Holzfußböden sind langlebig, bestehen aus dem nachwachsenden Rohstoff Holz und lassen sich mit der entsprechenden Oberflächenbehandlung zu einem durch und durch nachhaltigen und ökologischen Fußbodenbelag machen. Insbesondere dann, wenn das verwendete Holz aus der Region stammt und die Transportwege dadurch kurz bleiben, stimmt die Ökobilanz. Durch die Behandlung mit natürlichen Ölen und Wachsen bleibt der Boden atmungsaktiv und entwickelt seine positiven Eigenschaften auf das Raumklima. Verzichtet werden sollte auf Tropenhölzer, auch das Holz aus unseren Breiten ist erst dann wirklich ökologisch, wenn es aus FSC-zertifizierten Wäldern kommt.
Holzfußböden können generell als Parkett- oder Dielenfußboden verlegt werden, insbesondere in der ökologischen Bauweise wird auch Holzpflaster verwendet, bei dem Holzklötze so verlegt werden, dass die Hirnholzflächen die Nutzfläche bilden. Parkettboden wird dann ökologisch, wenn die Verlegung schwimmen oder mechanisch erfolgt und Vollholzparkett verwendet wird. Das sogenannte Fertig- oder Clickparkett ist zum einen durch die Verklebung der verschiedenen Schichten zum Teil gesundheitlich vorbelastet, weiterhin werden dort häufig Spanplatten oder andere Holzwerkstoffe als Trägermaterial verwendet. Dielenfußböden bestehen häufig aus heimischen Hölzern, die Dielen sind als Kurz- oder Langdielen erhältlich und lassen sich über die seitlichen Nut- und Federprofile einfach und präzise verlegen. Die Endbehandlung erfolgt mit natürlichen Ölen und Wachsen.
Das Ausgangsmaterial für Korkfußböden wird aus der Rinde der Korkeiche gewonnen, die vorwiegend in den Mittelmeerländern wächst. Um die lebenden Bäume zu schonen, wird die Rinde in großen zeitlichen Abständen entnommen. Vorwiegend wird Kork für die Herstellung von Korken genutzt, aus den Resten wird Korkgranulat hergestellt, das zu den Korkbodenplatten verpresst wird. Kork gehört zu den elastischen Bodenbelägen und ist das einzige Material, dem keine elastischen Bindemittel zugefügt werden müssen.
Soll der Korkboden als ökologischer Bodenbelag eingesetzt werden, ist darauf zu achten, dass die verwendeten Produkte mit natürlichen Bindemitteln und Pigmenten verarbeitet wurden. Das Granulat wird mit dem Bindemittel vermischt und bei etwa 120 Grad zu den dünnen Platten verpresst. Korkboden kann als Platten, Fliesen oder Clickparkett verlegt werden. Die Platten und Fliesen werden verklebt, auch hier ist bei der Produktauswahl die Kontrolle der Kleberbestandteile entscheidend für die Wohngesundheit und die ökologische Ausrichtung. Folgende Punkte sollten insgesamt beachtet werden:
- Der Bodenbelag besteht aus reinem Kork.
- Synthetische Bindemittel sind nicht enthalten.
- Das Material ist nicht furniert. (Bei Korkparkett der Fall)
- Die Platten sind weder mit Farbe beschichtet noch versiegelt.
- Nach dem Verlegen wird der Boden mit natürlichen Produkten gewachst oder geölt.
Kork als Bodenbelag fühlt sich unter den Füßen elastisch, trocken und warm an, der Belag ist auch als Nutzbelag über Fußbodenheizungen geeignet, darf dann aufgrund der guten Wärmedämmeigenschaften jedoch nicht zu dick sein. Das feuchte- und fäulnisresistente Material kann auch im Badezimmer verlegt werden. Bei der Verwendung von Fertigparkett ist allerdings darauf zu achten, dass keine Feuchtigkeit in die Fugen eindringen kann.
Abzugrenzen ist in diesem Zusammenhang der Rollkork, der auch als Rollenkork oder Korkschrotmatte gehandelt wird. Hierbei handelt es sich nicht um einen Bodenbelag, sondern um eine Dämmmatte, die zum Beispiel als Trittschall unter schwimmendem Parkett verlegt wird.
