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Energieerzeugung mit Erneuerbaren Energien im Überblick

Die Energiewende hat auch im privaten Baubereich den Fokus auf die erneuerbaren Energien gelenkt. Staatliche Förderungen, aber auch ein steigendes Umweltbewusstsein sorgen dafür, dass der Bedarf an der Energieerzeugung durch regenerativen Energieträger zunehmend steigt. Bereits beim Bau werden deshalb verschiedene Verfahren der Energieerzeugung mit ins Konzept eingearbeitet.

Nach wie vor die wichtigsten natürlichen Energien sind Sonnen- und Windenergie, wobei letztere im privaten Bereich eine eher untergeordnete Rolle spielt. Biomasse und Geothermie leisten ebenfalls einen wichtigen Beitrag zur nachhaltigen Energieproduktion und -versorgung.

Solarenergie

Die Energie aus der Sonne wird auf verschiedene Arten zur Energieerzeugung genutzt. Allgemein bekannt ist die direkte Nutzung der Sonnenwärme zur Bereitung von Warmwasser. Über Solarzellen wird in Photovoltaikanlagen die Wärmeenergie in elektrischen Strom umgewandelt. Schließlich wird Energie auch in solarthermischen Kraftwerken erzeugt. Als Standort für diese Kraftwerke kommen nur die sonnenreichen Zonen auf der Erde in Frage.

Warmwasserbereitung mit Solarkollektoren
Stromerzeugung mit Photovoltaik

Energieerzeugung mit Biomasse

Unter dem Begriff Biomasse werden alle organischen Stoffe zusammengefasst, mit denen Energie erzeugt werden kann. Holz in seinen verschiedenen Brennstoffformen, aber auch Abfälle aus der Landwirtschaft wie Gülle, Festmist und Getreidestroh fallen in diese Kategorie. In Deutschland ist Holz der wichtigste Bioenergieträger, zunehmend nimmt die Energieerzeugung über Biogasanlagen sowie die Herstellung von Biodiesel und Bioethanol an Bedeutung zu. Der große Vorteil bei Biomasseanlagen ist, dass kein zusätzliches CO2 in die Atmosphäre entlassen wird, denn die organischen Stoffe enthalten aus der Umwelt gespeichertes Kohlendioxid, das ohnehin im Kreislauf enthalten war.

Biogasanlagen
Heizen mit Holz

Geothermie

Die Erdwärme oder auch Geothermie liefert grenzenlos Energie, die aus der Erde selbst stammt. Genutzt wird der Umstand, dass unter der Erdoberfläche bis in eine Tiefe von etwa 100 Metern eine konstante Temperatur von 10 Grad Celsius vorherrscht, je tiefer man misst, umso höher wird die Temperatur. Die Erdwärme kann über verschiedene Verfahren für die Raumheizung genutzt werden, häufig wird die oberflächennahe Geothermie angewandt, ebenso gibt es geothermische Anlagen zur Stromerzeugung, die die Energie in tieferen Erdschichten nutzen.

Heizen mit Wärmepumpe
Energieerzeugung mit tiefer Geothermie

Windkraft

Die Windenergie gehört nach wie vor zu den bedeutendsten regenerativen Energiequellen, der Anteil an der deutschen Stromversorgung liegt bei 8 Prozent. Windenergieanlagen nutzen die Bewegungsenergie im Wind, diese entsteht durch die unterschiedlichen Druckverhältnisse in Erdnähe. Moderne Anlagen arbeiten mit dem sogenannten Auftriebsprinzip, der Wind erzeugt an den Rotoren einen Auftrieb, der wiederum die Flügel in Bewegung setzt. Genutzt wird die Energie des Windes für die Stromerzeugung an Land und auf dem Wasser. Vereinzelt werden Kleinwindanlagen im privaten Bereich genutzt, um Strom für den Eigenverbrauch oder zum Einspeisen ins öffentliche Netz zu erzeugen. Wichtig hierbei ist die Berücksichtigung der örtlichen Vorschriften.

Wärmeerzeugung mit Brennstoffzellen

Brennstoffzellen sind kleine Kraftwerke, die energiesparend und umweltschonend Strom erzeugen. Befürworter halten die Technologie für die Zukunft der häuslichen Energieversorgung, im Handel sind schon verschiedene Brennstoffzellen-Heizgeräte unterschiedlicher Hersteller erhältlich. Eine Brennstoffzelle besteht aus mehreren voneinander getrennten Elektroden, die an mit Edelmetall beschichtete Katalysatoren angeschlossen sind. Die Elektroden versorgen die Brennstoffzelle mit den Reaktionsstoffen, dabei kann es sich je nach Zellentyp um Methanol, Methan oder Wasserstoff handeln. Diesen Stoffen wird Sauerstoff zugeführt, die bei der chemischen Reaktion entstehende Abwärme wird als Heizenergie genutzt. Die entstehende Prozesswärme kann ebenso genutzt werden, um mit der Brennstoffzelle Strom zu erzeugen, das Prinzip entspricht der Kraft-Wärme-Kopplung.

Geld vom Staat

Regenerative Energiequellen werden vom Staat mit verschiedenen Zuschüssen und Begünstigungen gefördert. Fördermittel können zum Beispiel über die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) oder das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) bezogen werden. Für jeden Antrag wichtig ist, dass mit der Anschaffung und Installation der Technologie erst begonnen werden darf, wenn die Förderung gewährt wurde. Die Förderkonditionen ändern sich häufig und sind auch von den jeweiligen Novellierungen des Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) abhängig. Deshalb ist es wichtig, sich vorab genau über die aktuell gültigen Förderkonditionen zu informieren.