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Akustikdecken – auf die Löcher kommt es an

Akustik ist die Lehre vom Schall und seinen Wirkungen. Schallabsorption, Schallreflektion und Schallausbreitung sind Themen, um die es in der Akustik geht. Dabei muss zwischen den zwei Wissenschaftsbereichen Raumakustik und Bauakustik unterschieden werden.

Bauakustik vs. Raumakustik

In der Bauakustik wird all das behandelt, was den Schall daran hindert, sich auszubreiten – Schalldämmung ist hier das Thema. Um die Schalldämpfung – also die Schallabsorption – geht bei der Raumakustik. Und hier kommen die Akustikdecken ins Spiel, sind sie doch eine der wichtigsten Maßnahmen, die Schallabsorption zu verbessern. Genauer gesagt vermindern Akustikdecken die Nachhallzeit. Töne und Geräusche werden dadurch nicht mehr überlagert, sondern kommen klar verständlich bei dem an, für den sie bestimmt sind. Im Klassenzimmer sollte der Lehrer zum Beispiel immer akustisch einwandfrei verstanden werden können. Und auch der Professor im Hörsaal möchte nicht, dass seine komplizierten Sachverhalte durch eine schlechte Raumakustik noch schwieriger zu verstehen sind. Zumal durch eine schlechte Raumakustik eine höhere Konzentration erforderlich ist und das Ermüdungspotenzial steigt.

Vorsicht Nachhall

Der Nachhall ist insbesondere in größeren Räumen ein Problem, das sich durch fehlende Möbel nochmals verstärkt. Sicher wird jeder schon mal persönlich in einer leeren Wohnung erlebt haben, dass Stimmen dort ganz anders klingen als normal und deutlich nachhallen. Der Schall wird in leeren Räumen nirgends absorbiert und immer wieder von den Wänden zurückgeworfen. Er besitzt also eine große Nachhallzeit, was durch Akustikdecken verhindert werden kann. Eine zu kurze Nachhallzeit ist im Normalfall allerdings auch nicht erwünscht, da Töne dann nicht mehr deutlich genug zu hören sind. Ganz kurze Nachhallzeiten sind allenfalls in einem Tonstudio wünschenswert. Geht die Nachhallzeit sogar gegen Null, spricht der Fachmann von einem schalltoten Raum. Darin möchte jedoch keiner Leben, weshalb der Steuerung des Nachhalls besonderer Bedeutung zukommt. Das ist nicht so einfach und nicht nur mit dem Anbringen einer beliebigen Akustikdecke getan. Das größte Problem ist sicherlich, die verschieden hohen Frequenzen alle unter einen Hut zu bekommen bzw. sie gleichmäßig zu reduzieren. Wenn nur die hohen Frequenzen absorbiert werden, ist es genauso schlecht, als nur die tiefen Frequenzen gedämpft werden. Eine Akustikdecke richtig zu montieren, ist für einen Selbermacher daher fast unmöglich. Das Ausbalancieren der Raumakustik sollte daher in die Hände eines Fachmanns gelegt werden.

Akustikdecken

Akustikdecken sind in der Regel mit einer unterschiedlichen Anzahl von Löchern oder Schlitzen versehen. Die Löcher können rund, quadratisch oder beliebig anders geformt sein. Mit steigendem Lochanteil sinkt tendenziell die Nachhallzeit, wobei viele kleine Löcher zum Beispiel die hohen Frequenzen besser dämpfen. Es kommt also auch auf die Größe der Löcher, deren Anordnung und deren Form an, ob entweder die hohen oder tiefen Frequenzen besser absorbiert werden. Zudem hat der Abstand der Rohdecke zur Akustikdecke Einfluss auf das Absorptionsvermögen der Platten. Ist der Abstand groß, werden die tiefen Frequenzen besser gedämpft, was mit zunehmendem Abstand schlechter wird. Durch eine zusätzliche Dämmung zwischen Rohdecke und Akustikdecke kann dieses Manko jedoch ausgeglichen werden. Bei Akustikdecken handelt es sich häufig um Gipsplatten, die oft auch rückseitig mit einem Akustikvlies versehen sind. Dieses hilft dabei, die auftreffende Schallenergie in Wärmeenergie umzuwandeln. Ansonsten gibt es noch Akustikdecken, die speziell für den Brandschutz ausgerüstet sind oder die den hygienischen Erfordernissen in einem Krankenhaus entsprechen. Auch Akustikdecken aus Metall sind erhältlich. Ansonsten wird bei Akustikdecken auch darauf geachtet, dass die Optik stimmt. Schließlich sind sie optischer Abschluss der Decke. Aus diesem Grund gibt es Akustikdecken in zahlreichen Farben, Designs und Oberflächenstrukturen.