Innengestaltung

Zauberhafte Raumgefühle

Wahre Schönheit darf sich auch mal herausputzen, das gilt besonders für die Innenwände Ihres Domizils. Warum Putz? Weil er klimaregulierend wirkt, weil er sich in unendlicher Strukturund Farbvielfalt gestalten lässt und daher reichlich Optionen für kreative Renovierer bietet. 

Wer etwas Geschick und Erfahrung mitbringt oder sich entsprechend anleiten lässt, kann alleine oder zusammen mit Freunden wahre Meisterwerke vollbringen. Da ein Putz im Grunde nichts anderes als eine dickere, pastöse Farbe ist, gelten für die Regeln der Farbgestaltung natürlich die Farbkapitel. Verschönernd und überraschend kommt hinzu: die Struktur.

Innengrundputz: Ihre „Raumklimaanlage“

Egal, ob und für welche Farbe Sie sich entscheiden: Ein hochwertiger Innengrundputz liefert die Basis für gesundes Wohnen. Das Geheimnis liegt in der cleveren Verbindung von Gips, Spezialzement sowie den Zuschlagstoffen Perlite (geblähtes Vulkangestein) und Sand. Sie garantieren die feuchtigkeitsregulierenden Eigenschaften und die leichte Verarbeitbarkeit dieses Putzes – ein echter Allrounder sowohl für Nassräume als auch für trockene Innenbereiche!

Kalkputz – gesunde Schönheit an der Wand

Schadstoffe, die aus Möbeln, Einrichtungsgegenständen und manchen Baustoffen ausgasen, wirken unterschiedlich auf die Menschen. Die häufigsten Krankmacher in der Raumluft sind Formaldehyd und sogenannte flüchtige organische Stoffe. Wer ganz auf Nummer Gesundheit gehen will, entscheidet sich für einen diffusionsoffenen Kalkputz. Er nimmt Wasser aus der Raumluft auf und „saugt“ Schadstoffe gleichsam ein. Auch schädliche Stickoxide, die zum Beispiel bei offenen Kaminen oder beim Kochen an die Raumluft abgegeben werden, kann ein Kalkputz aufnehmen und auf natürliche Weise abbauen. Kalk-Leichtputz lässt sich einlagig, daher leicht und schnell auftragen. Der Putz bindet schnell ab und kann schon nach kurzer Zeit gefilzt, d.h. geglättet werden.

Hunderte Farben stehen zur Wahl

Ein Kalkputz erlaubt brillante Farbgestaltungen, bildet deshalb eine ebenbürtige Alternative zur Tapete, und seine Oberfläche ist im Nu akzentuiert. Schon nach einfachem Aufrollen entsteht das neue Wand- Design. Was die Beschichtung angeht: Hoch diffusionsoffene Innensilikatfarben erhalten die wohngesunden Eigenschaften von Kalk. Abgesehen davon, dass das Anstreichen weitaus leichter geht als tapezieren, hält auch das Ergebnis jedem Vergleich mit einer Tapete stand. Hunderte Farben stehen zur Auswahl, und die Strukturierungsmöglichkeiten vervielfachen die Optionen – jeder Wohnstil lässt sich schön „herausputzen“, von rustikal bis Avantgarde!

Zwei Lagen für lose Mauerwerke

Für Mauerwerk mit besonders geringer Festigkeit eignet sich ein aus Unter- und Oberputz bestehendes Kalkputzsystem. Der Oberputz kann in unterschiedlichen gefilzten und strukturierten Oberflächen gestaltet werden. Auch dekorativer Marmorabrieb ergibt schöne Flächeneindrücke. Marmorkörnungen von 0,5 bis 1,5 mm bewirken feine bis rustikale Wand- Anmutungen.

Runter mit der alten Tapete!

Bei einer Renovierung ist es wichtig, die alten Tapeten vorher abzuziehen. Denn eine solche unten liegende Beschichtung kann die klimaregulierenden Eigenschaften des Kalkputzes beeinträchtigen. Eine zusätzliche Grundierung ist nicht erforderlich. Unter- und Oberputz sind oft in einem Produkt integriert.

Mit Lehmputz: Tradition in modernem Licht

Kaum ein Baustoff versprüht mehr natürliches Flair als Lehmputz. Zumal er sich seit Jahrtausenden an allen Wänden dieser Welt bewährt hat – optisch, wohnklimatisch, herstellungs- und verarbeitungstechnisch. Lehmputze bestehen ausschließlich aus Sand und Lehmrohstoffen, die getrocknet und gemahlen wurden. Ihre Farbtöne sind wunderbar dezent und entstehen durch rein mineralische Pigmente. Chemische Zusätze sowie Konservierungs- und Kunststoffe sind in diesem Segment ein Tabu.

Ideale Feuchtigkeitswerte

Der wesentliche Vorteil des Baustoffs Lehm ist seine Fähigkeit, Feuchtigkeit aus der Raumluft aufzunehmen, zu speichern und bei Bedarf wieder abzugeben. Dabei wird die Feuchte aus der Raumluft in den Poren des Putzes und zusätzlich in den Zwischenschichten der Tonpartikel eingelagert, die im Lehm enthalten sind. Die Abgabe in die Raumluft erfolgt deshalb längerfristig und kontinuierlich.

Effekt: ein angenehmes Raumklima mit idealen Feuchtigkeitswerten. Bleibt die Putzoberfläche unbeschichtet, kann sich diese Eigenschaft über Jahrzehnte erhalten.

Hohe Festigkeit bei einlagiger Verarbeitung – so putzt man heute

Untergrund-Vorbehandlung

Der Putzgrund muss trocken, staub- und schmutzfrei sein. Filmbildende Trennmittel vorab entfernen. Bei Betonuntergründen ist eine Haftbrücke erforderlich.

Putz aufbringen

Innengrundputz mit Feinputzmaschinen oder von Hand verarbeiten bzw. abfilzen.

Oberflächenbearbeitung

Den aufgetragenen Grundputz ebnen und nach dem Ansteifen plankratzen oder abfilzen, d.h. mit einem Schwamm oder Schwammbrett glätten. Für eine streichfertige, glatte Oberfläche den Putz mit Wand- und Fugenfüller nacharbeiten.

Beschichtungen:

Der Innengrundputz eignet sich als Untergrund zur Aufnahme von Fliesen, Farbe und Tapeten. Achtung: Im Duschbereich muss sorgfältig abgedichtet werden.

Was Sie beachten sollten

Lehmputze können in allen Innenräumen zum Einsatz kommen. In Bädern und Küchen ist es wichtig, die Bereiche um Waschbecken, Duschen und Badewannen, wo Spritzwasser möglich ist, auszusparen. Hier sind ein Kalk-Zementunterputz und Fliesen empfehlenswert. Lehmputze dürfen nicht auf Tapeten aufgebracht werden. Sonst eignen sich – bei entsprechender Vorbehandlung – fast alle Untergründe.