Klebers ein Höhenversatz bildet.