Terrasse und Balkon

Naturstein-Terrassen sanieren

Natursteine sind von Haus aus langlebig und können mehrere Generationen überstehen. Als Terrassenbelag sind die Steine allerdings in hohem Maß der Witterung ausgesetzt und auch die Benutzung hinterlässt Spuren. Eine rechtzeitige und fachgerechte Sanierung sorgt dafür, dass die Terrasse wieder in altem Glanz erstrahlt.

Gute Planung – wenig Sanierungsbedarf

Gut in Schuss bleiben Naturstein-Terrassen sowie andere mit Naturstein belegte Außenbauteile, wenn von Anfang an die richtigen Pflegemaßnahmen ergriffen werden. Dies hängt unter anderem auch vom gewählten Belag ab.

Die Auswahl des Gesteins

Grundsätzlich gilt: Wird eine Natursteinterrasse sorgfältig geplant und für den Belag das richtige Gestein gewählt, dann ist der Sanierungsbedarf gering oder besteht erst nach langen Jahren der Nutzung.

Für die Verwendung im Außenbereich können alle Natursteine bedenkenlos eingesetzt werden, die eine hohe Dichte, damit eine geringe Wasseraufnahmefähigkeit und ein richtungsloses Gefüge mitbringen. Dazu zählt zum Beispiel das Hartgestein Granit, ebenfalls geeignet sind unter anderem Basalt, Glimmerschiefer oder Gneis sowie Quarzite.

Die Oberfläche

Auch die Oberfläche spielt eine wichtige Rolle hinsichtlich der Dauerhaftigkeit des Belages. Grundsätzlich gilt: Je heller und rauer eine Belagsfläche ist, umso empfindlicher und anfälliger ist sie. Hier muss das Gleichgewicht zwischen Geschlossenheit der Oberfläche und Rutschhemmung gefunden werden. Kaum geeignet als Terrassenbelag sind polierte Oberflächen, Kalkstein oder Marmor sollten ebenfalls nicht eingesetzt werden.

Kunstharz und Steinersatzmörtel zum Ausbessern

Im Laufe der Zeit zeigen Natursteinbeläge im Außenbereich Erosions- und Verwitterungserscheinungen. Betroffen sind in erster Linie Weichgesteine, allerdings kann es auch Hartgesteinen zu Abplatzungen und Abbrüchen kommen. Bei der Sanierung können diese Fehlstellen mit Kunstharz ausgebessert werden. Bei Oberflächen, die zwar schon porös, aber noch intakt sind, kann eine Kunstharzversiegelung das Material retten. Sind eindeutige Fehlstellen und Löcher vorhanden, wird ein Steinersatzmörtel eingesetzt, der falls möglich mit Passtücken kombiniert wird. So entsteht eine sanierte Stelle, die zwar zu erkennen ist, aber dennoch ansehnlich wirkt.

Sanierung durch Beschichtung

Einige Hersteller bieten Systeme an, mit denen beschädigter Natursteinbelag im Außenbereich neu beschichtet wird. Diese Systeme eignen sich für Balkone, Terrassen, aber auch für Treppen aus Naturstein.

Im ersten Schritt werden dabei Risse und offene Fugen geschlossen, ausgebrochene Kanten – zum Beispiel an Treppenstufen – werden neu profiliert. Die Flächen werden anschließend mit einer Grundierung überzogen, die auf das vorhandene Belagsmaterial abgestimmt ist. Eine zusätzliche Dichtschicht sorgt dafür, dass keine neue Feuchtigkeit in den Belag eindringen kann.

Auf den Basisaufbau können nun verschiedene Beläge aufgebracht werden. Möglich sind zum Beispiel Steinteppiche, flexibler Sandstein oder auch Coloritquarze. Die neuen Beläge sind witterungsbeständig und lichtecht sowie hochbelastbar. Der große Vorteil dieser neuartigen Sanierungsmethode ist neben der Beständigkeit und der einfachen Montage die geringe Aufbauhöhe. Besonders bei Treppenstufen und Balkonen gibt es hier kaum Probleme an den Übergängen. Ebenso vorteilhaft zeigt sich die Tatsache, dass die Altbeläge nicht abgenommen werden müssen, sondern als Untergrund der Sanierungsbeläge dienen.

