Innengestaltung

Fußböden aus Holz

Holzfußböden, insbesondere der Parkettfußboden, gehören zu den repräsentativsten und wohnlichsten Fußbodenbelägen. Je nach verwendeter Holzart oder Verlegemuster können vielseitige Gestaltungsmöglichkeiten umgesetzt werden. Damit der natürliche Bodenbelag möglichst langlebig ist, gibt es bereits bei Planung und Verlegung verschiedene Aspekte zu berücksichtigen.

Holzarten für Holzfußböden

Prinzipiell können fast alle Holzarten als Material für Holzfußböden verwendet werden. Für Massivholzdielen kommen verschiedene Laub- und Nadelhölzer infrage, besonders häufig werden die Dielen aus Fichten- oder Kiefernholz hergestellt. Seltener sind die sogenannten Schlossdielen, die in großen Formaten aus Eiche, Asteiche, Lapplandkiefer oder auch Douglasie hergestellt werden. Für das langlebige Parkett werden hochwertige Harthölzer wie Ahorn, Buche, Kirsche, Eiche oder Wenge verwendet, aber auch Birken-, Kirsch- und Nussbaumparkett sind ist erhältlich. Besonders attraktiv und lebendig wirken Parkettkompositionen aus mehreren Holzarten

Dielenfußböden – natürlicher Fußbodenbelag mit Tradition

Fußböden aus Massivholzdielen gehören etwa seit dem 13. Jahrhundert zu den traditionellen Fußbodenbelägen. Moderne Holzdielen sind als Lang- oder Kurzdiele in verschiedenen Qualitäten und Holzarten erhältlich, über Nut- und Federprofile lassen sich die Dielen fachgerecht und passend verlegen. Als Fußbodendielen kommen nur hochwertige Hölzer in Frage.

Sortierung und Sortierregeln

Die Sortierung erfolgt in industriellen Hobelwerken direkt im Anschluss an das Hobeln auf einer angegliederten Sortierstrecke. Angewandt werden zum Beispiel die Sortierregeln der DIN EN 13226 „Holzfußböden - Massivholz-Elemente mit Nut und/oder Feder“, in den Tabellen im Anhang sind Sortierregeln für verschiedene Holzarten wie Eiche, Buche, Lärche, Kiefer oder Fichte aufgestellt. Die Norm gilt für Elemente mit behandelter und unbehandelter Oberfläche, nicht aber für zusammengesetzte Parketttafeln aus Einzelelementen. In der DIN ist weiterhin die für Massivholzdielen zulässige Holzfeuchte festgelegt. Ideal und DIN-konform für die Verlegung in Innenräumen ist eine Holzfeuchte von 10 ±2%.

Hinsichtlich der Sortierung haben viele Hersteller eigene Richtlinien, man spricht hier auch von freien Klassen, bzw. freien Sortierungen. Die festgelegten Kriterien werden in der Regel nur für die Sichtseite angewandt. An der nichtsichtbaren (Unter-) Seite der Diele sind alle Merkmale erlaubt, die die Festigkeit nicht beeinträchtigen. Die Stirnendprofilierung einer Diele erfolgt im Anschluss an die Sortierung.

Gültige Normen und Vorschriften für Dielenfußböden

  • DIN EN 13226, Holzfußböden - Massivholz-Elemente mit Nut und/oder Feder
  • DIN EN 13629, Holzfußböden - Massive Laubholzdielen und zusammengesetzte massive Laubholzdielen-Elemente
  • DIN EN 13990, Holzfußböden - Massive Nadelholz-Fußbodendielen

Verlegung von Dielenfußböden

Hinsichtlich der Verlegung gibt es verschiedene Varianten, die unter anderem vom vorhandenen Untergrund abhängig sind. So können Massivholzdielen direkt auf den Untergrund oder eine Unterkonstruktion genagelt oder geschraubt werden. Zum Teil ist der Einbau von geeigneten Unterböden erforderlich. Eine Verklebung von Holzdielen ist nicht möglich, da das Massivholz bei Feuchteschwankungen arbeitet. Deshalb ist auch keine fugenlose Verlegung möglich.

Werden Dielen nachträglich auf einen vorhandenen Fußboden, zum Beispiel einen Estrich, verlegt, kommt die schwimmende Verlegung infrage. Die Dielen können zum Beispiel über eine unterseitig gefräste Nut mit Metallklammern zusammengehalten, die Stirnstöße werden verleimt. Verschiedene Hersteller bieten hier unterschiedliche Systeme an. Um den Trittschall zu verbessern sind geeignete Maßnahmen wie Unterkonstruktionen oder Trittschalldämmebenen vorzusehen. Dabei ist die im Vergleich zu anderen Fußbodenbelägen größere Aufbauhöhe zu beachten.

