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Biomasseheizungen

Der Begriff Biomasse bezeichnet in der Biologie die organische Stoffmasse von Lebewesen. Während es in der Ökologie keinen einheitlichen Biomassebegriff gibt, wird in der Energietechnik als Biomasse nur die organische Masse bezeichnet, die zur Energiegewinnung genutzt werden kann.

Im Bereich der Heizenergie bezieht sich der Begriff vorwiegend auf Holz, aber auch auf andere nachwachsende Rohstoffe wie Elefantengras oder Getreide. Der Bundesverband der landwirtschaftlichen Berufsgenossenschaften e.V. definiert die Biomasse wie folgt:

„Organische Stoffe biogener, nicht fossiler Art zur energetischen Nutzung. Verwendung in Biomasse-Heizanlagen.“

Biomasseheizungen sind also die Heizungsanlagen, die Holz und andere organische Stoffe verbrennen und in Heizwärme verwandeln können. Im Rahmen der Energiewende wird zunehmend in die Entwicklung dieser Technologien investiert. Biomasse als Energieträger ist nahezu unbegrenzt verfügbar, schont die Ressourcen an fossilen Brennstoffen und verfügt über eine gute Ökobilanz sowie umweltfreundliche Emissionswerte.

Biomasseheizungen – auf den Brennstoff kommt es an

In erster Linie werden als Biomasseheizungen Hackschnitzel-, Holzpellet- sowie Scheitholzanlagen bezeichnet. Etwas seltener erfolgt die Gewinnung der Heizenergie mit Elefantengras oder Getreide. Moderne Anlagen sind dabei oft auch für mehrere Brennstoffe geeignet, so dass je nach Verfügbarkeit variiert werden kann. Herzstück jeder Anlage ist der Brennkessel. Die Verbrennung von Holzpellets und Hackschnitzeln wird mit ähnlicher Technik realisiert, abweichend aufgebaut ist der Holzvergaser, in dem Scheitholz verfeuert wird.

Die Hackschnitzelheizung
Die Pelletsheizung
Der Holzvergaserkessel

Biomasse Holz

Die am häufigsten verwendete Biomasse Holz ist in der Lage, die Energieversorgung langfristig zu gewährleisten. Das Energieholz wird in verschiedenen Formen verfeuert, für einen guten Brennwert ist jeweils eine entsprechende Qualität wichtig:

Hackschnitzel
Holzpellets
Scheitholz

Alles außer Holz - nachwachsende Brennstoffe

Neben dem Brennstoff Holz, der in verschiedenen Formen verfeuert wird, gibt es noch weitere für Heizungsanlagen geeignete Energieträger:

  • Miscanthus oder Elefantengras gehört zu den sogenannten C4-Pflanzen. Die mehrjährige, schnellwachsende Pflanze ist ein idealer Biomasselieferant, da der Massenzuwachs weit über dem anderer Energiepflanzen liegt. 2,23 Kilogramm Miscanthus entsprechen dem Heizwert von einem Liter Heizöl. Aufgrund des reichen Ertrages lassen sich mit einem Hektar der Pflanze 6.000 bis 8.000 Liter Heizöl ersetzen. Nachteil des Brennstoffes ist der hohe Schlackeanteil in der Asche, dem kann jedoch mit entsprechender Technologie und der Zugabe von Kalk entgegengewirkt werden.
  • Getreide, auch als Energiekorn bezeichnet, wird speziell als Heizenergieträger angebaut, hat im Vergleich zum Elefantengras allerdings geringere Erträge und eine weniger hohe Energieausbeute. Die Verbrennung von Energiekorn ist je nach den Weltmarktpreisen für Getreide mehr oder weniger rentabel und wird zum Teil kontrovers diskutiert.
  • Stroh fällt bei der Getreideernte an. Zu Pellets verpresst, lässt sich das Biomaterial als preiswerter Energieträger verfeuern.
  • Schnellwachsende Hölzer wie Pappel oder Weide nehmen als Brennstoff ebenfalls an Bedeutung zu. Die sogenannten Kurzumtriebshölzer werden auf landwirtschaftlichen Flächen kultiviert, geerntet und gehäckselt und als Hackschnitzel verfeuert.

Biomasseheizungen mit staatlicher Förderung

Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) kann unter bestimmten Bedingungen den Bau von Biomasseheizungen fördern. Vor dem Anlagenkauf sollten jeweils die aktuellen Förderbedingungen eingesehen werden. Grundsätzlich werden folgende Arten von Biomasseanlagen vom BAFA bezuschusst:

  • Holzpellets- und Hackschnitzelkessel
  • Holzpelletöfen mit Wassertasche
  • Kombikessel zum Betrieb mit Holzpellets, Holzhackschnitzel und Scheitholz
  • Emissionsarme Scheitholzvergaserkessel

Nicht gefördert werden Pelletöfen als Warmluftgeräte. Insgesamt richten sich die Kriterien für die Antragstellung nach der Art des Antragstellers. Unterschieden wird zwischen Basisförderung und Förderung von speziellen Anlagen in Abhängigkeit von der Anlagengröße.