Linoleum besteht aus Leinöl, Holzmehl, Harzen und Farbpigmenten und zählt zu den traditionellen elastischen Bodenbelägen. Der Bodenbelag besteht ausschließlich aus rein natürlichen Rohstoffen, mehr als 80 % davon zählen zu den nachwachsenden Rohstoffen. Als Trägermaterial wird Jutegewebe verwendet. Hinsichtlich der Ökobilanz punktet Linoleum hinsichtlich der Inhaltsstoffe und deren Verfügbarkeit ebenso wie in Bezug auf die Recyclingfähigkeit. Produktionsreste werden zu Linoleummehl verarbeitet und fließen direkt in die Herstellung zurück, deponierte Abfälle verrotten rückstandslos.
Linoleum ist aufgrund seiner vielen positiven Eigenschaften ein traditioneller Fußbodenbelag. So ist das Material unter anderem schwer entflammbar, abriebfest, antistatisch, beständig gegen Fette und Öle sowie lichtecht. Auch für die Anwendung auf Fußbodenheizungen ist Linoleum geeignet. Linoleum ist in unterschiedlichen Qualitäten und Materialstärken erhältlich, die Dicken reichen von 2,0 mm für die normale bis starke Beanspruchung im Wohnbereich bis hin zu Stärken von 4,0 mm für die extreme Beanspruchung zum Beispiel in Lagerräumen, Produktionshallen, Sporthallen oder Diskotheken. Nicht geeignet ist der Belag für Nassräume oder die Verlegung im Freien.
Verlegt wird Linoleum ausschließlich durch den qualifizierten Fachbetrieb, da viele wichtige Punkte beachtet werden müssen. Die Rollen- oder Fliesenware wird vollflächig verklebt, vorab muss sich der Belag für etwa 24 Stunden akklimatisieren. Die Nähte werden mit Schmelzdraht abgedichtet, wenn der Klebstoff komplett abgebunden hat.
Ebenfalls zu den ökologischen Bodenbelägen gehört der Natursteinboden. Gehandelt werden verschiedene Steine und Platten, zum Beispiel aus Granit, Marmor oder Sandstein. Die Gesteine weisen unterschiedliche Eigenschaften auf und deshalb für verschiedene Einsatzgebiete geeignet. Auch die Oberflächenbearbeitung ist entscheidend, wenn es um die Verlegung geht. So sind polierte Oberflächen schnell rutschig und deshalb nicht für Feuchträume geeignet, gleiches gilt für saugende Gesteine wie zum Beispiel Marmor. Verlegt wird Naturstein als Bodenbelag durch vollflächige Verklebung mit einem speziellen Natursteinkleber. Je nach gewählten Fliesen und Maßgenauigkeit erfolgt die Verlegung. Bei durchscheinenden Fliesen wie zum Beispiel Marmor ist das Buttering-Floating-Verfahren, bei dem sowohl der Untergrund als auch die Fliese selbst mit dem Kleber, bzw. Mörtel bestrichen werden. Unkalibrierte oder spaltraue Natursteinfliesen werden im Mittelbett verlegt, um Maßtoleranzen auszugleichen.
Durch die hohe Lebensdauer und die ausreichende Verfügbarkeit vieler Gesteinsarten weisen Natursteinfliesen und -platten eine gute Ökobilanz auf und zählen deshalb zu den ökologischen Bodenbelägen. Der Energieaufwand für Gewinnung und Bearbeitung ist ebenfalls gering. Schließlich enthält der verlegte Fußboden keine gesundheitsbedenklichen Inhaltsstoffe und ist deshalb auch aus baubiologischer beziehungsweise gesundheitlicher Sicht empfehlenswert. Entsorgte Platten können auf der Bauschuttdeponie gelagert oder zu Kies und Sand recycelt werden.
Der schnell nachwachsende Rohstoff Bambus wird ebenfalls mehr und mehr zum beliebten Bodenbelag. Das botanisch den Gräsern zugeordnete Material kann im verholzten Zustand in verschiedene Formen gebracht werden. Bambusfußboden kann als Rollenware, in Fliesenform oder als Diele geliefert werden. Die Verlegung ist schwimmend oder vollflächig möglich, eine Behandlung mit natürlichen Ölen und Wachsen erhöht die Widerstandsfähigkeit und macht den Belag unempfindlich gegen Verschmutzungen. Der fertige Belag ist hochbelastbar und auch als Bodenbelag auf Fußbodenheizungen geeignet. Hinsichtlich der Ökobilanz ist Bambus aufgrund des schnellen Wachstums als positiv zu werten. Negativ ins Gewicht fallen die langen Transportwege der Tropenpflanze. Damit ein Bambusbodenbelag wirklich nachhaltig und ökologisch ist, sollten auch der verwendete Kleber sowie die Produktionsbedingungen unter die Lupe genommen werden.