Innenausbau

Ökologische Dämmstoffe

Wärmedämmung wird im Zuge der Energieverknappung wie auch der Klimaproblematik immer wichtiger. Im nachhaltigen Bauen spielen ökologische Dämmstoffe eine entsprechend wichtige Rolle. Die verschiedenen Materialien weisen unterschiedliche Schwerpunkte auf, so kann präzise der Dämmstoff gewählt werden, der hinsichtlich Wärmeleitfähigkeit und weiteren Eigenschaften ideal zum Einbauort passt.

Faktoren zur Auswahl des Dämmstoffes

Wichtige Faktoren für die Wahl des Dämmstoffes sind Gebäudeklasse, Feuerwiderstandsfähigkeit wie auch die Einbauebene. Die Dämmstoffe selbst werden in zwei große Gruppen unterteilt, nämlich solche, die aus organischen, nachwachsenden Rohstoffen bestehen und solche aus anorganischen beziehungsweise mineralischen Ausgangsstoffen.

Die harmonisierten Dämmstoff-Produktnormen und andere Kennzeichnungen

In den harmonisierten Dämmstoff-Produktnormen sind Kennzeichnungen festgelegt, die die Eignung der Dämmstoffe für bestimmte Einsatzbereiche am Gebäude festlegen. Die Normen orientieren sich an den DIN EN 13162 bis DIN EN 13171 in Verbindung mit DIN V 4108-10 und legen für Kurzzeichen und Piktogramme für die jeweiligen Anwendungsgebiete wie Dach und Decke, Perimeterdämmung und Wand fest. Eine weitere Kennzeichnung, die nicht nur ökologische Dämmstoffe vorweisen müssen, ist die CE-Kennzeichnung. Sie dokumentiert, dass das jeweilige Produkt nach den geltenden Produktnormen gefertigt ist und somit festgelegte Mindestanforderungen eingehalten werden. Optional können die Dämmstoffe auch mit dem Ü-Zeichen ausgestattet sein. Dieses bescheinigt eine allgemeine bauaufsichtliche Zulassung des Deutschen Instituts für Bautechnik. Das RAL-Zeichen wird im Bereich des Wärmedämmverbundsystems vergeben.

Schließlich gibt es noch viele verschiedene Ökolabel, die die Nachhaltigkeit und Umweltfreundlichkeit der Naturdämmstoffe dokumentieren. Als seriöse Label gelten:

  • der Blaue Engel
  • TÜV am Bau
  • TÜV-Umweltsiegel UT21
  • TÜV ASG
  • TÜV Proof und TÜV Toxproof
  • Eco
  • ecoNcert
  • Stiftung Warentest
  • Empfohlen vom IBR (Institut für Baubiologie Rosenheim)
  • Zertifikat der Arbeitsgemeinschaft ökologisches Bauprodukt AUB
  • FSC und PEFC (für Holzprodukte)
  • Naturlandzeichen
  • Kork-Logo (nur eingeschränkt empfehlenswert)

Ökologische Dämmstoffe aus nachwachsenden Rohstoffen

Flachs
Hanf
Holzfaser
Holzwolleleichtbauplatten
Kokosfaser
Kork
Schafwolle
Stroh
Zellulose

Ökologische Dämmstoffe aus mineralischen Rohstoffen

Blähton und Blähschiefer
Glasschaum-Granulat
Perlite
Schaumglas

Naturdämmstoffe und ihre Kennzahlen auf einen Blick

Material Brandschutz klasse Diffusion Widerstand µ Rohdichte (kg/m³) Wärmeleit- Fähigkeit (W/mK) U-Wert bei einer Dicke von 10 cm (W/m²K) Spez. Wärmekapazität
Organische Dämmstoffe aus regenerativen (nachwachsenden) Rohstoffen
Flachs B2 1 – 2 30 – 50 0,04 – 0,05 0,4 – 0,5 1600
Hanf B2 1 – 2 20 – 40 0,04 – 0,06 0,4 – 0,6 k.A.
Holzfasern B1/B2 5 – 6 ^150 – 270 0,04 – 0,06 0,4 – 0,6 1700 – 2100
Holzspäne B2 2 50 – 90 0,045 0,45 2100
Holzwolle LBP B1/B2 5 – 6 360 – 600 0,075 – 0,15 0,75 – 1,5 2100
Kokosfasern B2 1 70 – 110 0,045 – 0,05 0,45 – 0,5 k-A.
Korkplatte B2 5 – 10 100 – 140 0,045 0,45 1800
Korkschrot B2 5 – 10 50 – 150 0,05 0,5 1800
Schafwolle B2 1 – 5 10 – 25 0,04 – 0,045 0, 4 – 0,45 1720
Zellulose flocken B2 1 – 2 25 – 70 0,04 – 0,045 0,4 – 0,45 2100
Zellulose platten B2 1 – 2 65 – 100 0,04 – 0,045 0,4 – 0,45 2000
Anorganische und mineralische Dämmstoffe
Blähglas A1 k.A. 120 – 400 0,06 – 0,07 0,6 – 0,7  
Blähglimmer A1 1 70 – 220 0,07 0,7  
Blähton A1 2 – 8 300 – 800 0,08 – 0,2 0,8 – 2,0  
Kalziumsilikat A1 3 100 – 120 0,05  0,07 0,5 – 0,7  
Perlite A1/A2 4 – 5 90 – 300 0,045 – 0,1 0,45 – 1,0  
Schaumglas A1/A2 dampfdicht 100 - 165 0,04 – 0,055 0,4 – 0,55