Dachgeschosse, die vor 15 Jahren wärmegedämmt wurden, erreichen heute meistens nicht mehr die Vorgaben nach der EnEV (Energieeinsparverordnung) und sollten ebenfalls hinsichtlich der Einsparmöglichkeiten überprüft werden. Eine Dachdämmung schont nicht nur das eigene Portemonnaie, sondern auch die Umwelt. So haben alle etwas davon, wenn das Dachgeschoss warm eingepackt wird. Dafür gibt es grundsätzlich drei Methoden, die Aufsparrendämmung, die Zwischensparrendämmung und die Untersparrendämmung, wobei die drei Varianten häufig miteinander kombiniert werden.
Bei der Aufsparrendämmung wird die Wärmedämmung vollflächig oberhalb der Dachsparren montiert. Sie wird daher auch als Vollflächendämmung bezeichnet. Diese Methode bietet sich insbesondere bei Neubauten an oder wenn das Dach eh neu gedeckt werden muss. Die Aufsparrendämmung ist nämlich immer mit einer Neueindeckung des Daches verbunden. Der Vorteil liegt auch darin, dass alle Arbeiten außerhalb des Hauses vorgenommen werden. Der Dachraum bleibt also unberührt von Schmutz, Lärm und Arbeitern. Zudem werden durch die vollflächige Verlegung der Dämmung Wärmebrücken ausgeschlossen, denn durch die Dachsparren kann ansonsten jede Menge Energie ungenutzt nach draußen gelangen. Belohnt wird der Hausherr zudem durch einen Dachraum, der freien Blick auf die Dachbalken gewährt. Wer nachträglich eine Aufsparrendämmung vornehmen möchte, sollte dies vorher der Baubehörde mitteilen. Es kann sein, dass eine Genehmigung fällig wird, weil sich die Höhe des Giebels oder die Ästhetik des Hauses verändert.
Für die Aufsparrendämmung kommen verschiedene Dämmstoffe zum Einsatz. Da sie später die Auflast der Dachziegel zu tragen haben, müssen die Dämmstoffe druckfest sein. Zudem müssen sie die große Hitze, die sich im Sommer unter der Dachhaut entwickelt, abkönnen, d.h. sie dürfen sich nicht zu sehr ausdehnen bzw. schwinden. Zum Einsatz kommen zum Beispiel Mineralwolle, Schaumsysteme oder Holzfaserdämmplatten. Verlegt werden die Dämmstoffe in der Regel auf einer Holzschalung, die zugleich auch Sichtschalung von innen ist. Das Holz muss deshalb auch unter dem Gesichtspunkt ausgewählt werden. Wie der Aufbau der Aufsparrendämmung im Detail aussieht, hängt vom verwendeten Dämmstoff ab. Bei den meisten Dämmstoffen ist jedoch eine Konterlattung notwendig, die auf der Dämmung befestigt wird, dann folgen die Dachlatten und schließlich die Dachziegel. Eine Unterspannbahn wird natürlich auch benötigt. Ist diese bereits auf die Dämmung aufkaschiert, kann dieser Arbeitsschritt entfallen.
Wenn sich ein Heimwerker an eine Dachdämmung ranwagt, so ist das meist die Zwischensparrendämmung. Das liegt vor allem daran, dass bei dieser Methode alles vom Dachboden aus passiert, das heißt, man muss nicht rauf aufs Dach wie bei der Aufsparrendämmung. Denn das ist natürlich immer mit einem Risiko verbunden und es sind verschiedene Sicherheitsvorkehrungen wie zum Beispiel ein Gerüst vonnöten. Nach heutigem Stand der Technik wird eine Zwischensparrendämmung meist als Warmdach ausgeführt. Das bedeutet, dass es keine Entlüftungsebene gibt und der Dämmstoff die gesamte Sparrenhöhe einnimmt. Von innen wird diese Konstruktion dann mit einer Dampfbremse luftdicht abgeschlossen. So wird die Dämmung vor der Feuchtigkeit aus dem Dachinnenraum geschützt.
Für eine Zwischensparrendämmung werden meist Mineralwolle, Holzfaserweichplatten oder Schaumsysteme verwendet. Es sind aber auch natürliche Dämmstoffe wie Flachs, Hanf oder Schafwolle möglich. Üblicherweise wird der Dämmstoff zwischen die einzelnen Dachsparren geklemmt. Der Handel hält hierfür spezielle Dämmkeile oder Klemmfilze bereit. Das Problem bei der Zwischensparrendämmung ist, dass die Höhe der Sparren häufig nicht ausreicht, um die erforderliche Dämmstoffdicke aufzunehmen. Die Sparren müssen daher durch eine Aufdopplung oder ein Beiholz verbreitert werden. Die Dämmstoffdicke hängt vom verwendeten Dämmstoff und seiner Wärmeleitfähigkeitsgruppe (WLG) ab. Je niedriger die WLG, desto dünner kann die Dämmschicht ausfallen.
Eine Untersparrendämmung kommt meist nicht alleine daher, dafür ist die Dämmstoffstärke zu gering. Sie wird als zusätzliche Dämmmaßnahme zur Zwischensparrendämmung oder zu einer bereits bestehenden Dämmung vorgenommen. Mit einer Untersparrendämmung lassen sich Wärmebrücken reduzieren, die bei einer Zwischensparrendämmung zwangsläufig im Bereich der Sparren entstehen. Der Dämmstoff wird hierbei zwischen eine Traglattung geklemmt, die quer zu den Sparren befestigt wird. Die Dicke der Dämmung wird hierbei so gewählt, dass sie der Stärke der Traglatten entspricht. Als Dämmstoffe können die gleichen wie bei der Zwischensparrendämmung verwendet werden. Abschließend sorgt wieder eine Dampfbremse dafür, dass keine Feuchtigkeit in die Dämmung gelangt. Geschlossen werden kann die Konstruktion mit Gipskartonplatten, OSB-Platten oder Profilhölzern.