Immer mehr Flächenversiegelung
Mit jedem Meter Gartenweg oder Terrassenfläche wird die Bundesrepublik noch ein Stückchen mehr versiegelt. Was die zunehmende Flächenversiegelung anrichtet, kann bei jedem stärkeren Gewitterregen beobachtet werden: Zunächst sieht man statt Straßenbelag nur eine Wasserfläche. Dann ist es auch nicht mehr weit, bis die ersten Keller volllaufen und die Feuerwehren im Dauereinsatz sind.
Dies alles geschieht nur, weil die Kanalisation hoffnungslos überfordert ist. Diese stammt meist noch aus einer Zeit, als nicht jede Freifläche zugebaut war und statt Autos Pferdefuhrwerke unterwegs waren. Damals konnten also große Mengen des Regenwassers im Erdboden versickern.
Was kann man dagegen machen?
Der zunehmenden Flächenversiegelung kann jeder Hausbesitzer auf seinem Grundstück entgegenwirken. Zwar nur im Kleinen, doch Kleinvieh macht bekanntlich auch Mist. Der Hausbesitzer kann Wege und Terrassen – und natürlich auch Stellplätze für seinen Wagen – so anlegen, dass das Regenwasser nicht mehr seinen Weg zur Kanalisation suchen muss, sondern an Ort und Stelle versickert. Es ergibt überhaupt keinen Sinn, Vorgärten zu plattieren oder gar zu betonieren, auf dass kein Unkraut mehr seinen Weg nach oben findet. Wer das Jäten von Unkraut scheut, kann auch zu Gartenvliesen greifen, die das Unkraut unterdrücken, das Wasser jedoch durchlassen. So lassen sich zum Beispiel Beete oder Steingärten anlegen.
Geringere Gebühren für Abwasser und Niederschläge
Als weiteres Argument gegen die Flächenversiegelung ist die Niederschlags-wassergebühr zu nennen, die vielerorts bereits eingeführt wurde. Bei der Niederschlagswassergebühr werden die Hausbesitzer für den Regen bestraft, d.h. sie müssen für ihn zahlen. Mit dem Anteil versiegelter Fläche auf dem Grundstück steigt auch die Gebühr.
Gartenhäuser und Terrassen hinter dem Haus können auch nicht so einfach verschwiegen werden. Mit Flugzeugen erfassen Gemeinden bzw. Städte die Grundstücke von oben und werten genau aus, wo sich die versiegelten Flächen befinden. Es lohnt sich also nicht nur für die Umwelt, sondern auch für das eigene Portemonnaie, wenn möglichst viel „Oberflächenwasser“ versickert.
Vorab einen guten Untergrund schaffen
Die beste Entsiegelung nützt nichts, wenn nicht auch der Untergrund mitspielt. Tonige bzw. bündige Böden sind nur schlechte Wasserableiter. Es besteht also immer die Gefahr, dass das Wasser nicht versickert, sondern den schnelleren Weg in die Kanalisation sucht. Hier kann eine Kiesschicht für Abhilfe sorgen.
Diese dient zum einen als Drainage, da sich zwischen den Gesteinskörnern größere Poren bilden, die bei Regen mit Wasser volllaufen können. Von dort aus kann das Wasser dann langsam versickern. Ein Unterbau aus Kies ist zum anderen auch deshalb wichtig, da im Kies kein Wasser durch Kohäsionskräfte nach oben steigen kann. Das würde im Winter sonst zu Frostschäden führen.
Vorbereitung des Erdreichs mit Kies
Vor dem Bau von Wegen und Terrassen ist zunächst also einmal das Erdreich etwa 30 cm tief abzugraben. Danach wird eine Kiesschicht eingebracht die mit einem Rüttler verdichtet werden muss. Der Untergrund ist damit soweit vorbereitet, dass die Terrasse oder der Weg angelegt werden können.
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