Natursteinbeläge pflegen

Dazu, dass Natursteine lange Zeit gut aussehen, bzw. nach einer Sanierung gut in Schuss bleiben, kann richtige Pflege viel beitragen. Andererseits können falsche Reinigungsmaßnahmen erst zu Schäden am Belag führen, die anschließend wieder saniert werden müssen. Folgende Pflegetipps für Natursteinbeläge im Außenbereich sollten beachtet werden:

  • Die Reinigung mit dem Hochdruckreiniger ist nicht für alle Natursteinarten uneingeschränkt geeignet. Während Hartgesteine wie Basalt oder Granit problemlos mit Hochdruck gesäubert werden können, kann es bei Weichgesteinen, insbesondere Kalk- und Sandsteinen zu Steinabtrag und Aufrauung kommen. Empfindlicher reagieren außerdem die Verfugungen, bei zu hohem Druck kann es zu Ausspülungen kommen.
  • Für weiche Natursteinbeläge empfiehlt sich eine Reinigung mit Bürsten, eventuell können bei sehr glatten Belägen Mikrofasertücher benutzt werden, um die Poren zu reinigen.
  • Die Reinigungsmittel müssen auf das Gestein abgestimmt werden. Säurehaltige Reinigungsmittel können Kalkstein und andere nicht säurefeste Gesteine angreifen.
  • Haushaltsübliche Reiniger sind oft säurehaltig und dürfen deshalb ebenfalls nur mit Vorsicht angewandt werden.
  • Im Bereich von Fußmatten muss im Winter regelmäßig gereinigt werden, damit Streusalzreste den Belag nicht angreifen können.
  • Flecken lassen sich von Natursteinbelägen am einfachsten mit einer ph-neutralen Steinseife oder mit Spezialreinigern entfernen.

Natursteinbeläge imprägnieren

Im Rahmen einer Sanierung wird oft eine Imprägnierung vorgenommen, um den Stein vor weiteren Einflüssen und Belastungen zu schützen. Generell ist die Überlegung sinnvoll, allerdings ergibt sich bei der Imprägnierung im Außenbereich häufig ein Problem: Die Dampfdiffusion ist behindert und anstatt Schäden am Belag zu vermeiden, kommt es zu zusätzlichen Abplatzungen. Kalkstein und andere offenporige Weichgesteine müssen mit diffusionsoffenen Imprägnierungen behandelt werden. Aufgrund der Witterungseinflüsse muss eine Imprägnierung für Natursteinbeläge auf Terrassen ohnehin regelmäßig erneuert werden. Imprägnierungen lassen sich in folgende Kategorien einteilen:

  • Wasserabweisende (hydrophobe) Mittel auf Wasserbasis, meist ohne Farbtonvertiefung
  • Wasserabweisende Mittel auf Lösemittelbasis, wahlweise mit und ohne Farbtonvertiefung
  • Wasser- und ölabweisend (oleophob) auf Lösemittelbasis, mit und ohne Farbtonvertiefung 

Für eine fachgerechte Imprägnierung muss der Untergrund sauber, trocken und saugfähig sein. Kaum saugfähige Gesteine lassen sich nicht imprägnieren, allerdings ist dann eine solche Maßnahme auch nicht erforderlich.

Baumängel an der Naturstein-Terrasse

In einigen Fällen ist es gar nicht der Belag selbst, sondern die Terrassenkonstruktion, die Mängel aufweist und saniert werden muss. Auslöser können zum Beispiel unzureichende Entwässerungsmöglichkeiten, ein zu geringes Gefälle oder auch eine fehlende thermische Trennung zum Wohngebäude sein.

Undichtigkeiten können den Unterbau schädigen. Friert das in der Terrasse gesammelte Wasser im Winter auf, dann kann die Konstruktion samt ihrer Tragfähigkeit leiden. Im schlimmsten Fall muss die Terrasse abgetragen und komplett neu aufgebaut werden. Schäden an den Fugen können mit einem speziellen Pflasterfugenmörtel ausgebessert werden. Dieser wird in die Fugen eingeschlämmt, füllt sie dadurch hohlraumfrei aus und sorgt für eine saubere und dauerhafte Verfugung.