Massivholzdielen sind herstellerabhängig in unterschiedlichen Abmaßen erhältlich. Handelsüblich sind Dicken von 15,5 bis 35,5mm, lieferbare Breiten reichen von 95 bis 175mm. 

Parkettfußböden - Welche Arten gibt es?

Parkettfußböden können als Einschicht- wie auch als Mehrschichtparkett verlegt werden, als Sammelbegriff für Mehrschichtparkett wird umgangssprachlich häufig der Begriff Fertigparkett verwendet.

Einschichtparkett/Stabparkett
Mosaikparkett
Lamparkett
Hochkantlamellenparkett
Mehrschichtparkett
Tafelparkett

Geölt oder versiegelt – Die Oberflächenbehandlung von Holzfußböden

Die Oberflächenbehandlung von Fußböden aus Holz regelt die DIN 18356, VOB Teil C, Parkettarbeiten. Generell gibt es zwei Möglichkeiten, das Material widerstandsfähig und schmutzabweisend zu behandeln:

Öle und Wachse

Öle und Wachse imprägnieren das Holz, indem sie in die oberste Schicht eindringen. Die Poren des Materials bleiben dabei offen, Struktur und Farbe werden erhalten und betont. Die Behandlung erhöht die Abriebfestigkeit, Kratzer und andere leichtere Beschädigungen der Oberfläche fallen nur wenig auf, da die Öle keinen Film bilden. Der offenporige Holzfußboden kann das Raumklima positiv beeinflussen, Beschädigungen können durch partielles Abschleifen und Neu ölen beseitigt werden. Erhältlich sind rein ökologische Produkte mit natürlichen Inhaltsstoffen sowie technische Wachse und Öle. 

Versiegelungen

Versiegelungen hingegen verschließen die Poren des Holzes und erzeugen eine feste Schicht auf der Oberfläche. Diese verhindert das Eindringen von Schmutz und Feuchtigkeit und vermeidet, dass die Holzoberfläche beschädigt wird. Die chemischen Zusammensetzungen sind in glänzender oder matter Variante erhältlich, versiegelt wird sofort nach dem letztmaligen Abschleifen der Oberfläche. Bei der Verwendung von Versiegelungen sollte beachtet werden, dass das eingesetzte Produkt kein Formaldehyd erhält. Als Nachteil erweist sich die höhere Rutschigkeit des Bodens, Kratzer und Beschädigungen können nur durch komplettes Abschleifen der Fläche beseitigt werden.

Holzpflaster – der Exot unter den Holzfußböden

Holzpflaster besteht aus Holzklötzen, bei denen die Hirnholzfläche die Nutzfläche bildet. Daraus entsteht ein sehr abriebfester und widerstandsfähiger Fußbodenbelag mit rustikaler Ausstrahlung. Geeignete Hölzer sind Eiche oder Lärche sowie Kiefern- oder Fichtenholz. Der Fußbodenaufbau ist bei dieser Variante vergleichsweise hoch, vorteilhaft sind die gute Wärme- und Trittschalldämmung sowie die rutschhemmende Oberfläche. Nach DIN 68702 werden drei verschiedene Qualitäten unterschieden.

Holzfußböden - Untergrund und Verlegung

Der Untergrund, auf dem ein Holzfußboden verlegt werden soll, muss bestimmte Voraussetzungen erfüllen. So muss der Unterbau trocken, eben und tragfähig sein. Relevant sind die Vorgaben der VOB ATV DIN 18356 für Parkettarbeiten und die DIN 18202 in Bezug auf die zulässigen Maßtoleranzen und Abweichungen. Wird Holzfußboden auf Estrich verklebt, dann ist die Wahl des Klebers abhängig von der Art es Estrichs. Unterschieden wird zwischen saugfähigem Zementestrich und nicht saugfähigem Gussasphaltestrich.

Holzböden lassen sich auch auf Fußbodenheizungen verlegen, empfohlen werden hierfür moderne Niedertemperatursysteme. Da Holz bei Temperaturschwankungen arbeitet, darf die Oberflächentemperatur maximal 29 Grad erreichen. Der Fußbodenaufbau muss gegen aufsteigende Feuchtigkeit geschützt sein, als Untergrund eignen sich Zementestriche oder Spanplatten. Besonders gut geeignet sind die herkömmlichen Parkettbeläge, die Einbaufeuchte sollte zwischen 7 und 9% liegen bei einer Luftfeuchtigkeit von etwa 50%. Auf den Holzfußboden über einer Fußbodenheizung dürfen keine Teppiche verlegt werden.

Besonders wichtig für die Verlegung sind die Einbaufeuchte des Holzes und die Raumluftfeuchte. Parkett sollte generell nicht auf der Baustelle gelagert werden, in Folie verpacktes Parkett darf erst kurz vor der Verlegung ausgepackt werden.